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Wer setzt sich durch? Bayerns Luxusproblem

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Wer setzt sich durch? Bayerns Luxusproblem

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Das Gedränge nimmt zu

Der Konkurrenzkampf beim FC Bayern München ist in dieser Saison riesig - vor allem auf den beiden Außenbahnen. Michael Olise, Leroy Sané, Serge Gnabry und Kingsley Coman stellen Trainer Vincent Kompany vor die Qual der Wahl.
Bayerns Vincent Kompany und Christoph Freund sprechen über die Bedeutung des DFB-Pokals. Kompany scherzt, dass sie überall spielen können und interessiert sich nicht für mögliche Veränderungen am Mainzer Rasen.
Der Konkurrenzkampf beim FC Bayern München ist in dieser Saison riesig - vor allem auf den beiden Außenbahnen. Michael Olise, Leroy Sané, Serge Gnabry und Kingsley Coman stellen Trainer Vincent Kompany vor die Qual der Wahl.

Bei Kingsley Coman lief nicht viel zusammen. Der Franzose zeigte sich beim Gastspiel des FC Bayern in Bochum zwar bemüht, konnte seine Schnelligkeit und Dribbelstärke aber selten gewinnbringend einsetzen und blieb mit seinen Aktionen immer wieder an Gegenspielern hängen. So schien es trotz der großen Dominanz des Rekordmeisters kein Tag zu werden, bei dem er im lebhaften Konkurrenzkampf Pluspunkte sammeln konnte - bis die 71. Minute anbrach.

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Da kaschierte der 28-Jährige, anstelle von Serge Gnabry aufgeboten, wie aus dem Nichts einiges von dem, was er zuvor versäumt hatte. Auf der linken Seite bekam Coman den Ball von Alphonso Davies zugespielt, zog an die Strafraumgrenze nach innen und nahm mit dem rechten Fuß Maß. Sein Schlenzer flog Richtung langes Eck, streifte noch die Unterkante der Latte und landete dann in den Maschen - ein Treffer der Marke „Tor des Monats“. Es sollte der 5:0-Endstand im Duell Erster gegen Letzter sein.

„Wir haben sehr schöne Tore geschossen, schöne Tore aus der Distanz. Wir sind auf einem guten Weg und müssen weitergehen“, freute sich Coman über den ungefährdeten Sieg seiner Mannschaft und seinen Schuss ins Glück.

Denn auch er weiß, dass bei den Bayern derzeit ein gnadenloses Gerangel um die elf Plätze in der Startformation herrscht - vor allem auf den beiden offensiven Flügeln, auf denen Trainer Vincent Kompany die Qual der Wahl hat. Links muss sich Coman gegen den wiedererstarkten Serge Gnabry strecken. Rechts kämpfen Michael Olise und Leroy Sané um die begehrten Einsatzminuten.

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Eberl begrüßt großen Konkurrenzkampf

Zu viele gute Spieler? Das klingt in erster Linie nach einem Luxusproblem - ganz nach dem Geschmack der Bayern. Sportvorstand Max Eberl, der sich am Sonntag allein mit positiven Fragen zu beschäftigen hatte, bestätigte dies indirekt.

„Wir hatten heute fünf verschiedene Torschützen. Das ist schon außergewöhnlich und zeigt, welche Qualität wir im Kader haben und was wir noch von der Bank bringen können“, sagte der 51-Jährige zum entbrannten Konkurrenzkampf.

Neben Coman gehörten auch Olise und Sané zu den Stars, die Bochums Torwart Patrick Drewes einen einschenkten - und das nicht minder schön als ihr französischer Teamkollege.

Olises Freistoßstor eröffnet die Torgala

Olise machte sein zuletzt schwaches Spiel in Barcelona vergessen und schlenzte einen Freistoß aus rund 20 Metern sehenswert in den Kasten. Auch sonst war er mit seiner gewohnten Spielfreude an vielen gelungenen Aktionen der Münchner beteiligt.

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Sané, der sich nach seiner Leistenoperation zurückkämpfen musste und noch auf seinen ersten Startelf-Einsatz in dieser Saison wartet, kam dann nach gut einer Stunde für ihn und brauchte ebenso wenig Anlaufzeit: Vier Minuten nach seiner Einwechslung traf er traumhaft aus der Distanz zum 4:0. Ein nettes Zeichen, das er gut gebrauchen kann. Schließlich ist er Olises Herausforderer.

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„Olise hat die Nase ein Stück weit vorne“

„Leroy bietet sich an, er gibt im Training Gas. Michael Olise hat auf der Position die Nase zur Zeit ein Stück weit vorne, das muss man ganz ehrlich sagen, aber Leroy macht Druck und wir werden ihn brauchen“, bewertete Eberl die Situation auf der rechten Außenbahn. Dort ist Olise, der in den meisten seiner Einsätze zu überzeugen wusste und nach zwölf Spielen bei sieben Toren und drei Vorlagen steht, derzeit der klare Platzhirsch. Die Gefahr, dass Sané auf der Strecke bleibt, scheint in naher Zukunft aber nicht zu bestehen.

Immerhin hält Kompany große Stücke auf Sané, beide spielten einst zusammen bei Manchester City. Und der teaminterne Kampf um die Plätze soll bekanntlich kein radikales Aussortieren sein, sondern die beste Voraussetzung für eine erfolgreiche Saison.

Kompany hat immer wieder betont, dass er allen Spielern eine faire Chance gibt, sich zu beweisen. So kann er in den harten englischen Wochen munter rotieren, ohne dass ein Qualitätsunterschied sichtbar wird. Das gilt für den rechten wie für den linken Flügel.

Coman wieder auf Augenhöhe mit Gnabry?

Hier schien es sich für Coman erst am schwierigsten zu gestalten. Sein direkter Konkurrent Gnabry, der seinen Sommer mit den Worten „es gibt wenig Schlimmeres, als so ein Event wie die EM im eigenen Land zu verpassen“ zusammenfasste, seinem Körper aber die dringend benötigte Pause gönnen konnte, fand zu Saisonbeginn zu alter Stärke zurück und wurde von Kompany wieder in die Startelf beordert. Der Franzose hingegen, dem die Bayern bereits die Freigabe für einen Wechsel erteilt hatten, musste sich zunächst hinten anstellen.

Doch nun dürfte das Duell wieder offener werden. Weil Gnabry im Vergleich zu den ersten Spielen nicht mehr ganz an sein Leistungslimit herankam. Und weil Coman in Bochum wie schon beim 4:0 gegen Stuttgart mit einem Tor auf sich aufmerksam machte. Auch der Franzose wird also wieder mehr Einsatzminuten fordern.

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Für Mathys Tel, der in der Vergangenheit häufig auf dem linken Flügel zum Einsatz kam, scheint somit nur noch in der Sturmspitze Platz zu sein. Als Backup für Torjäger Harry Kane.

Kompany erklärte bereits, dass solche Konkurrenzsituationen „ganz normal“ seien. „Wir haben im Hinterkopf, dass wir die ganze Mannschaft und den ganzen Kader nutzen wollen“, sagte der Belgier und ergänzte: „Es ist überhaupt keine Frage, dass wir den ganzen Kader brauchen. Wir sehen das nicht als Luxus, sondern als reine Notwendigkeit, um unsere Ziele zu erreichen.“

Bleibt für ihn wohl nur mehr denn je die Aufgabe, die vielen Befindlichkeiten der sensiblen Stars zu moderieren.