Lothar Matthäus hat deutliche Kritik an der ehemaligen sportlichen Führung des FC Bayern geübt. Er sparte dabei nicht mit klaren Worten in Richtung von Oliver Kahn und Thomas Tuchel.
Harte Worte gegen Tuchel und Kahn
Matthäus betonte, dass unter der Leitung des Duos das „Mia-san-mia-Gefühl“, das den Verein lange geprägt hat, verloren gegangen sei. „Kahn und Tuchel waren einfach nicht die Menschenfänger, die es bei Bayern braucht, damit Mia san mia gelebt wird und nicht nur auf dem Trikot steht“, erklärte der Rekordnationalspieler in seiner Kolumne für Sky.
Matthäus macht brisanten Wandel aus
Der 63-Jährige kritisierte, dass es beiden an der Fähigkeit gefehlt habe, Spieler wie Thomas Müller und andere Leistungsträger emotional zu erreichen und zu motivieren. Diese Schwäche habe sich negativ auf die allgemeine Stimmung im Verein ausgewirkt, die in den letzten Jahren deutlich gelitten habe.
„Sowohl den Mitarbeitern als auch den Spielern macht der Tag an der Säbener Straße jetzt (nach dem Führungswechsel, Anm.) wieder mehr Freude als noch vor kurzem. Und bei Bayern gehört das mehr dazu, als bei anderen Klubs. In Tracht aufs Oktoberfest oder der ungezwungene Plausch mit den Bossen. Das ist ein Erfolgsgeheimnis dieses Klubs“, erklärte Matthäus.
Er betonte, wie wichtig es für den Erfolg des FC Bayern sei, dass das „Mia san mia“-Gefühl nicht nur eine leere Phrase ist, sondern tatsächlich im Alltag des Vereins gelebt wird.
Zuversicht bei Kimmich und Müller
Matthäus, der sich früh für Joshua Kimmich als neuen DFB-Kapitän ausgesprochen hatte, zeigte sich zufrieden damit, dass Bundestrainer Julian Nagelsmann seiner Empfehlung gefolgt ist und Kimmich zum Nachfolger des zurückgetretenen DFB-Kapitäns Ilkay Gündogan ernannt hat.
Kimmich sei die logische Wahl, erklärte Matthäus: „Sein Standing, seine Leistung und seine Erfahrung sprechen für sich. Er legt auch verbal mal den Finger in die Wunde, und das darf er jetzt als Kapitän erst recht.“
Matthäus ist zudem überzeugt, dass Bayern-Ikone Thomas Müller nach dem Ende seiner Nationalmannschaftskarriere beim FC Bayern weiter aufblühen wird. „Müller hatte nur ein Problem, und das war Thomas Tuchel und sein Satz, dass das ‚Kein Thomas-Müller-Spiel‘ sei“, so Matthäus. Er geht davon aus, dass Neu-Coach Kompany entweder selbst erkannt hat oder ihm nahegelegt wurde, „dass er sowohl Thomas als auch die anderen Spieler besser einbinden muss.“