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"Einer der weltbesten Spieler" fehlt Leipzig

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"Einer der weltbesten Spieler" fehlt Leipzig

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Dieser Verlust lässt Leipzig leiden

RB Leipzig kommt auch beim FC St. Pauli nicht über ein torloses Remis hinaus. Durch den Weggang von Dani Olmo fällt es der Mannschaft schwer, Chancen zu kreieren. Selbst Xavi Simons kann daran wenig ändern.
St. Pauli muss weiter auf den ersten Dreier in der Bundesliga warten. Beim 0:0 gegen Leipzig betreibt der Aufsteiger Chancenwucher.
RB Leipzig kommt auch beim FC St. Pauli nicht über ein torloses Remis hinaus. Durch den Weggang von Dani Olmo fällt es der Mannschaft schwer, Chancen zu kreieren. Selbst Xavi Simons kann daran wenig ändern.

Eigentlich liegt es in der Natur von Péter Gulácsi, möglichst keine Gegentreffer zulassen zu wollen. Doch in den bevorstehenden Trainingseinheiten wird der Torwart eine Ausnahme machen. „Wir brauchen eine gute Trainingswoche, in der wir viele Tore machen“, sagte er. „Auch wenn ich ungern Tore kassiere, aber in dieser Woche sollen sie gerne viele Tore machen.“

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Der Grund dafür: RB Leipzig leidet unter einer Offensiv-Schwäche. Das 0:0 am Sonntagabend beim Aufsteiger FC St. Pauli, bei dem sie sogar deutlich weniger Torschüsse hatten als der Gegner (10:17), war in der Bundesliga das zweite torlose Unentschieden in Folge.

Leipzigs Offensive schwächelt

Acht Tage zuvor kamen sie im Heimspiel gegen Union Berlin ebenfalls nicht über ein 0:0 hinaus. „Eigentlich ist es untypisch, dass wir zweimal kein Tor machen“, sagte Gulácsi. Insgesamt gelangen an vier Spieltagen lediglich vier Treffer. Selbst Aufsteiger Holstein Kiel (5) hat schon häufiger getroffen.

„Die letzte Konsequenz, Chancen zu kreieren und Tore machen zu wollen, hat uns gefehlt“, stellte Stürmer Yussuf Poulsen fest, der erstmals in dieser Bundesliga-Saison in der Startelf stand. Trainer Marco Rose hatte nach der bitteren 1:2-Champions-League-Niederlage gegen Atlético Madrid die Mannschaft auf fünf Positionen umgestellt, um für mehr Frische zu sorgen. Der Effekt blieb aus.

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Bleibt somit die Erkenntnis, dass sich der Weggang von Dani Olmo nicht kompensieren lässt?

„Klar, wenn man einen der weltbesten Spieler verliert, verliert man auch ein bisschen Qualität“, sagte Poulsen auf Nachfrage von SPORT1. „Aber wir haben uns auch in der letzten Saison, als Olmo verletzt war, Chancen herausgespielt. Es ist nicht so, dass wir das nicht können.“

Xavi & Co. brauchen den „Ketchup-Effekt“

Der Kader von Leipzig beinhaltet noch immer einige Akteure, die mit einer Einzelaktion den Unterschied ausmachen können. Doch auch Xavi Simons, der individuell wohl beste Spieler im Kader, ist noch nicht in Top-Form. In vier Bundesligaspielen gelang ihm noch keine Torbeteiligung. Zum Vergleich: In der Vorsaison hatte der Niederländer zum gleichen Zeitpunkt bereits drei Tore und vier Vorlagen auf dem Konto.

„Xavi ist ein überragender Spieler“, stellt Gulácsi klar. „Ich glaube, was im Moment bei vielen Spielern fehlt, ist dieses Momentum. Als Offensivspieler brauchst du eine Top-Aktion als Ketchup-Effekt, dann kommst du in den Flow und dann läuft wieder alles. Ich sehe das im Training, er ist ein überragender Spieler.“

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In Hamburg bekam der 21-Jährige lediglich einen (wenn auch gefährlichen) Torschuss zustande, der von St.-Pauli-Torwart Nikola Vasilj zur Ecke geklärt wurde. „Er ist noch jung“, sagte Gulácsi über Xavi. „Vielleicht hat er jetzt eine nicht so einfache Phase, aber da kommt er auch wieder raus. Es ist ja nicht nur er, wir tun uns grundsätzlich als Mannschaft in der Offensive ein bisschen schwer.“

Keine Vorbereitung, kaum Trainingszeit

Rose möchte keine Ausreden suchen, hat aber einen Erklärungsansatz. „Die meisten Jungs haben keine Vorbereitung gehabt“, sagte er in Anlehnung an die Europameisterschaft. „Wir sind am Anfang einer Saison, wir müssen uns ein bisschen finden und die Abläufe reinbekommen, haben im Moment aber kaum Trainingszeit. Aber das soll keine Entschuldigung sein. Es gibt auch einfache Dinge, die wir besser machen könnten.“

Damit gemeint ist hauptsächlich die Entscheidungsfindung. Die Hamburger machten das Zentrum dicht, sodass mehr Spielverlagerungen nötig gewesen wären, um Löcher in die Hintermannschaft des FC St. Pauli zu reißen. Doch die freien Räume wurden oftmals schlichtweg übersehen. „Wir tun uns schwer beim Erkennen, Entscheiden und Ausführen – in allen Dingen“, lautete Roses Erkenntnis.

Leipzig ist zwar neben Bayern München und Union Berlin eine von nur drei Bundesliga-Mannschaften, die im Ligabetrieb noch kein Spiel verloren haben. Dennoch beträgt der Rückstand auf Tabellenführer FC Bayern bereits vier Punkte.

Laut Gulácsi sei es ärgerlich, dass „wir die vier Punkte nicht geholt haben. Wenn man große Ziele hat, muss man gegen Union zu Hause gewinnen. Und auch jetzt, gegen einen starken Aufsteiger, sollte man mindestens so spielen, dass man gute Chancen hat, die drei Punkte zu holen.“

Was es dafür bekannterweise braucht: Tore! Vielleicht gelingt das ja vorerst zumindest im Training.