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"Die Abläufe sind absolut amateurhaft!"

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„Die Abläufe sind absolut amateurhaft“

Nur ein Punkt, letzter Tabellenplatz, Trainer-Aus und ein knüppelhartes Programm in den nächsten Wochen - der VfL Bochum befindet sich in einer sehr heiklen Situation. Trainerlegende Peter Neururer übt bei SPORT1 deutliche Kritik.
Der VfL Bochum hat seinen Trainer Peter Zeidler entlassen. Interimsweise übernehmen jetzt die bisherigen Co-Trainer Markus Feldhoff und Murat Ural.
Nur ein Punkt, letzter Tabellenplatz, Trainer-Aus und ein knüppelhartes Programm in den nächsten Wochen - der VfL Bochum befindet sich in einer sehr heiklen Situation. Trainerlegende Peter Neururer übt bei SPORT1 deutliche Kritik.

Am Sonntagabend verkündete der VfL Bochum, was viele erwartet hatten: Sowohl der erst im Sommer gekommene Cheftrainer Peter Zeidler als auch Sportdirektor Marc Lettau wurden als Reaktion auf den katastrophalen Saisonstart freigestellt. Mit nur einem Punkt aus sieben Spielen ist der Verein Tabellenletzter, dazu kam das peinliche Pokal-Aus beim Zweitliga-Schlusslicht Jahn Regensburg.

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Den Scherbenhaufen sollen nun die bisherigen Co-Trainer Markus Feldhoff und Murat Ural aufräumen, die die Mannschaft interimsweise übernommen haben. Einziges Problem: Auf das neue Duo wartet ein hammerhartes Programm mit wenig Aussicht auf Erfolg.

Neururer wundert sich: „Zeitpunkt ist kurios“

Am Sonntag kommt der FC Bayern nach Bochum, danach geht es gegen Frankfurt, Leverkusen und Stuttgart. Trainerlegende Peter Neururer zeigte sich daher im SPORT1-Interview verwundert über den Zeitpunkt von Zeidlers Entlassung.

„Dass die Situation so eingetreten ist, war absehbar. Dass man mit der Mannschaft nicht unbedingt großen Erfolg haben kann, das wusste man vor der Saison. Nur der Zeitpunkt ist kurios“, sagte Neururer zur Freistellung von Zeidler und fragte: „Mit welchem Konzept will man einen neuen Trainer verpflichten? Wer ist überhaupt dazu bereit, einen Verein zu übernehmen, der – wenn es in die Hose gehen sollte – aus elf Spielen immer noch keines gewonnen hat?“

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Situation beim VfL Bochum „mehr als beschissen“

Wie Neururer klarstellt, sei die Situation „mehr als beschissen“, weil der kommende Trainer seiner Meinung nach „keine Chance“ haben werde, mit der Mannschaft erfolgreich zu sein. „Wenn ich als Verein einen Wechsel vornehme, dann wechsle ich, wenn ich noch die Möglichkeit habe, auf irgendetwas Einfluss zu nehmen – sprich vor der ersten Länderspielpause. Wartet man jetzt vier weitere Spiele, na dann herzlichen Glückwunsch – das wird eine lustige Angelegenheit“, fügt der 69-Jährige hinzu.

Darüber hinaus macht sich Neururer Sorgen, weil der VfL, den er selbst von 2001 bis 2005 selbst trainiert hatte, auch keinen Sportdirektor mehr hat. „Wer verpflichtet denn den Trainer? Wenn ich in vier Wochen erst einen neuen Sportdirektor habe, dann kann der neue Sportdirektor erst in vier Wochen anfangen, einen neuen Trainer zu suchen“, betont er. „Wie soll das denn gehen?“ Die begangenen Fehler sehe der 69-Jährige auch nicht beim geschassten Zeidler.

„Peter Zeidler war keine Fehlbesetzung, aber man hat ganz schnell gemerkt, dass keine Symbiose zwischen Trainer, Mannschaft, Fans und Verantwortlichen entsteht. Man hat spät darauf reagiert“, bekräftigt Neururer und hob hervor, dass die Versäumnisse der Bochumer in der Vergangenheit liegen: „“Der VfL hat sich nicht mit großartiger Euphorie und großartigen Leistungen in der Liga gehalten, sondern mit unverschämtem Glück durch Fehlleistung anderer. Und daraus hat der Klub keine Konsequenzen gezogen.“

„Die Abläufe sind absolut amateurhaft“

Sechs Stammspieler, unter anderem Kevin Stöger, Patrick Osterhage und Keven Schlotterbeck, haben zudem den Verein verlassen. „Das hat eine Mannschaft, die ja schon fast abgestiegen ist, noch mal geschwächt. Und der Leidtragende ist - leider - immer der Trainer“, so Neururer weiter.

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„Und dass ein Sportdirektor, der die Mannschaft zusammengestellt hat, dann gehen muss, ist absolut logisch. Die Dinge, die da abgelaufen sind, sind auffällig amateurhaft. Aber damit kritisiere ich nicht die einzelnen Personen. Die Abläufe sind absolut amateurhaft“, schimpft die Legende.

Auch die Worte, die Neururer über die Interimstrainer Feldhoff und Ural wählte, machen nicht unbedingt Hoffnung auf einen baldigen Aufschwung. „Wenn sie großartige Trainer wären, die großartige Nachweise über ihre vorher nicht erbrachte Leistung hätten, wären sie bei einem anderen Verein und nicht Co-Trainer beim VfL Bochum“, sagt er. Feldhoff und Ural seien aber die einzigen Personen, die derzeit infrage kämen.

Deshalb solle man „jetzt nicht diejenigen kritisieren, die jetzt noch da sind und gezwungenermaßen die nächsten Schritte machen müssen, sondern die, die zu dieser Entscheidung überhaupt gekommen sind - und das ist die Vereinsführung“, bekräftigt die Bochumer Trainerlegende abschließend.