Brutal effiziente Rheinhessen stürmen den Kiez: Der 1. FSV Mainz 05 hat dem FC St. Pauli im Samstagabendspiel der Bundesliga einen empfindlichen Dämpfer verpasst. Das Team von Bo Henriksen um Doppeltorschütze Jonathan Burkardt setzte sich auch dank der Fehler des Aufsteigers mit 3:0 (2:0) in Hamburg durch. St. Pauli wartet weiter auf den ersten Heimsieg nach dem Aufstieg.
Mainz witzelt wegen Nagelsmann
Auf X überraschten die Mainzer mit einem Post über Bundestrainer Julian Nagelsmann. „Julian, danke für deinen Anruf“, hieß es in Bezug auf Doppelpacker Jonathan Burkardt. Für die U21-Nationalmannschaft absolvierte Burkardt 20 Partien, wartet aber noch auf sein Debüt bei der A-Nationalmannschaft.
Ob Nagelsmann bald anruft?
Für die anstehenden Länderspiele hatte Nagelsmann erstmals Tim Kleindienst von Borussia Mönchengladbach nominiert. Burkardt hingegen, lieferte gegen Pauli zumindest ein Bewerbungsschreiben ab.
Nach der Partie wurde Burkardt bei Sky auf den Post der Mainzer Social-Media-Abteilung angesprochen. „Ich habe keinen Einfluss darauf, was unsere Leute twittern“, entgegnete Burkardt. Die Nationalmannschaft sei einen Traum für jeden Spieler, Kontakt mit Nagelsmann habe es aber noch nicht gegeben.
„Das ist mein Weg und ich probiere alles, um irgendwann mal eingeladen zu werden“, führte der Stürmer aus. Moderator Marco Hagemann scherzte noch: „wir haben deine Nummer unten eingeblendet“.
Vasilj patzt entscheidend
Burkardt (5.) nach einem Patzer von St. Paulis Keeper Nikola Vasilj und Armindo Sieb (16.) nach einem leichtsinnigen Fehlpass von Eric Smith brachten die Gäste vor 29.546 Zuschauern im ausverkauften Millerntor-Stadion schon früh auf Kurs. Burkardt zurrte mit seinem zweiten Treffer (62.) dann den zweiten Auswärtssieg der Mainzer fest.
Die Hoffnung der Braun-Weißen, direkt nach dem 3:0-Sieg beim SC Freiburg nachlegen zu können, erfüllte sich nicht. Die Hamburger verharren vorerst mit vier Punkten knapp über der Abstiegszone. Trainer Alexander Blessin nimmt einige Hausaufgaben in die anstehende Länderspielpause mit - im Spiel mit dem Ball ist noch deutlich Luft nach oben.
St. Pauli war die Partie mit dem spürbaren Rückenwind des ersten Erstliga-Siegs seit 13 Jahren vom vergangenen Wochenende angegangen und hoffte wieder auf viele starke Szenen von Flügelstürmer Elias Saad, der in der ersten Hälfte aber recht wirkungslos blieb. Stattdessen machten die Mainzer Offensivkräfte schnell auf sich aufmerksam.
Mainz vor dem Tor eiskalt
Das Henriksen-Team, wieder mit Nadiem Amiri in der Anfangsformation, ließ sich nach dem frühen Kopfball-Treffer von Burkardt phasenweise tief fallen und bestrafte den nächsten Fehler von St. Paulis Defensive erneut entschlossen. Amiri fing einen schlampigen Pass von Smith ab und spielte sofort steil auf Sieb, der vollendete.
Die Kiezkicker betrieben danach großen Aufwand und suchten immer wieder den Abschluss. Vor dem Halbzeitpfiff brachten die konzentrierten Mainzer aber immer wieder ein Bein dazwischen - oder der aufmerksame Torhüter Robin Zentner griff zu.
Das Bild änderte sich auch im zweiten Durchgang nicht. St. Pauli mühte sich, St. Pauli kämpfte, doch es fehlte an Kreativität und Durchsetzungsvermögen, um die Mainzer Defensive zu knacken. Die Gäste warteten geduldig und schlugen dann erneut eiskalt zu.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)