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"Fände es richtig geil, wenn das verboten wäre!"

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Tuchel? Gemischte Kramer-Gefühle

Für Ex-Profi Christoph Kramer wird am Bundesliga-Wochenende ein zentrales Problem des Videobeweises deutlich. Auch zum neuen Job von Thomas Tuchel äußert sich Kramer deutlich.
Jonathan Tah gegen Hugo Ekitiké - ein Zweikampf, der im STAHLWERK Doppelpass für Diskussionen sorgt. Hat Schiedsrichter Brych hier fälschlicherweise auf einen Elfmeterpfiff verzichtet?
Für Ex-Profi Christoph Kramer wird am Bundesliga-Wochenende ein zentrales Problem des Videobeweises deutlich. Auch zum neuen Job von Thomas Tuchel äußert sich Kramer deutlich.

Seit seiner Einführung im Profifußball sorgt der Videobeweis in regelmäßigen Abständen für Ärger und Schlagzeilen. Auch das Spitzenspiel zwischen Bayer Leverkusen und Eintracht Frankfurt (2:1) am 7. Spieltag der Bundesliga blieb davon nicht verschont.

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Für Diskussionsstoff sorgte hier vor allem eine vermeintliche Elfmeter-Szene nach einem Schubser von Bayer-Star Jonathan Tah gegen SGE-Torjäger Hugo Ekitiké, der kurz vor der Torlinie den möglichen Ausgleich in der 90. Minute verhinderte.

„Der VAR wurde ja angeschafft, damit man weniger diskutiert. Man diskutiert genauso viel, also das ist einfach mal de facto so. Ich finde es schade, weil das Spiel Leverkusen gegen Frankfurt war ein so unfassbar gutes Spiel, dass man wieder so unfassbar viel über den Schiedsrichter redet, beziehungsweise über den VAR“, ärgerte sich der ehemalige Gladbacher und Leverkusener Christoph Kramer im Podcast CopaTS von Tommi Schmitt. Dennoch könne Kramer „alle Entscheidungen nachvollziehen“.

„Tah macht genau das Richtige“

Das Schiedsrichter Felix Brych letztlich nicht auf den Punkt zeigte, hinge besonders mit dem Verhalten von Ekitiké zusammen.

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„Ich finde Tah macht es gut. Tah macht es genauso, dass es keinen Elfmeter geben muss und Ekitiké, der macht es halt schlecht“, meinte Kramer und behauptete: „Wenn ich in diese Situation komme, gibt es zehn von zehnmal Elfmeter.“

Weiter schilderte der Weltmeister von 2014: „Wenn ich eine Berührung spüre, gehe ich mit beiden Armen hoch, treffe den Ball nicht, ganz wichtig, dass du den Ball nicht berührst und fliege ins Tor. Ich lande vielleicht noch mit einer Hand an der Latte, halte mir danach die Hand, rolle mich zweimal im Tor und dann gibt es Elfmeter.“

Zum Verhängnis geworden sei Ekitiké laut Kramer „die gute Absicht“, den Treffer aus dem Spiel heraus selbst zu erzielen. „Wenn du da einen Kontakt spürst darfst du nicht mehr versuchen den Ball zu köpfen, sondern da musst du direkt ins Tor fliegen und dann wird es direkt Elfmeter geben. So sieht es so aus, ja er konnte es machen. Tah macht genau das Richtige. Also von den Bildern her hätte ich ihn auch nicht gegeben.“

Kramer über VAR: „Sie erziehen die Spieler zum Schauspielern“

Die durch den Videobeweis notwendige Theatralik findet Kramer „eigentlich unfair, weil es die Spieler zu etwas Schlechtem erzieht.“ Trotzdem sei es neben intensiven Protesten der Mitspieler auch notwendig „übertrieben zu schauspielern, weil es am Ende dazu führt, dass man Rote Karten und Elfmeter bekommt, dass man das Spiel auf seine Seite zieht.“

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Ein Beispiel für dieses Problem machte Kramer im vergangenen Länderspiel zwischen Deutschland und den Niederlanden (1:0) in der Nations League aus, als Tijjani Reijnders nach einem rüden Foul an Aleksandar Pavlovic nur die Gelbe Karte sah.

„Er steht auf und es ist eigentlich voll sportlich von Pavlovic, aber der Reijnders bleibt einfach drauf. Ich sage dir, wenn der Pavlovic jetzt noch rollt und fünf Spieler zu dem kommen, alle auf den Platz laufen und die Hände vor dem Gesicht zusammenschlagen, kriegt er zu einhundert Prozent Rot“, zeigte sich Kramer überzeugt und kritisierte: „Das ist ja eigentlich scheiße vom VAR. Sie erziehen die Spieler zum Schauspielern. Wenn mir die Szene passiert, ist der Reijnders nach zwei Minuten runter, weil ich nicht aufstehe, bevor keine Sanitäter auf dem Platz sind.“

Kramer: „Ich fände das richtig geil, wenn das verboten wäre“

Neben den Diskussionen um den Videobeweis sorgte in der vergangenen Woche auch die Anstellung von Thomas Tuchel als Trainer der englischen Nationalmannschaft für Aufsehen. Besonders in den englischen Medien wurde die Entscheidung für einen deutschen Trainer kritisch beäugt.

„Bevor ich in diesem Bereich Romantiker bin, bin ich auf jeden Fall pragmatisch. Wenn Julian Nagelsmann jetzt Holländer wäre, würde ich trotzdem sagen: Nagelsmann ist der beste Nationaltrainer, den wir gerade haben können, also holt den“, verteidigte Kramer die Wahl der Verantwortlichen.

Auf die Idee von Podcast-Host Tommi Schmitt, zukünftig ein Engagement ausländischer Nationaltrainer zu verbieten, gestand Kramer hingegen auch: „Ich gebe dir den Punkt und da hast du auch recht. Ich fände das richtig geil, wenn das verboten wäre.“

Kramer lobt Entscheidung für Tuchel

Aus Sicht des EM-Finalisten erklärte Kramer allerdings, dass die Personalie Tuchel „mal total Sinn“ ergebe: „Wenn ich jetzt Engländer wäre und würde mir den englischen Trainermarkt ansehen, wer gerade verfügbar ist und bevor ich den U21-Trainer, der überhaupt keinen Bock hatte, da sitzen habe, habe ich ja hundert Milliarden Mal lieber den Thomas Tuchel da sitzen. Der dafür brennt und der schon etwas unter Beweis gestellt hat.“

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Generell freut es den zwölfmaligen A-Nationalspieler „immer, wenn Deutsche irgendwo im Ausland Erfolg haben, weil ich finde, dass wir uns in Deutschland nicht genug wertschätzen.“