Kapitän Oliver Baumann vom krisengeplagten Fußball-Bundesligisten TSG Hoffenheim hat keine Lust mehr auf die anhaltenden Querelen bei den Kraichgauern und hofft auf ein Ende des Stimmungsboykotts durch einen Großteil der Fans. "Irgendwann muss eine Lösung her, denn am Ende sind wir die Leidtragenden. Wir haben ohnehin nicht das lautstärkste Publikum", sagte Baumann nach dem 1:4 (1:2) am dritten Spieltag gegen Doublegewinner Bayer Leverkusen bei Sky.
Baumann wünscht sich TSG-Frieden
Bei der TSG herrscht seit Wochen große Unruhe. Nach dem Rauswurf des bei den Anhängern beliebten Sportchefs Alexander Rosen vor Saisonbeginn halten sich Gerüchte, wonach Coach Pellegrino Matarazzo von Bundestrainer-Assistent Sandro Wagner abgelöst werden könnte. Matarazzo selbst beklagte zuletzt fehlende Wertschätzung seiner Arbeit beim Europa-League-Starter.
Zudem liegen Teile der Fans mit der Klubführung über Kreuz. Sie hatten gegen die Wahl des früheren Sinsheimer Oberbürgermeisters Jörg Albrecht zum neuen Klubchef mobil gemacht, weil dieser Gesellschafter Dietmar Hopp angeblich zu nahe stehen würde. Albrecht wurde dennoch ins Amt gebracht.
"Wir legen den Fokus auf den Sport, den Rest bekommen wir natürlich mit", sagte Baumann, der die Lage als "vielleicht die wildeste" in seiner Zeit bei der TSG bezeichnete. Unter dem Strich würden die Auswirkungen der derzeitigen Situation auch das Team treffen.
"Grundsätzlich" helfe die Unterstützung von den Tribünen nun einmal - wenn sie denn käme. "Es kommt Energie auf. Du kriegst es einfach mit, du spürst es einfach", äußerte der Torwart: "Es gibt aber noch drei andere Tribünen, die auch noch dürfen. Es gibt ja kein Verbot. Wie gesagt, ich wünsche mir eine Lösung."