Zwei Spieltage sind in der neuen Bundesliga-Saison erst absolviert, doch der Ärger um kontroverse Elfmeter-Entscheidungen, die umstrittene Handspielregel und VAR-Interventionen ist bereits immens.
Elfer-Ärger! Das sagt der Schiri-Boss
Groß war der Aufschrei im Freiburger Lager am Sonntag bei der 0:2-Pleite beim FC Bayern, als die Hausherren wenige Minuten vor der Pause nach Videobeweis einen Elfmeter zugesprochen bekamen, was auch DFB-Schiedsrichter-Chef Knut Kircher nicht nachvollziehen konnte.
Aber was war passiert? Harry Kane köpfte den Ball im Strafraum aus kurzer Distanz seinem Gegenspieler Max Rosenfelder an den weggestreckten Arm, wobei sich der Freiburger im Luftduell befand und das Leder nicht sehen konnte.
Schiedsrichter Christian Dingert ließ zunächst weiterspielen, ehe er sich die Szene nach VAR-Hinweis am Monitor noch einmal anschaute und dann auf Elfmeter entschied – sehr zum Unverständnis der Freiburger sowie von Kircher.
Kircher: „Wäre ohne VAR-Eingriff sehr glücklich gewesen“
„Ich wäre hier mit der Feldentscheidung ohne VAR-Eingriff sehr glücklich gewesen“, sagte Kircher bei Sky und verwies mit seiner Einschätzung auf eine ähnliche Szene eine Woche zuvor, als Bayerns Michael Olise dem Wolfsburger Jakub Kaminski aus kurzer Distanz an den ausgestreckten Arm geköpft hatte und kein Elfmeter gegeben worden war.
„Der Spieler befindet sich in einem Zweikampf und hat keine Orientierung zum Ball“, betonte Kircher. „Er hat den Arm ausgestreckt, weil er diesen braucht, um hochzuspringen und wird dann angeköpft. Wir haben dort berechtigterweise nicht auf Strafstoß entschieden.“
Auch der zweite Elfmeter in München in der Nachspielzeit, den Freiburgs Lucas Höler jedoch verschoss, sorgte für Diskussionen. Ritsu Doan zog aus kurzer Distanz ab und traf zunächst den Oberschenkel von Joao Palhinha, bevor der Ball den ausgesteckten Arm des Portugiesen berührte.
Schiedsrichter und VAR am Pranger
Ohne zu zögern entschied Dingert auf Elfmeter – eine Bewertung, die auch Kircher teilte. „Feldentscheidung Strafstoß, kein VAR-Eingriff, absolut richtig und top“, sagte der Schiedsrichter-Boss. „Hand ausgestreckt, blockt den Ball mit dem Schuss aufs Tor.“
Es sei Kircher zufolge „zwar eine kurze Distanz, aber der Arm hat da draußen nichts verloren. Er vergrößert seine Körperfläche, er streckt den Arm nach außen. Der Rest ist nur noch ein reines Zufallsprodukt. Er nimmt selbst das Risiko. Mit der Feldentscheidung bin ich absolut glücklich.“
Egal ob in München oder beim 3:3 der Stuttgarter gegen Mainz sowie am 1. Spieltag in Mönchengladbach (2:3 gegen Leverkusen) oder Augsburg (2:2 gegen Bremen) – die Schiedsrichter und der VAR stehen schon nach zwei Spieltagen häufiger am Pranger als ihnen lieb ist.