Der Mann der Stunde hat schon wieder zugeschlagen! BVB-Star Karim Adeyemi knüpfte in der Bundesliga nahtlos an seine jüngsten Galavorstellungen für die deutsche U21-Nationalmannschaft an.
BVB-Zittersieg nach Adeyemi-Gala
Beim 4:2 (3:1)-Sieg gegen den 1. FC Heidenheim war Adeyemi in der ersten Hälfte mit zwei Toren und einem Assist der Hauptdarsteller. Erstmals seit 16 Monaten war der Offensivstar damit in einer Partie des BVB an mehr als einem Treffer beteiligt. „Ich bin ein Offensivspieler. Ich werde an Toren und Assists gemessen. Das habe ich heute gezeigt und darüber bin ich sehr glücklich“, sagte Adeyemi hinterher - und ganz nebenbei ebnete er dem BVB vorerst den Weg an die Tabellenspitze.
„Wir haben es am Schluss zu spannend gemacht“, meinte Adeyemi. „Wir haben verdient gewonnen, ohne Gegentore wäre es einfacher gewesen, aber so ist das manchmal im Fußball.“
Das Führungstor von Donyell Malen (12.) hatte der 22-Jährige mit einem starken Dribbling vom linken Flügel ins Zentrum vorbereitet. Danach belohnte sich Adeyemi mit zwei Toren (17., 41.) selbst - beide Male traf er mit seinem schwächeren rechten Fuß.
Doch trotz der vermeintlich souveränen Führung blieb Heidenheim stets gefährlich. Marvin Pieringer (39.) und Maximilian Breunig (74., Foulelfmeter) trafen für die Gäste. In der Nachspielzeit sorgte ein verwandelter Handelfmeter von Emre Can (90.+3) für die Entscheidung. Omar Traoré hatte den Ball im Luftkampf mit beiden Händen geblockt.
Adeyemi sorgt für „extreme Probleme“
Adeyemi war für die Dortmunder beim Debüt von Neuzugang Serhou Guirassy insgesamt der entscheidende Mann. „In den Szenen war er da zum Abschluss mit dem schwächeren rechten, er hatte aber auch drei, vier Aktionen, in denen er einfach über den Flügel geht und mit seinem Tempo Heidenheim vor extreme Probleme stellt. Das ist die beste Position für Adeyemi“, sagte Tobias Schweinsteiger über den Linksaußen in der Halbzeitpause bei DAZN.
Mit insgesamt fünf Toren in den vergangenen beiden U21-Länderspielen hatte Adeyemi zuletzt bereits mehrere Ausrufezeichen gesetzt. „Ich habe Selbstbewusstsein mitgenommen von der U21. Das hat mir geholfen. Heute hat mir der Trainer vertraut und ich habe gezeigt, dass ich da bin. Ich muss mich nicht verstecken“, sagte Adeyemi nach seiner erneuten Gala am Freitag.
Auch BVB-Trainer Nuri Sahin lobte seinen Schützling schon im Vorfeld der Partie. „Ich fand es super, wie er sich da gezeigt hat“, meinte BVB-Trainer Nuri Sahin am Mittwoch bei der Pressekonferenz auf SPORT1-Nachfrage.
BVB beginnt druckvoll - und belohnt sich
Vor ausverkauftem Haus in Dortmund begannen die Gastgeber enorm druckvoll und fanden bei ihren Kombinationen schnell in den Rhythmus. Nationalspieler Pascal Groß (6.) vergab eine erste Chance, wenig später machte es Malen besser. Heidenheims Kevin Müller konnte den nicht besonders platzierten Schuss des Niederländers nicht abwehren - dann legte der BVB nach einem blitzschnellen Konter das zweite Tor nach.
Adeyemi, der während der Länderspielpause mit Toren bei der U21-Nationalmannschaft Selbstvertrauen gesammelt hatte, war kaum zu halten. Heidenheim lief in dieser Phase nur hinterher und agierte bei eigenem Ballbesitz zu hektisch. Trainer Frank Schmidt haderte an der Seitenlinie, auch der zuletzt so starke Paul Wanner konnte das Spiel nicht beruhigen.
Trotzdem kam Pieringer nach einem Freistoß unverhofft zur ersten Heidenheimer Chance (36.), die zweite nutzte er dann per Kopf. Dortmunds Waldemar Anton hatte eine Flanke von Omar Traore unterschätzt, Pieringer schlug frei vor Gregor Kobel zu. Weil Adeyemi aber nur wenig später das 3:1 erzielte, fiel der erste Gegentreffer der Saison nur wenig ins Gewicht.
Adeyemi wirbelte auch im zweiten Durchgang munter weiter. Nach einem Solo des Flügelspielers verzog Malen knapp (52.), dann war ein Pass von Adeyemi auf Guirassy nicht genau genug. Der vom VfB Stuttgart verpflichtete Stürmer konnte die Hereingabe nicht kontrollieren.
Guirassy bei Debüt glücklos
Dennoch hatte der BVB das Spiel weiter im Griff - nur Guirassy hatte bei seinen Abschlüssen weiter Pech. Der wenige Minuten zuvor eingewechselte Marcel Sabitzer traf dann zum vermeintlichen 4:1 (66.), Groß hatte den Ball zuvor aber mit der Hand gespielt.
In der 72. Minute wurde Guirassy ausgewechselt, für ihn kam Maximilian Beier. Und plötzlich wurde es nochmal spannend: Niklas Süle brachte Mikkel Kaufmann im Dortmunder Strafraum zu Fall. Den Strafstoß verwertete Breunig nervenstark.
Die bis dahin deutlich unterlegenen Heidenheimer witterten ihre Chance auf ein spätes Comeback. Dortmund überließ den Gästen nun sehr häufig den Ball, zog sich zurück und setzte auf Konter. Nach dem Handspiel von Traore konnte der BVB durchatmen.
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Mit Sport-Informations-Dienst (SID)