Geht die Amtszeit von Jan-Christian Dreesen als CEO des FC Bayern zu Ende? Diverse Medienberichte legen das nahe, Nachfolgekandidaten werden bereits gehandelt. Wird es für den Vorstandsboss also bei der anstehenden Aufsichtsratssitzung am 11. November eng?

SPORT1-Informationen zufolge ist über Dreesens Zukunft noch nicht abschließend entschieden worden – einen Automatismus, dass der aktuelle Boss auch Boss bleiben wird, gibt es aber ebenfalls nicht.

Fakt ist: Dreesen hatte keine leichte Amtszeit. Die Aufregung um das Katar-Sponsoring oder die bayerische Werbung für Ruanda musste der 57-Jährige moderieren. Hinzu kam die sportliche Misere unter Thomas Tuchel, die mit der vorzeitigen Trennung vom Trainer endete.

Will Dreesen überhaupt weitermachen?

Ein weiteres Gerücht: Dreesen habe selbst noch keine Entscheidung getroffen. SPORT1-Chefreporter Stefan Kumberger sagt dazu in der neuen Ausgabe des Podcasts „Die Bayern-Woche“: „Der Mann ist keinesfalls amtsmüde. Klar, es ist noch keine Entscheidung gefallen, da stehen noch Gespräche an“.

Weiter erklärt der Insider: „Den Eindruck, der da manchmal vermittelt wird, dass er keine Lust mehr hätte, kann ich nicht bestätigen. Das deckt sich nicht mit meinen Eindrücken und Informationen.“

Für Dreesen spricht, dass er bei den Fans äußerst beliebt ist. Bereits seine Auftritte als Finanzboss bei den Jahreshauptversammlungen führten regelmäßig zu donnerndem Applaus – für einen Mann der Zahlen ein eher seltenes Erlebnis. Auf solchen Events glänzen üblicherweise andere.

Ist Diederich ein Kandidat?

Doch was ist mit dem aktuellen Finanzvorstand? Hat Dr. Michael Diederich Ambitionen auf Dreesens Job? Auffällig in den letzten Wochen und Monaten: Der ehemalige Bankier ist öffentlich präsent. Egal ob auf der Korea-Reise des Rekordmeisters, bei Sponsorenterminen oder jüngst bei der Fahrzeugübergabe an die Spieler in Ingolstadt: Diederich greift gerne zum Mikrofon und macht seine Sache gut.

„Diederich wird auch immer wieder [als möglicher CEO] genannt. Da kann ich sagen, dass der sicherlich nicht nein sagen würde, wenn der FC Bayern ihn ruft. Das ist aber bei vielen Personen so. Wenn dieser Klub ruft, sagt man nicht nein“, erklärt Kumberger dazu und stellt fest: „Die Bayern sind von einem großen Machtkampf weit entfernt.“

Aufsichtsrat entscheidet

Die Entscheidung liegt letzten Ende beim Aufsichtsrat. Neben dem Vorsitzenden Herbert Hainer haben auch Klub-Patron Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge ein gewichtiges Wörtchen mitzureden. Dreesen gilt als Vertrauter des ehemaligen Vorstandsbosses. SPORT1 weiß: Das Verhältnis der beiden ist keineswegs getrübt.

Derweil können sich Dreesen und Diederich einen Erfolg gemeinsam auf die Fahnen schreiben: Innerhalb des Klubs ist es deutlich ruhiger und vertrauensvoller geworden als das noch unter Oliver Kahn der Fall war. Dem Vernehmen nach konnten beide Bosse die interne Atmosphäre deutlich verbessern.

Weitere Informationen zum Thema, sowie die Analyse der vergangenen Wochen beim FC Bayern und alles zu den Brennpunkten rund um die Säbener Straße hören Sie in der aktuellen Ausgabe des SPORT1-Podcasts „Die Bayern-Woche“ mit Moderator Bjarne Voigt und Chefreporter Stefan Kumberger.