Bei einer Veranstaltung des FC Bayern München Anfang vergangener Woche soll Uli Hoeneß erneut verbal gegen Thomas Tuchel ausgeteilt haben. Dieser sei „eine Katastrophe“ für den Verein gewesen, sagte der 72-Jährige laut einem Bericht der Sport Bild in Richtung seines ehemaligen Trainers. Doch das erneute Zuschlagen der „Abteilung Attacke“ kommt offenbar nicht bei allen gut an.
„Einer der größten Fehler von Tuchel“
„Ich habe absolute Hochachtung vor Uli Hoeneß und dem, was er für den deutschen Fußball geleistet hat“, reagierte Steffen Freund nun in der Bundesliga Webshow von ran. „Aber ich frage mich, warum muss er immer nachtreten? Warum muss alles nochmal klargestellt werden? Das finde ich schade, weil im Endeffekt ist Tuchel in kurzer Zeit mit den Bayern noch Meister geworden.“
Hoeneß „muss sich hinterfragen“
Dass Tuchel während seiner Zeit beim deutschen Rekordmeister nicht alles richtig gemacht habe, bestreitet Freund nicht, „ihn aber als Persönlichkeit so extrem in Frage zu stellen, da muss sich auch Uli Hoeneß endlich mal hinterfragen. Das geht zu weit.“
Immerhin werde Tuchel „Cheftrainer der englischen Nationalmannschaft und ist mit Chelsea Champions-League-Sieger geworden – spätestens da solltest du auch als ehemaliger Spieler erkennen, dass er einen guten Job macht“, argumentierte Freund.
„Einer der größten Fehler, die Thomas Tuchel gemacht hat“
Auch auf die Frage, ob sich die Bayern den Transfer von Joao Palhinha hätten sparen können, bezog Freund klar Stellung. „Ohne Wenn und Aber: Ja! Da liegt einer der größten Fehler, die Thomas Tuchel gemacht hat“, sagte er. Schließlich sei Joshua Kimmich, aktuell unantastbar im Mittelfeld der Münchner, nach einem Leistungstief längst zurück in Bestform.
„Warum müssen wir in Deutschland so einen Topspieler wie Joshua Kimmich so kritisieren, wenn er einfach mal eine Formkrise hat - oder wenn etwas nicht läuft?“, fragte Freund, der hinzufügte: „Und warum will Thomas Tuchel Palhinha verpflichten, wenn man Kimmich hat? Diese Entscheidung hätte ich nicht getroffen.“
Palhinha, der im Sommer für rund 50 Millionen Euro an die Säbener Straße gekommen war, konnte sich unter seinem neuen Trainer Vincent Kompany bislang nicht durchsetzen. Lediglich beim 6:1-Kantersieg in Kiel spielte der Portugiese über die vollen 90 Minuten, ansonsten kam er zu fünf Kurzeinsätzen.