Home>Fußball>Bundesliga>

Bundesliga: Das lässt bei Bayern noch zu wünschen übrig - Effenberg-Kolumne

Bundesliga>

Bundesliga: Das lässt bei Bayern noch zu wünschen übrig - Effenberg-Kolumne

{}
{ "placement": "banner", "placementId": "banner" }
{ "placeholderType": "BANNER" }

Das lässt noch zu wünschen übrig

Stefan Effenberg sieht einen starken FC Bayern gegen Bayer Leverkusen und ist sich sicher, dass die Meisterschaft nur über die Münchner laufen wird. Der SPORT1 Experte schwärmt von Vincent Kompany, Wolfsburgs Maximilian Arnold bekommt hingegen sein Fett weg. In seiner SPORT1-Kolumne wird Effenberg auch in der Torwartfrage beim DFB deutlich.
Im STAHLWERK Doppelpass analysiert die Doppelpass-Runde das Spiel zwischen dem FC Bayern München und Leverkusen.
Stefan Effenberg
Stefan Effenberg
Stefan Effenberg sieht einen starken FC Bayern gegen Bayer Leverkusen und ist sich sicher, dass die Meisterschaft nur über die Münchner laufen wird. Der SPORT1 Experte schwärmt von Vincent Kompany, Wolfsburgs Maximilian Arnold bekommt hingegen sein Fett weg. In seiner SPORT1-Kolumne wird Effenberg auch in der Torwartfrage beim DFB deutlich.

Liebe Fußball-Freunde,

1:1 endete das Bundesliga-Topspiel zwischen dem FC Bayern München und Bayer 04 Leverkusen.

{ "placeholderType": "MREC" }

Die Bayern haben ihre hervorragende Form auch gegen dem amtierenden Deutschen Meister bestätigen können. Sie haben das Spiel dominiert, lediglich der berühmte letzte Pass lässt noch zu wünschen übrig. Anhand des Chancenverhältnisses hätte der Sieger der Partie eindeutig FC Bayern heißen müssen, Leverkusen-Coach Xabi Alonso hatte seine Mannschaft extrem defensiv eingestellt. Sie wollten die Tiefe nicht hergeben, standen tief mit ihren zwei Viererketten.

Ein bisschen enttäuschend, wenn man sich die Auftritte der Werkself aus den vergangenen Monaten anschaut. Ihnen ist es kaum gelungen, ihre sonst so starke Offensive ins Spiel einzubringen - drei Torschüsse in 90 Minuten sprechen eine deutliche Sprache. Leverkusen kann sehr glücklich über das Unentschieden sein, die Bayern haben eindrucksvoll gezeigt: Nur über sie geht der Kampf um die Deutsche Meisterschaft!

Pavlovic verdient sich seinen Stammplatz

Auch Julian Nagelsmann wird das Spiel mit Freude betrachtet haben dürfen. Mit Robert Andrich und Aleksandar Pavlovic trafen gleich zwei deutsche Nationalspieler, beide Treffer waren sehenswert. Vor allem Pavlovics Schuss, den Lukas Hradecky an guten Tagen auch halten kann, wird vielen Bayern-Fans lange in Erinnerung bleiben.

{ "placeholderType": "MREC" }

Pavlovic ist einer der großen Gewinner unter FCB-Coach Vincent Kompany, wieder einmal saß 50-Millionen-Mann Joao Palhinha nur auf der Bank. Pavlovic verdient es sich aber auch zu spielen. Seine starken Leistungen geben Kompany keinen Grund, etwas daran zu ändern. Möglicherweise wird Palhinha dann unter der Woche seine Startelfchance bekommen, wenn Bayern in der Champions League bei Aston Villa gastiert.

Beim FC Bayern läuft derzeit vieles zusammen. Die Bundesliga führt man ungeschlagen an, in der Champions League sowie im DFB-Pokal gab man sich im ersten Spiel überhaupt keine Blöße. Der FC Bayern braucht Ruhe im Umfeld, um erfolgreich zu sein. Das haben sie zurzeit, das war in den vergangenen Jahren bei Weitem nicht immer der Fall.

Kompanys Vertrauen zahlt sich aus

Einen großen Anteil daran hat auch Vincent Kompany, den ich als total empathisch empfinde. Er spricht noch ein bisschen die Sprache der Spieler, trainiert auch häufig mit den Jungs mit - was übrigens Xabi Alonso in Leverkusen auch macht. Das kommt bei den Spielern auch extrem gut an.

Wichtig ist auch die Kommunikation zwischen Trainer und den Spielern: Offen und ehrlich, aber intern durchgeführt. Unter Thomas Tuchel wurden Diskussionen um Spieler auch teilweise in der Öffentlichkeit geführt, unter Kompany ist das anders. Damit hat er seine Spieler auch direkt für sich gewonnen.

{ "placeholderType": "MREC" }

Ein gutes Beispiel dafür, dass es zwischen Trainer und Mannschaft stimmt, ist die Stabilisierung der Innenverteidigung. Der Belgier hat Dayot Upamecano und Minjae Kim sein Vertrauen ausgesprochen, was die beiden ihm seit Beginn der Saison mit starken Leistungen zurückzahlen. Beide standen in der Vergangenheit oft in der Kritik und Kompany hat ihnen klargemacht, dass er an beiden festhalten wird - auch wenn sie Fehler machen.

Unter Thomas Tuchel lief das anders. Letzte Saison rotierte Tuchel nahezu jede Woche, wechselte mal Eric Dier, mal Matthijs de Ligt für einen der beiden ein. Niemals hatte ein Innenverteidiger das komplette Vertrauen des Trainers, jetzt genießen Upamecano und Kim es. Deswegen performen die beiden extrem gut in den ersten Spielen für den FCB.

Was hinzukommt: Bei den Münchnern ist die Gier wieder da. Es hat ihnen schon weh getan, dass sie vergangene Saison nicht Deutscher Meister wurden. Da steckt der Stachel noch tief, das hat man Samstagabend gesehen.

Effenberg: „Das ist ganz schwach von Maxi Arnold“

Vizemeister Stuttgart hat ebenfalls einen Sieg verpasst und kam in Wolfsburg nicht über ein 2:2 hinaus. Überschattet wurde das Spiel allerdings von einer Fehlentscheidung des Unparteiischen Sven Jablonski, der Stuttgarts Kapitän Atakan Karazor fälschlicherweise nach 63 Minuten mit Gelb-Rot vom Platz stellte.

Karazor sah in der Aktion seine zweite Gelbe Karte, obwohl Maximilian Arnold ihn schmerzhaft am Fuß traf. Zu meiner großen Verwunderung war es aber Arnold, der mit Schmerzen zu Boden sank und den Platzverweis für Karazor profitierte. Eine ganz schwache Aktion des Wolfsburgers, das will ich hier in aller Deutlichkeit betonen.

Der Schiedsrichter sieht natürlich die Reaktionen der Spieler live auf dem Platz, die oftmals versuchen, die Unparteiischen zu täuschen. Das macht die Sache für alle Schiedsrichter so schwer. Karazor, der eigentlich gefoult wird, bleibt stehen. Arnold, der das Foul begeht und eigentlich dafür mit Gelb-Rot vom Platz fliegen hätte müssen, geht theatralisch zu Boden, wälzt sich herum und benötigt eine Behandlung. Wofür braucht Maxi Arnold denn da eine Behandlung? Das Spiel, das manche Spieler in solchen Szenen treiben, ist unterste Schublade.

{ "placeholderType": "MREC" }

Es wird kein DFB-Comeback von Neuer geben

Im Spiel des VfB in Wolfsburg haben wir womöglich auch den nächsten Torhüter der deutschen Nationalmannschaft beobachten dürfen. In Abwesenheit des verletzten Marc-André ter Stegen, dem ich nach seinem Patellasehnenriss eine gute und schnelle Genesung wünsche, wird Alexander Nübel in den Fokus von Bundestrainer Julian Nagelsmann rücken.

Manuel Neuer können wir in der Diskussion um die Nachfolge von ter Stegen schon einmal rausnehmen. Ich glaube, dass es ein Kampf zwischen Nübel und Baumann um das deutsche Tor geben wird. Auch Kevin Trapp wird noch einmal seine Chance sehen, ins DFB-Tor zurückzukehren. Gleiches gilt für Bernd Leno, dem ich allerdings nicht die größten Chancen zurechne.

Klar ist aber auch: Sollte ter Stegen im kommenden Sommer wieder zu 100 Prozent fit sein und auf den Rasen zurückkehren, wird er wieder die deutsche Nummer eins sein. Bis er wieder fit ist, steht kein großes Turnier an - das spielt ihm in die Karten.

{ "placeholderType": "MREC" }

Bis bald

Euer Stefan Effenberg

Stefan Effenberg hat 2001 mit dem FC Bayern die Champions League gewonnen. Mit den Bayern und Borussia Mönchengladbach wurde er zudem mehrmals Deutscher Meister und Pokalsieger. Seit Sommer 2018 gehört der 56-Jährige zum festen Experten-Team des STAHLWERK Doppelpass auf SPORT1.