Mit einem schwer erkämpften 3:2-SIeg gegen den 1. FC Heidenheim hat sich Borussia Mönchengladbach aus der Krise geschossen. Dank des dritten Saisonsieges kletterte die Elf vom Niederrhein auf Tabellenrang 10.
Kleindienst schießt Trauzeugen ab
Dabei war es ausgerechnet Tim Kleindienst, der mit einem Doppelpack gegen sein Ex-Team die Weichen auf Sieg stellte - und seinen Trauzeugen, Heidenheim-Keeper Kevin Müller. ärgerte.
Nach dem Führungstreffer des Heidenheimers Leonardo Scienza (12.) erzielte Ko Itakura (22.) den Ausgleich. Im zweiten Durchgang traf dann Kleindienst, der vor wenigen Tagen sein Debüt im DFB-Trikot gegeben hatte, zunächst per Hacke (62.). Kurz darauf Minuten erhöhte er mit einem verwandelten Foulelfmeter (72.). Marvin Pieringer (80./Handelfmeter) verkürzte noch für die Gäste.
Kleindienst hatte in der Nachspielzeit sogar noch die Chance auf sein drittes Tor, doch Müller war dieses Mal zur Stelle. „Wenn er das dritte gemacht hätte, dann hätte ich eine Rote Karte in Kauf genommen“, scherzte der Gäste-Keeper im Anschluss bei Sky. „Aber ich hätte mir ihn geschnappt.“
„Es gibt für den Trainer kein Ultimatum“
„Es gibt für den Trainer kein Ultimatum“, hatte der Gladbacher Sport-Geschäftsführer Roland Virkus vor dem richtungsweisenden Spiel bei Sky betont. Im Vergleich zum enttäuschenden 1:2 beim FC Augsburg änderte Seoane seine Mannschaft auf fünf Positionen, neben dem verletzten Luca Netz fehlte auch Kevin Stöger in der ersten Elf. Derweil stürmte in der Offensive Kleindienst erstmals gegen seinen Ex-Klub.
Der nach seiner Verletzungspause wiedergenese Franck Honorat (2.) und Marvin Friedrich (3.) vergaben erste Chancen für das schwungvoll agierende Heimteam - was sich schnell auf der anderen Seite rächte. Einen Distanzschuss von Jan Schöppner lenkte Torwart Moritz Nicolas nur unglücklich zur Seite, Scienza verwandelte den Abpraller aus spitzem Winkel. „Wir wollen euch kämpfen sehen“ skandierten die Borussia-Anhänger.
Und die Gladbacher reagierten stark, Itakura traf zum 1:1. In der Folge blieben die Gastgeber auf dem Gaspedal, erspielten sich quasi im Minutentakt mit tollen Kombinationen Möglichkeiten. Bei einem Kopfball von Robin Hack reagierte Müller glänzend (26.).
Mönchengladbach dominierte weiter die Begegnung, Heidenheim schaffte nur selten Entlastung. Vor allem Kleindienst und Honorat sorgten immer wieder für Alarm - zur Pause fehlte einzig der Führungstreffer.
Zu Beginn der zweiten Hälfte fehlte der Seoane-Elf zunächst die Überzeugung aus dem ersten Durchgang. Und so agierten die Heidenheimer offensiver, Adrian Beck (58.) verzog aus kurzer Distanz. Doch dann begann die große Kleindienst-Show: Zunächst traf er traumhaft mit der Hacke zur Führung, bevor er zehn Minuten später souverän vom Elfmeterpunkt gegen seinen Trauzeugen verwandelte.