Eintracht Frankfurt fühlte sich im Rahmen der 1:2-Niederlage beim amtierenden deutschen Meister Bayer Leverkusen vom Schiedsrichtergespann benachteiligt. Eine vermeintliche Elfmeter-Szene um Eintracht-Stürmer Hugo Ekitiké und Leverkusens Jonathan Tah stieß den Frankfurtern übel auf - insbesondere Sportvorstand Markus Krösche.
Dopa-Auftritt ruft Krösche auf Plan
Schiedsrichter Felix Brych hatte bei der besagten Szene in der 90. Minute nicht auf Elfmeter entschieden, auch der Videoassistent um Günter Perl intervenierte nicht - zum Entsetzen der Eintracht. Nach der Partie wollte sich Brych nicht zu den Vorkommnissen äußern, bereute dies im Nachgang allerdings. Der Streit geht nun trotzdem weiter, auch wegen eines Auftritts von Schiedsrichter-Chef Knut Kircher im Dopa.
Kircher stärkt Brych den Rücken
Am Sonntag stärkte Schiedsrichter-Chef Knut Kircher dem Unparteiischen den Rücken, auch wenn Ekitiké von Tah leicht gestoßen worden war, Brych habe die Szene „in seinem Ermessensspielraum eingeordnet“, erklärte Kircher am Sonntag im STAHLWERK Doppelpass auf SPORT1.
Perl habe dazu keine „anderen Bilder gehabt, die die Wahrnehmung des Schiedsrichters widerlegen“ und daher nicht eingegriffen, so Kircher: „Dann bleibt es im Ermessensspielraum des Schiedsrichters auf dem Platz, was wir ja auch wollen.“ Dies sei ein wichtiger Bestandteil der VAR-Richtlinien: Nur bei eindeutigen Fehlentscheidungen greift der Videoassistent ein.
Aussagen die Krösche übel aufstießen! „Es ist verständlich, dass Knut Kircher seine Schiedsrichter per se schützen will. Damit tut er aber in diesem Fall seinen Schiedsrichtern und dem Fußball insgesamt keinen Gefallen. Wenn diese Aktion in der Nachbetrachtung in das Ermessen des Schiedsrichters fällt, dann öffnet dies einer Beliebigkeit Tür und Tor, die dem Fußball schadet“, prangerte der Eintracht-Boss in einem Statement an.
„So bleibt es unverständlich und nicht akzeptabel“
„Unser Spiel war ein Sinnbild für die fehlende Linie sowie die Irrungen und Wirrungen rund um den VAR: Bei zwei verhältnismäßig geringen Vergehen in der ersten Spielhälfte meldet er sich und greift ein. In der Nachspielzeit passiert nichts“, ärgerte sich Krösche weiter.
Der VAR müsse in einer solchen Situation einfach eingreifen. „So bleibt es unverständlich und nicht akzeptabel. Es schadet dem Spiel“, monierte der 44-Jährige.
Neben Trainer Dino Toppmöller zeigte sich auch SPORT1-Experte Stefan Effenberg im Stahlwerk Doppelpass wenig verständnisvoll: „Für mich ist das ein klarer Elfer.“ Auch die Sky-Experten Dietmar Hamann und Erik Meijer sprachen von einer Fehlentscheidung.