Für Wolfsburg-Profi Kevin Behrens war die Partie beim FC St. Pauli ein Spießrutenlauf. Nach seiner Einwechslung wurde der Stürmer gnadenlos ausgepfiffen, bereits zuvor hielt die Anhängerschaft des Gastgebers Protest-Plakate hoch. Darauf zu lesen unter anderem: „We love ‚schwule Scheiße‘“ und „Mehr Liebe, weniger Kevin B.“. Nach der Partie wurde Behrens zudem von Ordnern mit Schirmen geschützt.
Dopa-Stargast setzt Zeichen
Im STAHLWERK Doppelpass auf SPORT1 hat Oke Göttlich, Präsident des FC St. Pauli und Mitglied des DFL-Präsidiums, dazu nun Stellung bezogen. „Wir positionieren uns gesellschaftlich und sozial, es ist schlicht diskriminierendes und menschenverachtendes Verhalten und das gehört sanktioniert. Das haben unsere Fans zum Ausdruck gebracht“, erklärte der Funktionär, der mit seinem Einstecktuch und der darauf zu lesenden Aufschrift „We love schwule Scheiße“ in der Talkrunde ein Statement setzte.
Hintergrund: Behrens hatte sich bei einer internen Signierstunde des VfL Wolfsburg abfällig über Homosexuelle geäußert. So weigerte er sich zunächst, ein Regenbogen-Trikot zu unterschreiben. Dazu sollen folgende Worte gefallen sein: „So eine schwule Scheiße unterschreibe ich nicht“.
St. Pauli will unangenehme Themen ansprechen
„Kevin Behrens hat sich entschuldigt und trotzdem darf es gerne ein wenig mehr sein. Ich finde auch, auf Verbandsseite würde ich mir ein bisschen mehr wünschen, dafür stehen wir beim FC St. Pauli, dass wir auch mal die etwas unangenehmeren Themen ansprechen“, erklärte Göttlich und appellierte damit auch an den DFB.
Und weiter: „Das werden wir auch zukünftig tun. Das ist unsere Aufgabe in der Ersten Liga, wo wir auch gerne bleiben wollen.“
Behrens hatte sich nach dem Eklat entschuldigt und wurde von seinem Klub bestraft.