Doppelte Ehre für Kulttrainer Christian Streich - oder wie er es ausdrückte: „Kültle!“ Im Rahmen der Verleihung des Walther-Bensemann-Preises landete Streich auch mit seinem Bonmot zu seinem Abschied vom SC Freiburg im Sommer bei der Wahl zum Fußballspruch des Jahres ganz vorne.
Doppelte Ehre für „Kültle“ Streich
„Jagger, Keith Richards, Ron Wood - die sind Kult. Ich bin ein Kültle“, hatte Streich mit Blick auf seinen vermeintlichen Status als Kulttrainer eingeräumt. Den ersten Platz bei der Auszeichnung, die von der deutschen Akademie für Fußball-Kultur vorgenommen wird, teilte sich Streich mit Horst Hrubesch. Der ehemalige Frauen-Bundestrainer hatte über seine Mannschaft gesagt: „Bei unserer Qualität macht es keinen Sinn, Spiele zu verlieren.“
Streich erhält Walther-Bensemann-Preis
Streich wurde bei der Gala am Freitag in Nürnberg zudem mit dem Walther-Bensemann-Preis geehrt. Streich vertrete und verkörpere „absolut glaubwürdig“ die Werte Walther Bensemanns, sagte kicker-Chefredakteur Jörg Jakob. Die Ehrung sei „ein Zeichen für Demokratie und gesellschaftlichen Zusammenhalt“ sowie zugleich eine Anerkennung der Arbeit des SC Freiburg.
Mit dem 2006 ins Leben gerufenen Preis werden Personen der Zeitgeschichte ausgezeichnet, deren langjähriges Wirken in der Tradition des kicker-Gründers Bensemann steht.
Streich in illustrem Kreis
Der Preis ist dotiert mit 10.000 Euro durch den Olympia-Verlag. Streich tritt als Preisträger unter anderem in die Fußstapfen von Franz Beckenbauer (2006), Joachim Löw (2022) oder Sir Alex Ferguson (2016).
Mit Streichs Abschied vom SC Freiburg habe die Bundesliga im Sommer „einen herausragenden, gleichsam immer auch bodenständigen Typen verloren, der die Auswüchse und Fehlentwicklungen seiner Branche erkannte und benannte, ohne als Lautsprecher oder Besserwisser zu wirken“, sagte Jakob.
Der 59-jährige Streich hatte sich im Sommer nach 29 Jahren als Trainer, davon die letzten zwölfeinhalb als Coach der ersten Mannschaft, vom SC Freiburg verabschiedet.