Fredi Bobic hat ein durchaus kritisches Urteil über Leroy Sané sowie zu dessen Wirken und Zukunft beim FC Bayern gefällt. „Mein Gefühl ist, dass er den Verein verlassen wird, weil andere Spieler dazugekommen sind - wie Michael Olise -, an denen er erstmal vorbeikommen muss. Das sehe ich aktuell nicht“, sagte der frühere Sport-Geschäftsführer von Hertha BSC in der Sky-Sendung „Triple - der Schüttflix Fußballtalk“.
Kompany? „Wir haben uns getroffen“
Bobic, der auch mit der Torwart-Nominierung von Bundestrainer Julian Nagelsmann für die anstehenden Nations-League-Partien hart ins Gericht ging, fügte an: „Ich bin eigentlich ein großer Fan von Leroy, aber er liefert mir in der Konstanz einfach zu wenig, wenn ich es über ein Jahr betrachte.“
Bayern wird Wirtz-Transfer „hoffentlich durchziehen“
Bobic zufolge wird der Poker „eine interessante Entscheidung sein, vor allem wirtschaftlich“. Sollte Sané, dessen Vertrag 2025 ausläuft, dennoch in München bleiben, „dann aber nicht zu den Konditionen, die er aktuell hat“.
Für den 52-Jährigen hätte in diesem Zusammenhang aus Sicht des deutschen Rekordmeisters die Verpflichtung von Florian Wirtz Priorität: „Strategisch gesehen, musst du dir das als Verein überlegen, ob du dir einen Spieler leisten kannst, der vielleicht nicht so verlässlich ist, auch wenn Sané trotzdem ein Topspieler ist - aber eben nicht so verlässlich“, sagte Bobic.
Was die Personalie Wirtz angeht, der auch bei Real Madrid und anderen Spitzenklubs auf dem Radar ist, meint Bobic ohnehin, dass der FCB „All in“ gehen werde: „Es ist alles vorbereitet. Die Bayern werden es vorbereiten und es dann auch hoffentlich durchziehen.“
Ähnlich sah es bei Sky auch Loris Karius: „Wenn du weißt, dass du Florian Wirtz bekommen kannst und dafür das Geld von Leroy Sané einsparen musst, dann musst du es machen“, erklärte der frühere Bundesliga-Keeper von Mainz 05 und Union Berlin.
„Ein Stil von Pep Guardiola“
Stellung bezog Bobic auch zu Bayern-Coach Vincent Kompany: Mit Bezug auf die Aussage von Rekordnationalspieler Lothar Matthäus, die Bayern spielten aktuell noch besser als unter Ex-Coach Pep Guardiola, bremste der Ex-Funktionär: „Ich würde eher sagen, dass sie langsam dort hinkommen. Wenn man sich das Spiel anschaut, ist das ein Stil von Pep Guardiola.“
Bobic verriet überdies, dass Kompany einst auch ein Thema bei Hertha BSC gewesen war: „Ich habe vor zwei Jahren mit Vincent einen Abend verbracht. Da haben wir viel über Fußball geredet. Ich habe ihn interviewt im Endeffekt, wir haben uns getroffen. Wir hatten ein Gespräch darüber.“
Eine Einigung oder gar ein Engagement bei der Alten Dame in der Zweiten Bundesliga kam aber nicht zustande: „Wir haben uns unterhalten. Er hat zu diesem Zeitpunkt schon eher nach England tendiert“, meinte Bobic weiter. „Es hätte wahrscheinlich in der Gemengelage, die wir in Berlin hatten, in der Form nicht funktioniert. Später habe ich mich dann für Sandro Schwarz entschieden.“