Dank Derrick Köhn hat Werder Bremen in Unterzahl den ersten Saisonsieg gefeiert und damit einen guten Bundesliga-Start in einen sehr guten verwandelt. Die Hanseaten gewannen zum Abschluss des dritten Spieltages 2:1 (1:1) bei Mainz 05, rückten in der Tabelle auf Rang acht vor - und verdarben dem prominenten Augenzeugen Jürgen Klopp ein wenig den Besuch an seiner alten Wirkungsstätte.
Wirbel um Rot - Bremen jubelt trotzdem
Durch einen Foulelfmeter von Marvin Ducksch waren die Gäste in der 8. Minute zunächst in Führung gegangen, vor 32.000 Zuschauern in der Mewa-Arena glich Jae-sung Lee noch vor der Pause aus (27.). Doch trotz des Platzverweises für Marco Friedl (60.) konnte Bremen durch Neuzugang Köhn (69.) noch zurückschlagen. Mainz fiel durch die Niederlage auf Platz 15 zurück.
Mainz verpasst Vereinsrekord
Die Nullfünfer, die ebenfalls mit zwei Remis gestartet waren, verpassten es durch die erste Saisonniederlage zudem, einen Vereinsrekord einzustellen: Bei einem Punktgewinn wären sie saisonübergreifend zum zwölften Mal nacheinander ohne Niederlage geblieben, das war bislang nur im Jahr 2010 gelungen. Zugleich verloren die Rheinhessen erstmals seit Februar wieder im heimischen Stadion, dort hatten sie zuletzt neunmal nacheinander gepunktet.
"Die letzte Mannschaft, die in Mainz gewinnen konnte, heißt...?", hatte Werder-Coach Ole Werner im Vorfeld der Partie augenzwinkernd gefragt - und in Anspielung auf den 20. Spieltag der Vorsaison die Antwort mitgeliefert: "Richtig, Werder Bremen!" Einen erneuten Bremer Sieg aber wollten die Mainzer verhindern - und starteten vor den Augen des einstigen FSV-Coaches Klopp angriffslustig in die Partie.
Nach acht Minuten aber die kalte Dusche : Nach einer dicken Bremer Dreifach-Chance holte Dominik Kohr Justin Njinmah im Strafraum von den Beinen, Ducksch verwandelte vom Punkt. Die Hausherren zeigten sich unbeeindruckt, Nadiem Amiris Schuss aus gut 20 Metern prallte an die Latte (12.).
Zetterer patzt
Lange sollte es bis zum nächsten Tor in der ereignisreichen Partie aber nicht dauern: Zur Mitte der ersten Halbzeit konnte Werder-Keeper Michael Zetterer eine Halbfeldflanke von Anthony Caci nicht kontrollieren, Lee bedankte sich - 1:1. Ein aufgrund der Mainzer Bemühungen verdientes Unentschieden, das auch mit Pausenpfiff bestand hatte.
Angepeitscht von ihrer stimmungsvollen Kurve war der FSV auch nach Wiederanpfiff das aktivere Team. Hyunseok Hong scheiterte aus Nahdistanz an Zetterer (49.), kurz darauf lenkte Bremens Torhüter einen Kopfball von Caci über die Latte (58.).
Friedl nach Platzverweis fassungslos
Zwei Minuten später war das Heimteam dann auch noch in Überzahl: Werder-Kapitän Friedl sah nach Notbremse die Rote Karte. Friedl beschwerte sich vehement bei Schiedsrichter Benjamin Brand. Er war der Meinung er habe den Ball gespielt. Völlig fassungslos trottete er vom Feld.
Die Gäste aber warf der Rückschlag nicht um: Nach einem Konter traf Köhn zur erneuten - und überraschenden - Führung. Mainz hatte mit seiner späten Offensive keinen Erfolg mehr.