Der FC Bayern bleibt auch im dritten Spiel in Serie ohne Sieg: Bei Eintracht Frankfurt kassierte das Team von Trainer Vincent Kompany einen Last-Minute-Ausgleich, kam deshalb nicht über ein 3:3-Unentschieden hinaus.
Eberl: „Was uns richtig ankotzt“
Erneut fiel das hohe Pressingsystem des Belgiers auf, immer wieder lief der Rekordmeister in gefährliche Konter, drei davon führten zu Gegentoren. Nach dem Spiel ordneten Kompany, Max Eberl und Co. den verpassten Sieg ein. SPORT1 fasst die Stimmen zusammen.
Max Eberl (Mixed Zone) ...
... über das Unentschieden: „Wie wir den Zweiten der Bundesliga, zum zweiten Mal, bespielt haben, das ist außergewöhnlich. Dass wir nur mit einem Punkt nach Hause fahren, das ist enttäuschend. Die Art und Weise, wie dominant wir auftreten, ist schon bemerkenswert. Das Einzige, was uns ärgern muss, ist, dass wir uns nicht belohnen.“
... über die Gegentore: „Wir spielen natürlich mit einem Risiko, wir erdrücken den Gegner, dann hast du hinten große Räume zu verteidigen. Das ist schwierig, da musst du die 50:50-Duelle davor gewinnen. Wenn er denen vor den Fuß springt, dann müssen wir das besser verteidigen. Wir müssen bei den Bällen, die dann gespielt werden, im Zweikampf davor, den müssen wir fressen, da darf er den Ball nicht mehr spielen dürfen. Wenn du in den Flipper-Zweikampf kommst, müssen wir ihn fressen, auch mal ein Foul ziehen. Wir müssen das besser unterbinden.“
Eberl: „Waren sofort wieder im Spiel“
... Dominanz: „Habt ihr mal das Gefühl gehabt, dass Frankfurt längere Ballstafetten hatte? Ich glaube nicht. Hatten sie nicht, sie hatten zwei hervorragende Konter, die uns wehgetan haben. Wir waren sofort wieder im Spiel, das ist, was ich der Mannschaft hoch anrechne. In der zweiten Halbzeit hat Frankfurt einen Schuss auf das Tor und das war leider wieder so eine Situation, der Spieler im Mittelfeld kommt grade noch so hin, legt den Ball ab, dann läuft er eins gegen eins gegen Dier.“
... über das Risiko der Bayern-Taktik: „Das ist eine Identität, die Bayern hat, und du wechselst keine Identität. Es war ein begeisterndes Fußballspiel, das ist, was wir sehen wollen. Die Art und Weise, da bist du auf dem richtigen Weg. Die Resultate sind noch nicht, wie sie sein müssten.“
... negative Eindrücke: „Wir brauchen heute nicht viele negative Dinge finden, außer die drei Gegentore. Alles andere im Spiel, was nach vorne war: Wann ist Bayern München in Frankfurt sechs Kilometer mehr gelaufen? Wann hat Bayern so dominant in Frankfurt gespielt? Noch nicht. Die sind der Zweiter der Bundesliga gewesen und wir erdrücken sie. Das Einzige, was uns richtig ankotzt, ist das Ergebnis.“
Kompany: „Wir müssen ruhig bleiben“
Vincent Kompany (DAZN) ...
... über das Spiel generell: „Wahrscheinlich gewinnt man dieses Spiel in 14 von 15 Fällen. Wir müssen jetzt ruhig bleiben, ich habe heute eine tolle Leistung von meiner Mannschaft gesehen. Wir hatten so, so viele Chancen. Letztes Jahr haben wir hier 1:5 verloren, heute war es ein ganz anderes Spiel. Wir müssen unseren Weg weitergehen und darauf vertrauen, dass wir mit unseren Leistungen bald wieder mehr Punkte holen.“
... über das 3:3: „Es ist schwer, etwas dazu zu sagen. Wir versuchen schon, in die Tiefe zu spielen, dann verlieren wir die 50:50-Zweikämpfe. Aber wenn sie über diese Szene sprechen wollen, dann müssen wir erstmal über das ganze Spiel sprechen - wie viel die Mannschaft gearbeitet hat, wie viel Mut sie hatte. Das war wichtig und deshalb habe ich große Hoffnung. Was die Mannschaft im Moment leistet, ist nicht normal.“
... über die Spielweise: „Das Schöne an diesem Job ist, dass es nie perfekt ist. Wir hätten auch 5:0 gewinnen können, und trotzdem wäre unser Spiel nicht perfekt gewesen. Gegen Bremen haben wir keine einzige Torchance zugelassen und der Gegner hatte am Ende einen Expected-Goals-Wert von 0,0, da war es nah dran - dennoch haben wir immer weiter gemacht. Ich habe genug Erfahrung, um zu wissen, wann ein Spiel gut ist und wann nicht. Wir müssen ruhig bleiben und so weitermachen wie heute.“
Kimmich: „Haben uns knallhart bestraft“
Joshua Kimmich (Mixed Zone) ...
... Fazit zum Spiel: „Ich habe nicht das Gefühl, dass wir hinten das Problem haben. Sondern ich habe das Gefühl, dass wir momentan das Problem haben, einen Gegner wirklich zu killen und das Spiel früher zu erledigen. Ich weiß nicht, ob ich schon mal so eine erste Halbzeit erlebt habe. Wir gehen nicht mit einem 3:0 in die Pause, sondern mit einem 2:2. Das war krass. Ich weiß nicht, wie das von außen aussah, aber wir haben die erdrückt. Natürlich fahren die beiden Konter und haben uns knallhart bestraft. Das liegt dann aber nicht an irgendeiner Naivität, sondern das ist die Art und Weise, wie wir Fußball spielen wollen. Wenn ich uns so spielen sehe, dann muss ich schon sagen, sind wir auf einem guten Weg.“
... wie man die Gegentore verhindern kann: „Zumindest nicht, indem wir jetzt versuchen, unsere Spielweise irgendwie anzupassen, und uns nach einem 1:0 jetzt hinten reinstellen und lauern werden. Natürlich wird es immer mal Spielphasen geben, in denen wir auch tiefer stehen. Generell ist es nicht so, dass wir an der Spielweise zweifeln. Ich sehe nicht das Problem hinten. Ich habe heute eher wie schon gegen Aston Villa unser Problem vorne gesehen, dass wir unsere sehr guten Torchancen nicht machen und damit den Gegner am Leben halten.“