Beim Bundesliga-Duell zwischen Mainz 05 und RB Leipzig am Samstag haben die Fans ihren Unmut über eine Personalie zum Ausdruck gebracht, die bereits für Diskussionen sorgte: Jürgen Klopp, einst gefeierter Trainer in Mainz, wird ab Januar 2024 als Head of Global Soccer bei Red Bull tätig sein.
Fan-Wut wegen Klopp
Jürgen Klopp tritt im Januar seinen neuen Job bei Red Bull an – bei seinem Ex-Klub FSV Mainz 05 kommt das gar nicht gut an. Die Fans reagieren mit eindeutigen Bannern.
Jürgen Klopp tritt im Januar seinen neuen Job bei Red Bull an – bei seinem Ex-Klub FSV Mainz 05 kommt das gar nicht gut an. Die Fans reagieren mit eindeutigen Bannern.
Deutliche Kritik am Klopp-Job bei Red Bull
In der Fankurve entrollten die Anhänger der 05er gleich mehrere Banner, auf denen sie ihrer Enttäuschung und ihrem Ärger Luft machten.
„Bist du bekloppt“, und „Alles, was wir dich haben werden lassen, hast du vergessen“ war auf den Transparenten zu lesen.
Klopp, der in Mainz seine Trainerkarriere begann, genießt bei vielen Fans Kultstatus. Doch sein bevorstehender Einstieg bei Red Bull, einem Unternehmen, das im deutschen Fußball stark umstritten ist, hat diese Verbindung belastet.
Besonders in der Mainzer Ultra-Szene regt sich Widerstand. Der Wechsel zum Konzern, der über den Klub RB Leipzig Einfluss auf den Fußball ausübt, passt für viele nicht zu dem Bild des charismatischen Trainers, der einst als Underdog in Mainz für Furore sorgte.
Klopp „soll bloß wegbleiben“
Mainzer Sportvorstand Christian Heidel hatte schon mit Unruhen gerechnet. „Der soll bloß wegbleiben“, sagte 05-Boss Christian Heidel scherzhaft im Vorfeld des Spiels bei Sky.
Auch er weiß um die Brisanz der Personalie, äußert sich aber differenzierter. „Ich werde jetzt nicht unbedingt ein Fan vom RB-Konstrukt, aber deswegen muss man auch nicht jeden Tag dagegen wettern“, erklärte er und fügte hinzu, dass die Verpflichtung Klopps für Red Bull „ein überraschender und genialer Schachzug“ sei.
Klopp selbst hat sich bislang nur vorsichtig zu seinem neuen Job geäußert. Er betonte, dass er erst am 1. Januar 2024 bei Red Bull beginne und derzeit Urlaub mache. Dennoch bleibt seine Verbindung zu Mainz stark. Heidel verriet, dass sich Klopp und er sich kürzlich getroffen hätten.
Während in Deutschland besonders Fans von Mainz 05 und Borussia Dortmund mit Klopps Entscheidung hadern, sei die Debatte im internationalen Fußball weit weniger emotional geführt worden, so Heidel. „Auch in Liverpool und vielen anderen Klubs gibt es Investoren“, sagte er. In der internationalen Fußballwelt werde Klopps Wechsel zu Red Bull daher weniger kritisch betrachtet. Für viele sei er nach wie vor einer der besten Trainer der Welt, unabhängig von seiner neuen Position.