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Mario Götze bereut Wechsel vom BVB zu Bayern: "Dir fehlt der Überblick"

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Mario Götze bereut Wechsel vom BVB zu Bayern: "Dir fehlt der Überblick"

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Götze bereut Wechsel zu Bayern

Mario Götze veröffentlicht einen Brief an sein jüngeres Ich und bekennt offen, dass er seinen berühmt-berüchtigten Sensationstransfer vom BVB nach München inzwischen für einen Fehler hält.
Der 13. Juli 2014 war ein historischer Tag für Mario Götze. Im WM-Finale gegen Argentinien schoss er das entscheidende Tor zum Titelgewinn. Der Endpunkt eines turbulenten Turniers.
mhoffmann
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Mario Götze veröffentlicht einen Brief an sein jüngeres Ich und bekennt offen, dass er seinen berühmt-berüchtigten Sensationstransfer vom BVB nach München inzwischen für einen Fehler hält.

Vor elf Jahren war sein Wechsel von Borussia Dortmund zum FC Bayern der große Aufreger in Fußball-Deutschland. Nun bekennt WM-Finaltorschütze Mario Götze in aller Offenheit, dass er ihn bereut.

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In einem langen Text für das Buch „Stimmen der Eintracht“ von Journalist Michael Horeni - verfasst als Brief an sein 17 Jahre junges Ich - macht Götze deutlich, dass er mittlerweile der Meinung ist, dass er das damalige Angebot nicht hätte annehmen sollen. Götzes Brief an sich selbst wurde am Mittwoch auch von der Zeit veröffentlicht.

Götze bereut Bayern-Wechsel: „Ich war verbohrt“

„Ich weiß, du gibst nicht viel darauf, wenn ich dir sage: Bleibe noch ein bisschen länger in Dortmund. Es wird dir und deiner Entwicklung guttun. Ich habe auf diesen Rat auch nicht gehört“, schreibt Götze in die Vergangenheit.

An späterer Stelle ergänzt er: „Was du noch nicht ahnst: Die Entscheidungen, die du für dich triffst, werden anderen Menschen wehtun. Viel mehr, als du dir vorstellen kannst. Du siehst dich selbst. Deinen eigenen Weg. Deine Karriere. Und bisher hast du noch keine Widerstände und Schmerzen erlebt. Alles ist super gelaufen, immer nur super. Hatten wir schon. Aber die entscheidende Tatsache ist, dass dir der Überblick fehlt. Woher soll er auch kommen? Du hast nur deine Überzeugungen.“

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Im selben Atemzug mach Götze deutlich, warum er wohl nicht auf seinen eigenen Rat gehört hätte: „Ich war verbohrt. Ich war ehrgeizig. Ich hatte feste Vorstellungen von dem, was ich erreichen wollte. Wir hatten mit dem BVB zweimal die Meisterschaft gewonnen, einmal das Double. Aber das hat nichts geändert. Ich hatte mir den Wechsel in den Kopf gesetzt, ich konnte nicht anders. Ich weiß auch nicht, wer mich davon hätte überzeugen können, meine Entscheidung zu ändern. Diesen Menschen gab es nicht, vermutlich konnte es ihn nicht geben. Wenn ich es nicht selbst bin.“

Was Götze 2013 angetrieben hätte: „Als Pep Guardiola, der legendäre Trainer des FC Barcelona, nach München ging und ich im Winter 2012 eine Anfrage von den Bayern bekam, ist bei meiner Entscheidung auch meine Faszination zum FC Barcelona hinzugekommen, die ich seit meiner Jugend hatte. Ich habe den Barca-Fußball geliebt. Diesen Fußball wollte ich auch spielen. Mit Pep. Und auch die Erinnerungen an meine frühe Kindheit haben eine Rolle gespielt, mein Aufwachsen im Allgäu, meine Nähe zum FC Bayern, meinem damaligen Lieblingsklub.“

Rückkehr zum BVB 2016

Der heute 32 Jahre alte Götze zog vor der Saison 2013/14 seine Ausstiegsklausel beim BVB und ging für eine Ablösesumme von 37 Millionen Euro zum Ligarivalen.

Der spektakuläre Wechsel wurde im April 2013 bekannt und war das große Gesprächsthema vor dem direkten Duell beider Teams im Champions-League-Finale von Wembley, das Bayern gewann. Der Abgang des Shootingstars Götze und die damit verbundene Signalwirkung schwächten den BVB empfindlich in einer Phase, als die Bayern ohnehin schon dabei waren, die nationale Vorherrschaft nach Dortmunds goldenen Jahren unter Jürgen Klopp wieder zurückzuerobern.

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Götze sah sich nach der Enthüllung des Transfers massiven Anfeindungen ausgesetzt, der anhaltend große Wirbel um seine Person war ein Faktor dabei, dass sein Bayern-Engagement letztlich enttäuschend endete. 2016 wechselte Götze in einer weiteren überraschenden Wechsel-Volte zurück zum BVB, seit 2022 spielt er nach einem Intermezzo in Eindhoven für die Frankfurter Eintracht.