Ganze drei Torschüsse standen am Ende der Partie auf der Habenseite des amtierenden Deutschen Meisters aus Leverkusen. Der FC Bayern gestaltete das Spitzenspiel (1:1) mit einer lang nicht mehr gesehenen Dominanz, die hoch veranlagte Bayer-Offensive kaum nie zur Entfaltung.

Im Interview mit BR24 Sport bilanzierte Joshua Kimmich nach dem Spiel: „Ich persönlich habe Leverkusen noch nie mit so wenig Ballbesitz gesehen, so ungefährlich.“

Viele Experten waren vor dem Gipfeltreffen gespannt auf die Leistung des Rekordmeisters im ersten wirklichen Test in dieser Saison. Auch Kimmich sprach von der Partie als „echte Standortbestimmung“. Diese haben die Bayern trotz des verpassten Sieges gemeistert, wenn es nach dem 29-Jährigen geht.

„Jetzt hatten wir einen sehr, sehr starken Gegner. Natürlich hatten wir nicht die Vielzahl an Riesen-Tormöglichkeiten. Trotzdem hatten wir eine sehr, sehr gute Balance im Spiel“, sagte der Mittelfeldspieler. Eine Balance, die auch unweigerlich mit seiner Person zu tun hat.

„Vor sechs Wochen war ich noch ein Verkaufskandidat“

Denn unter Trainer Vincent Kompany rückte Kimmich wieder auf seine geliebte Position im defensiven Mittelfeld und lieferte dort bislang überzeugende Leistungen ab. Selbst nach den beiden schweren Verletzungen der angestammten Rechtsverteidiger Sacha Boey und Josip Stanisic blieb Kimmich in der Zentrale.

Stattdessen verteidigte gegen Leverkusen der gelernte Linksfuß, Raphael Guerreiro, hinten rechts.

„Bis vor sechs Wochen war ich noch ein Verkaufskandidat. Es geht dann sehr, sehr schnell im Fußball“, erklärte Kimmich. Er profitiert vom Vertrauen des neuen Trainers Kompany und zahlt dieses zurück. Dementsprechend fiel auch die Einschätzung des 29-Jährigen zu seinem neuen Coach aus: „Wir haben ein sehr gutes, professionelles Verhältnis. Die Spielidee des Trainers kommt mir sehr zugute.“

Er ergänzte: „Ich sehe mich schon in der Art und Weise, wie er Fußball spielen möchte. Dass ich da meine Stärken einbringen kann.“