Alles beim Alten! Dem BVB gelang es erneut nicht, gegen den VfB Stuttgart Punkte zu holen. Schon jetzt, gerade mal nach dem vierten Spieltag, ist ein neuer Tiefpunkt erreicht.
Sahin muss sich Fragen gefallen lassen!
Und auch Cheftrainer Nuri Sahin muss sich Fragen zur Herangehensweise und Aufstellung gefallen lassen. Denn neben der aus seiner Sicht inakzeptablen „Nicht-Leistung“ der Spieler, scheiterte auch seine Spielidee krachend.
Sahin mit fragwürdigen Personalentscheidungen
Wie schon in der vergangenen Saison unter Edin Terzic agierten die Dortmunder gegen Stuttgart viel zu defensiv.
Doppelt bitter, dass gerade die Defensive einen rabenschwarzen Tag erwischte. Sinnbildlich war die Aktion von Nico Schlotterbeck, der beim vierten Stuttgarter Treffer nur zuguckte, als Enzo Millot an der Torauslinie (!) entlanglief und seelenruhig nach innen passen konnte. Sportdirektor Sebastian Kehl brachte es nach dem Schlusspfiff auf den Punkt: „Wir haben keine Zweikämpfe geführt.“
Sahin hatte schon des Öfteren betont, dass er keine Angst davor habe, Entscheidungen zu treffen und einen der drei Innenverteidiger auf die Bank zu setzen. Den Mut dazu hat er aber auch noch nicht gezeigt.
Auch Marcel Sabitzer spielte erneut nicht auf der Position, auf der er sich am wohlsten fühlt und, das weiß auch Sahin, am besten ist. Zwar zeigte er damit, dass er sich nicht von Spieler-Aussagen beeinflussen lässt, doch der BVB-Trainer muss sich wohl eingestehen, dass Sabitzer dort eine Fehlbesetzung ist.
Währenddessen schmorte mit Jamie Gittens der wohl formstärkste BVB-Spieler zunächst auf der Bank.
Rätselraten um Beier und Duranville
Generell hinkt die Dortmunder Offensive den Erwartungen hinterher. Mit Ausnahme des Spiels gegen Heidenheim, als Ansätze erkennbar waren, agierten die Dortmunder oftmals ideenlos, ohne Durchschlagskraft und Spritzigkeit. Zudem wird Kreativität vermisst.
Spieler, die genau dieses Profil mitbringen, hat der BVB zwar im Kader, doch die spielten bislang noch überhaupt keine Rolle.
Sahins Wunschspieler Maximilian Beier blieb sowohl gegen Brügge als auch gegen Stuttgart 90 Minuten auf der Bank, der hochgelobte Flügelflitzer Julien Duranville durfte bislang weder in der Königsklasse noch in der Liga ran.
Der BVB beraubt sich seiner eigenen Stärken. Die Dortmunder wollten in dieser Saison unbedingt wieder um Titel mitspielen. Doch dafür bedarf es einer 180-Grad-Wende. „So ein Gesicht will ich nie wieder sehen“, machte Sahin seiner Mannschaft klar.
Sowohl die Spieler als auch die Verantwortlichen müssen dieser Knallhart-Ansage Taten folgen lassen, denn sonst wird für den BVB, vor allem gegen die größeren Mannschaften, nichts zu holen sein. Das steht schon nach dem vierten Spieltag fest.