Wieder keine Party auf dem Kiez: Der FC St. Pauli hat auch sein viertes Heimspiel in dieser Bundesliga-Saison nicht gewonnen. Der Aufsteiger sicherte sich am Samstag nach einer leidenschaftlichen, aber glücklosen Vorstellung beim 0:0 gegen den VfL Wolfsburg aber immerhin einen weiteren Punkt. Und wartet weiter auf den ersten eigenen Treffer im heimischen Millerntor-Stadion.
Flaute auf dem Kiez hält an
Damit steckt St. Pauli weiter im Tabellenkeller fest und konnte vor dem DFB-Pokal-Duell bei RB Leipzig am Dienstag nur bedingt Selbstvertrauen sammeln - der Offensive der Hamburger fehlt trotz guter Ansätze insgesamt einfach der Killerinstinkt. Die eigentlich so ambitionierten Wolfsburger müssen sich mit einem Platz in der unteren Tabellenhälfte begnügen und bekommen es im Pokal nun mit Borussia Dortmund zu tun.
Behrens gnadenlos ausgepfiffen
„Wir haben die Qualität, wir müssen aber noch ein bisschen gieriger sein“, hatte St. Paulis Trainer Alexander Blessin vor der Partie über den möglichen ersten Heimsieg gesagt. Und seine Mannschaft war vor 29.546 Zuschauern auch durchaus bemüht, doch so richtig wollte den Kiezkickern in der Offensive zunächst aber nichts gelingen. Oft fehlte in den entscheidenden Momenten einfach die nötige Präzision oder Kaltschnäuzigkeit, wie etwa bei einer guten Chance von Johannes Eggestein und Danel Sinani (17.). Bei einem Schuss von Kapitän Jackson Irvine parierte Wolfsburgs-Torwart Kamil Grabara zudem überragend (42.), Eggestein zögerte in aussichtsreicher Position (58.) zudem zu lange.
Wolfsburg wartete ohne Maximilian Arnold (Gelbsperre) und Patrick Wimmer (Rotsperre) lange erst einmal ab und versuchte, in der Defensive sicher zu stehen - um dann über Konter und den schnellen Mohammed Amoura gefährlich zu werden. Und so hatte das Spiel auch viele Phasen mit ordentlich Leerlauf. Die St.-Pauli-Fans nutzten diese Zeit, um mit Plakaten („Mehr Liebe, weniger Kevin B“) gegen Kevin Behrens zu protestieren - der Wölfe-Angreifer war zuletzt mit homophoben Äußerungen aufgefallen und wurde nach seiner Einwechslung in der Schlussphase gnadenlos ausgepfiffen.
Nach der Pause erhöhte Wolfsburg plötzlich das Tempo und kam prompt zu Möglichkeiten, doch Amoura scheiterte zwei Mal (46., 47.) an Nikola Vasilj im Tor von St. Pauli. Die Hausherren hielten mit viel Willen dagegen und versuchten ebenfalls weiter nach vorne zu spielen, so sahen die Zuschauer keine hochklassige, aber immerhin spannende Partie.