Sportlich läuft es wieder beim FC Bayern, doch der 4:0-Erfolg gegen den VfB Stuttgart wird von empfindlichen Störgeräuschen begleitet.
Muss Bayern-Boss gehen?
Bei den Münchnern soll nach einem Bericht des Manager Magazins intern ein Machtkampf um den Posten des Vorstandsvorsitzenden entbrannt sein - oder ist dieser längst entschieden?
„Also wie man hört, ist beim FC Bayern im Aufsichtsrat, wo noch mächtige Altvordere sitzen, schon der Daumen gesenkt worden“, verriet SPORT1-Experte und Bild-Journalist Alfred Draxler im STAHLWERK Doppelpass auf SPORT1: „Dass der Vertrag mit Jan-Christian Dreesen, der ausläuft, nicht verlängert wird. Das hat mit Machtkämpfen innerhalb des Vorstands und des gesamten Klubs zu tun.“
„Das ist beim FC Bayern schlecht angekommen“
Das Manager Magazin hatte vermeldet, dass Dreesen spätestens zum Ende seines Vertrages 2025 die Ablösung drohe. Demnach seien mehrere Mitglieder des Aufsichtsrates unzufrieden mit dem 57 Jahre alten Nachfolger von Oliver Kahn. Unter anderem soll es dabei um einen Disput mit einer ehemaligen Mitarbeiterin gehen, die Dreesen vor drei Jahren beschimpft und mit einer Zeitschrift beworfen habe.
„Wenn das nach drei Jahren an die Öffentlichkeit kommt, kann man vermuten, dass das gezielt jetzt gesteuert wird, um ihm zu schaden“, spekulierte Draxler weiter.
Darüber hinaus soll es interne Kritik am Vorgehen bei der TV-Rechtevergabe in der DFL gegeben haben. Dreesen ist seit 2016 Mitglied des Präsidiums der Deutschen Fußball-Liga. Ein Brief des FC Bayern an die DFL bezüglich des Rechtevergabe-Procederes hatte Finanzvorstand Michael Diederich unterschrieben. „Dreesen hat sich geweigert, diesen Brief zu schreiben. Das ist beim FC Bayern sehr, sehr schlecht angekommen“, enthüllte Draxler.
Wackelt Dreesen? Eberl und Hainer reagieren
Am Samstag hatte Sportvorstand Max Eberl zum angeblichen Machtkampf Stellung bezogen. „Der Sport steht im Vordergrund, dafür arbeiten wir jeden Tag. Das sind Thematiken, die um uns herum sind, das sind Thematiken aus der Vergangenheit und warum die jetzt auf das Tableau kommen, weiß ich nicht und interessiert mich bzw. uns relativ wenig“, betonte Eberl auf SPORT1-Nachfrage.
Präsident Herbert Hainer äußerte sich einen Tag später ebenfalls zu der Causa Dreesen. „Generell sind wir mit unserem Vorstand um den Vorsitzenden Jan-Christian Dreesen absolut zufrieden: Wir sind sportlich erfolgreich und werden auch auf der anstehenden Jahreshauptversammlung erneut wirtschaftlich hervorragende Zahlen präsentieren“, wird Hainer von der Bild zitiert.