„Mein großer Wunsch ist es, auch mit dir den Weg zu gehen“, verkündete Lars Ricken am Sonntagnachmittag auf der Jahreshauptversammlung von Borussia Dortmund in Richtung Sportdirektor Sebastian Kehl. Der Vertrag des 44-Jährigen läuft am Saisonende aus. In den vergangenen Wochen ist es aber ruhig in dieser Thematik geblieben - auffallend ruhig.
Bei Kehl gibt es kein Zurück
Die Spekulationen um Kehls Zukunft nahmen somit Fahrt auf. Obwohl die Bosse schon nach der Transferperiode im Sommer die Gespräche über eine Verlängerung mit Kehl aufnehmen wollten, hakte es bei genau diesen zuletzt.
Kehl vor Vertragsverlängerung? Es gab „noch keine Gespräche“
„Meines Wissens hat es bislang noch keine Gespräche darüber gegeben“, bestätigt BVB-Reporter Oliver Müller und führte weiter aus: „Es ist nicht fair, ihn so lange warten zu lassen. Es war an der Zeit, es so klar anzusprechen.“
Kehl betonte immer wieder, dass er sich die Arbeit als Sportdirektor auch in der Zukunft gut vorstellen könne. Und das, obwohl er im Sommer eine Kröte schlucken musste. Der Sportdirektor hatte sich Chancen auf den Geschäftsführer-Posten ausgemalt, am Ende wurde ihm allerdings Lars Ricken, der bis dahin Leiter des Nachwuchsleistungszentrums war, vor die Nase gesetzt.
„Dass er seine Enttäuschung darüber einfach so, ohne extremen Unmut zu äußern, hingenommen hat, spricht für Kehls Teamplayer-Qualitäten. Diese klare Positionierung von Ricken hat er sich verdient“, betont SPORT1-Reporter Manfred Sedlbauer.
Neuer Vertrag für Kehl alternativlos
Dennoch ist für die beiden Podcaster klar: Ein Zurück kann es für Ricken und Co. nach diesen Aussagen nun nicht mehr geben. Die Bosse müssen das Gespräch mit Kehl suchen und seinen Vertrag verlängern. „Das Statement von Ricken verpflichtet“, meint Sedlbauer. Auch Müller kann sich „nicht vorstellen, wie man aus der Sache jetzt wieder herauskommt.“
Dass die Causa Kehl in den letzten Wochen stockte, überraschte die Reporter. Denn der Sportdirektor war an der von allen Seiten hochgelobten Transferperiode im Sommer maßgeblich beteiligt. Ricken bestätigte die Einschätzung einiger Experten, dass die Verpflichtungen eine „Eins plus“ verdienten - ein Zeugnis, das vor allem auch wegen Kehl zustande kam.
Vorbehalte gegenüber Kehl?
Dennoch gab es wohl auch einige Vorbehalte gegenüber Kehl. Anders seien die stockenden Vertragsverhandlungen nicht zu erklären. „Vielleicht wollte sich Ricken nach seinem Amtsantritt auch erst einen Überblick über alle Bereiche verschaffen, bevor er irgendwelche richtungsweisenden personellen Zukunftsentscheidungen trifft“, überlegt Müller.
Die Diskussion um eine nicht ausgewogene und unzureichende Kaderzusammenstellung hielten sich hartnäckig. Doch die Verantwortlichen betonten immer wieder, dass alle hinter dieser Entscheidung gestanden seien.
Kehls Zukunft? „Der BVB muss Klarheit schaffen“
„Der BVB muss jetzt aktiv werden und auch auf dem Papier Klarheit schaffen“, fordert Müller, „denn nur so kann Kehl auch im Winter und auch im Hinblick auf die Sommertransferperiode bei Vereinen, Spielern und Beratern im Sinne von Borussia Dortmund auftreten und handeln.“
Für die beiden Podcaster steht fest: Sebastian Kehl muss und wird einen neuen Vertrag über den Sommer hinaus bei Borussia Dortmund bekommen. Einen Weg zurück gibt es nach den Aussagen von Ricken nun nicht mehr.