Emre Can schüttet Wasser auf die Mühlen seiner Kritiker! Bei der 1:3-Niederlage von Borussia Dortmund beim FSV Mainz 05 ist der Mittelfeldspieler völlig unnötig mit glatt Rot vom Platz geflogen.
Sahin wird nach Can-Rot deutlich
Was war passiert? Vor dem eigenen Strafraum setzte der 30-Jährige in der 27. Minute gegen Jae-Sung Lee zur Grätsche an und räumte den Südkoreaner mit offener Sohle auf Knöchelhöhe ab.
Schiedsrichter Florian Badstübner zückte sofort den Roten Karton - eine absolut vertretbare Entscheidung, die Can, ohne zu reklamieren, hinnahm. Vielmehr hob er sofort entschuldigend seine Arme.
Der BVB-Kapitän trottete im Anschluss mit gesenktem Haupt in die Kabine. Nicht wahrhaben wollte es dagegen Nico Schlotterbeck, der sich beschwerte und die Gelbe Karte bekam.
„Weiß schon selbst, dass er da vorsichtiger sein muss“
Mannschaftskollege Julian Brandt konnte seine Kritik nach dem Spiel nicht zurückhalten. „Am Ende, muss man dann schon ganz ehrlich sagen, hat uns die frühe Rote Karte nicht geholfen. Das ist nicht der Grund, warum man drei Tore kassiert, aber das ist der Grund, warum es am Ende schwieriger wird“, sagte Brandt zu Sky.
Nico Schlotterbeck pflichtete Brandt nach dem Spiel bei: Die Rote Karte habe „nicht alles entschieden, aber er hat das Spiel deutlich schwerer gemacht, deswegen ist das heute ein ganz anderes Spiel als beim letzten Mal“, sagte Schlotterbeck zu SPORT1.
Trotzdem betonte Brandt, dass sich Can die Rote Karte nicht mit Absicht abgeholt hat. „Er weiß schon selbst, dass er da einfach ein bisschen vorsichtiger sein muss, und dennoch bin ich nicht in der Lage, dass ich da bei ihm noch weiter draufhaue“, sagte Brandt.
Auch Nuri Sahin äußerte sich nach der Partie - und klaren Worten: „Das ist eine Rote Karte. Da darf er nie so hingehen, das weiß er auch“, sagte er bei Sky.
Freistoß bestraft BVB fast doppelt
Glück hatte der BVB beim folgenden Freistoß, als Lee genau in die Arme von Alexander Meyer köpfte, der aber in der 36. Minute bei einem Kopfball von Lee machtlos war.
Trotzdem kam der BVB in Unterzahl zum Ausgleich: Serhou Guirassy verwandelte in der 40. Minute einen an ihm verursachten Foulelfmeter. Dieses Mal in der Rolle des Übeltäters: Lee! In der Nachspielzeit des ersten Durchgangs schoss jedoch Jonathan Burkardt die Hausherren mit 2:1 in Führung.
Nach der Pause erhöhte Paul Nebel auf 3:1 - zugleich das Endergebnis an diesem Bundesliga-Nachmittag.