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Borussia Dortmund: Der nächste Rückschlag für Niklas Süle

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Borussia Dortmund: Der nächste Rückschlag für Niklas Süle

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Nächster Rückschlag für Süle

Niklas Süle hat sich im Sommer viel vorgenommen und großen Willen gezeigt, wieder einer der Leistungsträger bei Borussia Dortmund zu werden. Doch auf dem Platz ist davon bislang wenig zu sehen - und nun muss der Abwehrspieler auch noch den nächsten Rückschlag hinnehmen.
Niklas Süle fällt bei Borussia Dortmund gleich wochenlang aus, bezahlt den Einsatz während der Pleite gegen Real Madrid teuer. BVB-Chefcoach Nuri Sahin wird bei der Personalie deutlich.
Niklas Süle hat sich im Sommer viel vorgenommen und großen Willen gezeigt, wieder einer der Leistungsträger bei Borussia Dortmund zu werden. Doch auf dem Platz ist davon bislang wenig zu sehen - und nun muss der Abwehrspieler auch noch den nächsten Rückschlag hinnehmen.

Niklas Süle durfte sich wieder einmal beweisen. Und das nicht irgendwo, sondern auf der wohl größten Bühne, die der Vereinsfußball gerade zu bieten hat - im legendären Santiago Bernabéu, der Heimspielstätte von Real Madrid. Dort war er am Dienstag mit Borussia Dortmund zu Gast und bildete zusammen mit Nico Schlotterbeck in der Innenverteidigung ein stabiles Bollwerk. Zumindest für knapp 55 Minuten.

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Dann stellte BVB-Trainer Nuri Sahin das System auf eine defensive Dreierkette um, ehe seine Mannschaft jegliche Ordnung verlor und kaum noch Entlastungsmöglichkeiten hatte. Das nicht ganz überraschende Ergebnis: Dortmund wurde von den Königlichen, die einen 0:2-Rückstand in einen 5:2-Sieg verwandelten, nach allen Regeln der Kunst zerpflückt. Auch Süle hatte dem nichts mehr entgegenzusetzen und war am Ende wie alle seine Teamkollegen nur noch ein Schatten seiner selbst.

Süle fällt wochenlang aus

Was zu diesem Zeitpunkt allerdings niemand auf dem Schirm hatte: Der 29-Jährige war bereits angeschlagen in die Partie gegangen und klagte nach der herben Klatsche in Madrid über Probleme am Sprunggelenk, die sich nun als noch schwerwiegender herausstellen als zuvor angenommen. „Richtig ist, dass Niki ausfallen wird. Wir hoffen, dass er nach der Länderspielpause wieder dabei ist. Er hat sich sehr früh im Spiel verletzt und dann noch durchgezogen. Er hat Einsatz gezeigt“, sagte Sahin vor dem Spiel gegen Augsburg (Sa., ab 15:30 Uhr im LIVETICKER).

Nach der Länderspielpause heißt, dass Süle wegen seiner Blessur voraussichtlich bis Mitte November ausfallen wird. Laut Bild soll er sich einen Syndesmose-Anriss zugezogen haben. Sahin wollte diese Diagnose weder bestätigen noch dementieren. Doch für den 49-maligen Nationalspieler, der im Sommer hart für einen Neuanfang gearbeitet hatte und seiner Karriere unbedingt neuen Anstrich verleihen wollte, ist es so oder so der nächste Rückschlag. Trotz aller Bemühungen kommt er einfach nicht in Schwung.

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„Niklas Süle 2.0″

Zur Erinnerung: Süle hatte im Laufe der vergangenen Saison seinen Stammplatz in Dortmund verloren und wurde ab März auch nicht mehr von Bundestrainer Julian Nagelsmann für die Nationalmannschaft berücksichtigt. „Alles Dinge, für die ich mir ganz allein den Schuh anziehe“, räumte der zu diesem Zeitpunkt offensichtlich nicht gänzlich austrainierte Abwehrspieler im SPORT1-Interview ein und betonte, dass all diese Entscheidungen „vollkommen verständlich“ gewesen seien.

„Ich habe es mental einfach nicht geschafft, die richtigen Dinge zu tun. Ich habe es selbst nicht mehr hinbekommen, mich zu motivieren. Ich wollte, aber konnte nicht“, sprach Süle damals über die Gründe seines Formtiefs und nannte dabei vor allem die Psyche: „Es ging mir privat zum Glück total gut. Da war und ist alles in bester Ordnung. Ich habe dann ganz viele, wichtige Gespräche geführt und mir auch Hilfe geholt.“ Diese erhielt er von einem Team „mit Leuten, die absolut top auf ihrem Gebiet sind“.

Süle habe zusammen mit seinem Berater Volker Struth und seiner Familie gecheckt, „wen ich um mich herum brauche. Ohne diese drei, vier Leute, meinen inneren Kreis, hätte ich es vermutlich nicht geschafft,“ meinte er weiter und verriet sein Ziel, „so etwas wie einen Niklas Süle 2.0 zu kreieren“. Das schien ihm auch voll und ganz zu gelingen, zum Trainingsstart der Borussen präsentierte sich der 1,95 Meter große Verteidiger mit acht Kilo weniger auf den Rippen und eroberte sich unter Neu-Trainer Sahin schnell seinen Stammplatz zurück.

Wie reagiert Süle diesmal?

Der ehemalige Bayern-Star erntete dafür viel Lob und Zuspruch und stand in den ersten sechs Pflichtspielen jedes Mal in der Startelf. Als einer von drei Innenverteidigern neben Waldemar Anton und Nico Schlotterbeck schien es für ihn bergauf zu gehen - bis das verheerende 1:5 in Stuttgart alles wieder auf den Kopf stellte. Sahin sah sich zum Umstellen gezwungen und agierte fortan mit einer klassischen Viererkette in der hinteren Reihe. Hieß: Süle musste auf die Bank, Ramy Bensebaini rückte auf die linke Seite.

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Und weil Bensebaini sich nichts zu Schulden kommen ließ, änderte Sahin daran nichts mehr. Sowohl gegen Union Berlin als auch gegen Celtic Glasgow blieb Süle ohne Einsatzzeit. Dann kamen zu allem Überfluss auch noch gesundheitliche Probleme hinzu: Gegen St. Pauli musste er wegen eines Magen-Darm-Infekts pausieren. Sahin sprach hinterher von „Substanzverlust“ und erklärte, sein Abwehrspieler habe „viel Flüssigkeit verloren“. Süle habe die Krankheit und den Rückfall in der Hierarchie aber „außerordentlich gut“ verkraftet, betonte Dortmunds Trainer.

An Süles Status habe sich daher nichts geändert, so Sahin weiter: „Niki wird für uns auch in der nächsten Phase extrem wichtig. Weil die Qualität, die er mitbringt, die alle drei Spieler (Süle, Schlotterbeck, Anton; Anm. d. Red.) mitbringen, sehr, sehr wichtig für uns ist.“ Nicht zuletzt sein Einsatz in der Startelf beim schweren Auswärtsspiel in Madrid bestätigte dies.

Doch nun muss sich Süle erst einmal ganz hinten anstellen. Dass er die Kraft hat, sich nach großen oder kleinen Rückschlägen wieder heranzukämpfen, hat er schon mehrfach bewiesen. Sein Comeback in einigen Wochen wird zeigen, ob ihm das auch diesmal gelingt.