Seit Langem laufen die Vorbereitungen, nun wird es ernst: Der FC St. Pauli startet in Kürze sein mit großem Interesse verfolgtes Genossenschaftsprojekt. Wie der Hamburger Bundesliga-Klub am Mittwoch mitteilte, beginnt am 10. November die sogenannte Zeichnungsphase. Sie soll bis Januar 2025 laufen.
„Das perfekte Modell für St. Pauli“
Vereinsmitglieder, Fans und Sympathisanten können dann Anteile der neu gegründeten Genossenschaft erwerben. Die Kosten belaufen sich auf 850 Euro pro Anteil. Der Verein möchte damit bis zu 30 Millionen Euro einnehmen und hofft darauf, dass die Genossenschaft zum Mehrheitseigner des Millerntor-Stadions wird. Es ist die erste Finanzierungsform dieser Art im deutschen Profifußball.
"Die Genossenschaft ist das perfekte Modell für den FC St. Pauli. Mitglieder und Fans werden beteiligt und es gilt eine demokratische Grundregel: Alle haben jeweils eine Stimme – unabhängig von der Anzahl der erworbenen Anteile", sagte Vereinspräsident Oke Göttlich: "Es handelt sich um das wichtigste Projekt für den FC St. Pauli seit dem Neubau des Millerntor-Stadions. Wir wollen zeigen, dass nicht nur ein anderer Fußball, sondern auch eine andere Finanzierung möglich ist!"
Den konkreten Plan der Gründung einer Genossenschaft, in der unabhängig von der Anzahl der gezeichneten Anteile jedes Mitglied nur eine Stimme erhält, verfolgt St. Pauli seit rund einem Jahr. Der Klub will auf diese Weise auch zukünftig die Herausforderungen des Profifußballs meistern, wobei die Einnahmen nicht direkt in die erste Mannschaft fließen werden. Mit den erwarteten Einnahmen solle vielmehr das Millerntor-Stadion gekauft und der Ausbau des Nachwuchsleistungszentrums (NLZ) finanziert werden.
Im Oktober hatte auch Zweitligist Schalke 04 mitgeteilt, eine Fördergenossenschaft gegründet zu haben. Die Genossenschaft, an der sich die 190.000 Vereinsmitglieder beteiligen können, werde im ersten Schritt Anteile an der Stadiongesellschaft erwerben. Im Rahmen der Mitgliederversammlung am 16. November will Schalke weitere Informationen verkünden.