Der BVB ist in der Bundesliga trotz einer mäßige Vorstellung zurück in der Erfolgsspur, muss dafür aber lange kämpfen. Die Dortmunder schlugen den Aufsteiger FC St. Pauli nur mit großer Mühe und dank Torjäger Serhou Guirassy knapp mit 2:1(1:0).
Guirassy rettet schwachen BVB
Die Dortmunder feierten so dennoch den wettbewerbsübergreifend fünften Sieg im fünften Spiel vor eigenem Publikum in dieser Saison.
„Es war schon nicht einfach. Heute war es auch mal zäh. In der ersten Halbzeit hatten wir auch Glück mit der Abseitssituation. Aber wir hatten auch unsere Chancen. Wir hätten auch mehr Tore schießen können, aber alles, was gerade zählt, ist der Sieg. Deshalb sind wir glücklich und aber auch erleichtert“, freute sich Julian Brandt nach dem Spiel bei DAZN.
Kritik äußerte Brandt nur an der Chancenverwertung des BVB: „Klar haben wir uns vorne schwer getan, gerade weil die Räume sehr eng waren, aber wir hatten Chancen und wenn wir diese besser nutzen, müssen wir am Ende auch nicht zittern.“
Bundesliga: BVB kontert Schiri-Ärger
Ramy Bensebaini brachte Dortmund kurz vor der Pause in Führung. Der Algerier köpfte eine schöne Flanke von Nationalspieler Pascal Groß sehenswert zum 1:0 ins Netz (43).
In Halbzeit zwei haderten die Schwarz-Gelben mit einer vermeintlichen Abseitsposition kurz vor dem Ausgleich der Gäste. Beim satten Schuss von Eric Smith aus knapp 25 Metern stand St. Paulis Afolayan zwar nicht bei der Schussabgabe, aber wenig später kurz im Sichtfeld von Torhüter Gregor Kobel.
Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck entschied aber, dass der Schuss, der im Winkel einschlug so oder so nicht zu halten war und gab das Tor (78.).
Der BVB zeigte sich vom bitteren Ausgleich allerdings wenig beeindruckt, drückte weiter und ging in der 83. Minute durch einen Kopfballtreffer von Serhou Guirassy erneut in Führung.
Danach verpasste Dortmund das Spiel endgültig zu entscheiden und musste so bis in die Nachspielzeit zittern. In dieser vergab St. Paulis Adam Dzwigala sogar die große Chance auf den erneuten Ausgleich.
BVB in Halbzeit eins im VAR-Glück
Der VAR spielte beim Spiel zwischen Dortmund und St. Pauli auch wieder eine große Rolle. In Halbzeit eins hatte der BVB Glück, als der vermeintliche Führungstreffer der Gäste durch Morgan Gulavogui nach eineinhalb-minütiger Ansicht der Videobilder aberkannt wurde.
Der 26-Jährige stand bei seinem Treffer womöglich hauchdünn im Abseits (30.), was anhand der eingespielten Bilder aber nicht zweifelsfrei zu klären war.
Grund: Auf der angehaltenen Aufnahme, die das Abseits zeigen soll, scheint der Ball den Fuß von St. Paulis Eric Smith bereits verlassen zu haben. Außerdem: Emre Can, der das Abseits aufheben könnte, wird durch einen Hamburger Spieler verdeckt, wird in der Anzeige auch gar nicht als letzter Mann gewertet.
„Der Ball ist weg vom Fuß, der Ball ist nicht am Fuß, der ist noch mal einen Meter weiter weg. So sehe ich es jetzt. Ich hab jetzt meine Linsen drin und sehe es dann normalerweise einigermaßen gut“, meinte Alexander Blessin, Coach der Hamburger, nach dem Spiel bei DAZN.
Kurios: Nach Problemen mit der Funktechnik konnte Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck die zweite Halbzeit erst mit mehrminütiger Verspätung anpfeifen.
BVB baut Heimserie aus
Die Borussen bleiben durch den Erfolg auch in der 39. Partie nacheinander im Westfalenstadion an einem Freitagabend ungeschlagen, die Serie läuft seit Januar 2004.
Mit nun 13 Punkten rückten die Dortmunder zumindest vorübergehend auf Rang vier vor. Der Rückstand auf Spitzenreiter Bayern München beträgt vor den Spielen der Konkurrenten nur noch einen Zähler.
St. Pauli (4 Punkte) droht dagegen der Fall auf einen Abstiegsplatz.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)