Der Österreicher Andreas Schicker ist neuer Geschäftsführer Sport beim Fußball-Bundesligisten TSG Hoffenheim. Nachdem Schicker eine Einigung schon zwei Tage zuvor bei Sky Sport Austria bestätigt hatte, verkündete der Klub den Wechsel am Mittwoch. Die Hoffenheimer verpflichteten damit ihre „absolute Wunschlösung“, sagte der Vorsitzende Jörg Albrecht. Schicker kommt vom österreichischen Meister und Champions-League-Teilnehmer Sturm Graz.
Hoffenheim hat neuen Boss
Bei den Fans ist die Personalie allerdings umstritten. Zuletzt hatten die Anhänger unter anderem mit Spruchbändern protestiert. „Böllerwerfer haben in Hoffenheim immer noch nichts verloren – Schicker bleib fort!“, war dort zu lesen.
Eine Anspielung auf Schickers Böller-Unfall im Jahr 2014, als ihm ein Knallkörper in der Hand explodierte und seine linke Hand in der Folge amputiert werden musste. Auch im November vergangenen Jahres war ein Böller Thema im Kraichgau, als im Gästeblock der TSG beim FC Augsburg ein Knallkörper detonierte und mehrere Menschen verletzte. Ein 28-Jähriger wurde daraufhin zu drei Jahren Gefängnis verurteilt.
Laut der Bild lehnen die Fans den Schicker-Transfer ab, weil er als Nachfolger des beliebten Alexander Rosen und auf Empfehlung von Spielerberater Roger Wittmann kommt. Dessen Einfluss auf den Klub wird schon länger kritisiert.
Fans sauer über Schicker-Verpflichtung
Weil Schicker in Graz durch eine Vertragsverlängerung von vor zwei Jahren noch bis 2026 angestellt war, zahlt Hoffenheim laut Berichten von Kicker und Sky rund eine Million Euro als Ablöse.
Bei der TSG löst er den etatmäßige Nachwuchschef Frank Kramer ab, der seit der Trennung von Sport-Geschäftsführer Alexander Rosen als Interimslösung in der Verantwortung gestanden hatte. Kramer wird die Position des Direktors Sport einnehmen und soll Bindeglied zwischen Jugendakademie und Profiabteilung werden. Als Finanz-Geschäftsführer holte der Verein zudem Frank Briel zurück, der schon von 2006 bis 2023 dort gearbeitet hatte.
Schicker stehe "für eine qualitativ außergewöhnliche Arbeit und damit für Erfolg. Die Gespräche mit ihm waren von hoher Professionalität und Vertrauen geprägt", sagte Albrecht: "Er hat uns während der gesamten Verhandlungen stets das Gefühl vermittelt, unbedingt zur TSG wechseln zu wollen."
Für den 38-Jährigen sei die deutsche Bundesliga "stets ein Ziel gewesen, auf das ich hingearbeitet habe". Hoffenheim sei für ihn "ein spannender Verein mit unheimlich viel Potenzial und einer Nachwuchsarbeit, die schon seit Jahren herausragend ist".
Schicker hatte seit 2018 für Graz gearbeitet, ab 2020 war er Geschäftsführer Sport gewesen. Unter ihm holte Sturm zuletzt das Double aus Meistertitel und Pokal und durchbrach die Dominanz von Red Bull Salzburg nach zehn Meistertiteln nacheinander.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)