Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat auf eine strittige Szene aus dem Bundesligaspiel zwischen Borussia Dortmund und dem FC St. Pauli (2:1) reagiert und das Vorgehen des Schiedsrichtergespanns um Dr. Matthias Jöllenbeck erläutert.
DFB reagiert auf VAR-Ärger beim BVB
Die Kiezkicker hatten einen Freistoß aus dem Halbfeld gefährlich in den Fünfer geschlagen, Morgan Guilavogui streckte das lange Bein aus und bugsierte den Ball an Keeper Gregor Kobel vorbei ins Tor.
Blessin kritisiert VAR-Entscheidung
Der Linienrichter hielt seine Fahne gesenkt - und Schiedsrichter Matthias Jöllenbeck ließ den Treffer gelten. Kurz darauf schaltete sich jedoch der VAR ein und prüfte eine mögliche Abseitsstellung von Guilavogui. Und tatsächlich: Jöllenbeck versagte dem Tor wenig später seine Gültigkeit - was anhand der eingespielten Bilder trotzdem nicht zweifelsfrei zu klären war.
Für Blessin schwer nachvollziehbar, denn die TV-Bilder zeigten, dass die Abseitslinie erst kurz nach dem Moment des Abspiels gezogen wurde. Außerdem warf die Positionierung von Emre Can, der bei der Bemessung der Abseitslinie nicht berücksichtigt worden war, Fragen auf.
Nach dem Abpfiff ärgerte sich St. Pauli-Trainer Alexander Blessin vor allem über die Szene, die für ordentlich Wirbel gesorgt hatte. „Für mich ist nicht klar zu erkennen, wo Emre Can steht. Man kann also keine Linie ziehen. Und wenn es so unklar ist, darf man das Tor auch nicht aberkennen und darf der VAR nicht einschreiten. Can ist auf allen Bildern verdeckt, daher hätte das Tor nach meinem Dafürhalten zählen müssen“, erklärte Blessin bei DAZN.
DFB klärt Bestimmung des „Kickpoints“
Der DFB reagierte auf die Kritik und bezog sich in einer Stellungnahme vor allem auf den „Kickpoint“ - jenen Moment, in dem der Ball den Fuß von Flankengeber Eric Smith verlassen hatte.
Der DFB veröffentlichte drei Screenshots, in einem dieser sei die Abseitsentscheidung richtig aufgeschlüsselt. In der Erklärung heißt es unter anderem: „Hier ist durch die Verformung des Balles der Kontakt evident. Der Ball hat den Fuß noch nicht vollständig verlassen. Im dritten Screenshot ist der Kontakt dann bereits deutlich erfolgt.“
Der VAR wähle „bei einer solchen Überprüfung immer den Frame aus, der als erster den Kontakt mit dem Ball eindeutig zeigt“.
Der DFB erklärte, dass der VAR eine entscheidende Einstellung gehabt habe und daher die Abseitsentscheidung richtig entschieden worden sei.