Schiedsrichter-Chef Knut Kircher hat Felix Brych nach dessen umstrittener Entscheidung kurz vor Ende des Bundesliga-Spiels zwischen Meister Bayer Leverkusen und Eintracht Frankfurt (2:1) den Rücken gestärkt. Brych habe die Szene, als Eintracht-Stürmer Hugo Ekitiké in der 90. Minute kurz vor dem leeren Tor leicht von Jonathan Tah gestoßen worden war, „in seinem Ermessensspielraum eingeordnet“, sagte Kircher am Sonntag im STAHLWERK Doppelpass auf SPORT1.
Schiri-Boss stärkt Brych
Videoassistent Günter Perl habe dazu keine „anderen Bilder gehabt, die die Wahrnehmung des Schiedsrichters widerlegen“ und daher nicht eingegriffen, so Kircher: „Dann bleibt es im Ermessensspielraum des Schiedsrichters auf dem Platz, was wir ja auch wollen.“ Dies sei ein wichtiger Bestandteil der VAR-Richtlinien: Nur bei eindeutigen Fehlentscheidungen greift der Videoassistent ein.
Effenberg: „Ein klarer Elfer“
Die Frankfurter hatten Brych im Nachgang der Partie einhellig kritisiert, während die Leverkusener „keinen Elfmeter“ gesehen hatten. Auch SPORT1-Experte Stefan Effenberg zeigte sich wenig verständnisvoll: „Für mich ist das ein klarer Elfer.“
Er ergänzte: „Da kommt ein Schubser, der ihn dran hindert, den Ball ins Tor zu köpfen. Ein Top-Schiedsrichter erkennt das – das ist er ja eigentlich.“ Der Ex-Bayern-Profi kritisierte, dass der VAR nicht eingegriffen hat.
Brych hatte sich im Nachgang der Partie nicht zur Szene und seiner Leistung geäußert, was er im Telefonat mit Kircher bereute. „Er hätte es gerne gemacht“, berichtete Kircher: „Er hat im Nachgang gesagt: ‚Mensch, eigentlich wäre es vielleicht cool gewesen, ich hätte was dazu gesagt.‘“
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)