Als wäre die 1:2-Niederlage bei Union Berlin für Borussia Dortmund nicht schon schwierig genug zu verarbeiten, gibt es jetzt auch noch verschiedene Sichtweisen auf die Art und Weise des Spiels der Schwarz-Gelben.
Kobel-Aussagen entsetzen BVB-Fans
Gregor Kobel sprach unmittelbar nach dem Spiel am Sky-Mikrofon davon, dass die Erklärung für die Niederlage „schwer ist.“ Kurz danach lieferte der Keeper allerdings dann diesen überraschenden Ansatz: „Wir haben kein schlechtes Spiel gemacht. Union hat es auch sehr gut gemacht, in der zweiten Halbzeit haben wir sehr viel Druck gemacht.“
Hamann mit scharfer Kritik an Kobel
Damit konnte Sky-Experte Dietmar Hamann überhaupt nichts anfangen: „Ich weiß nicht, was schlimmer war. Das Spiel oder das, was Kobel gesagt hat.“ Im Folgenden legte Hamann sogar noch nach, da er sich nicht mit der wenig vorhandenen Selbstkritik des Schlussmannes zufrieden geben wollte: „Sie haben gegen eine Mannschaft gespielt, die letztes Jahr fast abgestiegen wäre.“
Auch Sportdirektor Sebastian Kehl wollte bei Sky nach dem Spiel nichts von einem guten Auftritt seiner Mannschaft gesehen haben: „Die Herangehensweise, so wie wir die Gegentore kassieren, das darf uns nicht passieren. Wir müssen unser Tor besser verteidigen. Wir müssen unsere Zweikämpfe besser führen. Die erste Halbzeit war einfach nix“, sagte der 44-Jährige.
Kehl: „Das geht einfach nicht“
Weiter analysierte der frühere BVB-Kapitän: „Wie wir uns dann teilweise verhalten, das geht einfach nicht. Das wird auch jeder Spieler selber wissen“, sagte Kehl. Scharfe Kante also vom Chef.
Die eher konträren Kobel-Aussagen kamen auch bei vielen BVB-Fans in den sozialen Netzwerken nicht gut an. „Wie kann ein Gregor Kobel im Interview sagen, dass man ein gutes Spiel gemacht hat? Das ist beängstigend!“, lautete einer von zahlreichen kritischen, teils entsetzten Reaktionen.
Kobel: „Wir spielen alle drei Tage“
Kobel selbst versuchte es dann später im Interview doch noch mit einem Lösungsansatz, auch wenn der den BVB-Fans und Verantwortlichen womöglich auch nicht besser schmecken dürfte: „Wir spielen alle drei Tage. Wir kommen spät ins Bett, wir reisen viel. Du bist müde. Es ist schwierig, dass du alle drei Tage performst über 90 Minuten.“
Es klingt so, als wäre dieser Tage nicht nur der Auftritt auf dem Rasen, sondern auch der Umgang damit etwas, dass die BVB-Verantwortlichen während der Länderspielpause zu klären haben.