Der DFB und Österreich reißen sich um ihn, mit dem 1. FC Heidenheim legte er einen furiosen Start in die Saison hin, nach neun Pflichtspielen kommt er wettbewerbsübergreifend auf sieben Torbeteiligungen - und doch zählt Paul Wanner augenscheinlich nicht zu den größten Talenten Deutschlands.
Wanner? DFB sorgt für Verwunderung
Am Freitag gab der DFB die Preisträger der Fritz-Walter-Medaille bekannt, der höchsten Auszeichnung im deutschen Nachwuchsfußball - und Bayern-Supertalent Wanner, derzeit ausgeliehen an Heidenheim, fehlt!
In Wanners 2005er-Jahrgang erhielt Tom Bischof von der TSG Hoffenheim die Gold-Medaille, Silber ging an Dzenan Pejcinovic (VfL Wolfsburg/ausgeliehen an Fortuna Düsseldorf) und Bronze erhielt Elias Baum (Eintracht Frankfurt, ausgeliehen an die SV Elversberg).
Fans verwundert über Abstinenz von Bayern-Talent
Allesamt herausragende Talente, die rein auf dem Papier aber doch weniger sportliche Ausrufezeichen vorzuweisen haben, als Wanner, der jüngst als 18-Jähriger für die deutsche U21 debütierte. Entsprechend groß war die Verwunderung zahlreicher Fans.
„Wanner nicht mal Bronze zu geben, ist verrückt“ oder „wilde Wahl“ war unter dem Post des DFB zu den Preisträgern zu lesen. Einige befürchten, dass es der DFB damit verpasst hat, Wanner Wertschätzung zu erweisen und er sich am Ende womöglich doch noch entscheidet, für Österreich, sein Geburtsland und auch das seiner Mutter, aufzulaufen.
Darum fehlt Supertalent Wanner
Dabei ist der Grund für Wanners Fehlen in der Liste vermutlich ein ganz simpler: Der offensive Mittelfeldspieler kam in der vergangenen Saison kaum in deutschen U-Nationalmannschaften zum Einsatz. Zwei Einsätze bei der U20 Elite League und noch einmal eine halbe Stunde bei einem Freundschaftsspiel der U20 gegen Frankreich, mehr steht nicht für den Supertechniker zu Buche.
Bei den Kriterien für die Auszeichnung mit der Fritz-Walter-Medaille schreibt der DFB klar von „besonderen Leistungen auf nationaler Ebene“ UND „starken Auftritten bei internationalen Vergleichen mit den deutschen Nachwuchsmannschaften“.
„Ihr Ehrgeiz und ihre Hingabe sind beeindruckend, alle leben den Geist unseres Ehrenspielführers Fritz Walter und identifizieren sich mit unseren U-Teams“, sagte Kai Krüger, Leiter der Junioren- und Juniorinnen-Nationalmannschaften über die Preisträger.
Bischof beispielsweise führte die U19 des DFB bei der EM als Kapitän aufs Feld und Pejcinovic kommt auf bärenstarke 37 Tore in 38 U-Länderspielen.
„Es sollte jedoch nicht vergessen werden, dass wir neben den aktuellen Medaillengewinnern in den ausgezeichneten Jahrgängen weitere großartige Talente haben, die sich ebenfalls durch ihr Können und Engagement auszeichnen“, fügte Krüger hinzu.
Dazu zählt eindeutig auch Wanner, der nach jetzigem Stand in der kommenden Saison wieder für den FC Bayern auflaufen wird.