Zum Start in die erste Bundesliga-Saison der Klub-Geschichte gab es für Holstein Kiel gegen Hoffenheim (2:3) und Wolfsburg (0:2) zwei Niederlagen. Unruhe entsteht bei den Störchen deswegen aber noch lange nicht.
Bayern? „Es gibt nichts Geileres“
„Sehr ruhig und nüchtern“ sei man mit den beiden Pleiten umgegangen, wie Kiels Finn Porath im Gespräch mit SPORT1 verriet, „weil wir in den Spielen Schritte nach vorne gemacht haben.“ Verglichen mit der Vorbereitung sieht der 27-Jährige seine Mannschaft bereits verbessert, er erkennt eine Entwicklung.
„Wir wollen uns nicht verstecken, auch in der Bundesliga. Jedes Wochenende wollen wir zeigen, warum wir aufgestiegen sind“, erklärte er den Plan der Störche, denen es Heidenheim vergangene Saison vorgemacht hat, wie man sich als Aufsteiger und Underdog in der Bundesliga behauptet.
Heidenheim als Vorbild? „Müssen auf uns schauen“
Als Vorbild für seine Mannschaft sieht Porath, der gegen Hoffenheim seine erste Vorlage in der Bundesliga verbuchen konnte, die Süddeutschen allerdings nicht. „Sie sind einen überragenden Weg gegangen, aber wir müssen auf uns schauen“, wenngleich er die harte Arbeit und interne Ruhe im Verein, die Heidenheim auszeichnet, auch in Kiel erkennt.
„Wir haben einen sehr guten Weg eingeschlagen. Wir sind bodenständig, übertreiben nicht mit teuren Investitionen. Stattdessen bleiben wir familiär und gehen Stück für Stück unseren eigenen Weg“, schätzt der Sprössling der HSV-Talentschmiede den Werdegang seines Klubs, für den er mittlerweile seit fünf Jahren spielt.
Porath bei Pokal-Sensation gegen Bayern dabei
Inzwischen ist Porath gar der letzte verbliebende Akteur der Kieler, der beim legendären Pokal-Sieg gegen den FC Bayern zum Einsatz kam. In der Saison 20/21 hatten die Störche den deutschen Rekordmeister in der zweiten Runde im Elfmeterschießen bezwungen, Porath erinnert sich noch gut an die Schneeschlacht vor leeren Rängen aufgrund der Corona-Pandemie.
„Viel Schnee, keine Zuschauer“ und die Rolle als „Underdog“ kommen ihm angesprochen auf die Partie als erstes in Erinnerung. Die Rolle des Wetters und die der Zuschauer haben sich geändert, wenn er mit seiner Mannschaft nach der Länderspielpause den FC Bayern am Samstagabend (18.30 Uhr im LIVETICKER) empfängt, die Rolle als Underdog bleibt allerdings bestehen.
„Es gibt nichts Geileres, als gegen Bayern zu spielen“
Für die optimale Vorbereitung in der spielfreien Zeit werde man wohl viel Videoanalyse machen, um die Lehren aus den zwei Niederlagen zu ziehen, ehe es dann in die Vorbereitung auf das Duell mit dem Rekordmeister geht.
„Es gibt nichts Geileres, als gegen Bayern zu spielen“, freute sich Porath, der früher auch für die SpVgg Unterhaching in der Münchner Vorstadt kickte, bereits auf das Heimspiel gegen die Münchner mit den eigenen Fans im Rücken. „Für uns ist das in der ersten Bundesliga-Saison natürlich auch speziell. Aber die Extra-Prozente haben wir jedes Heimspiel, weil unsere Fans unglaublich sind.“
Der Matchplan: „Bestmöglich vorbereiten, den Plan verfolgen und dann eine Stimmung erzeugen, in der das möglich erscheint“, so der 27-Jährige, der in Kiel seine fußballerische Heimat gefunden hat. „Es fühlt sich an wie mein Heimatverein. Ich fühle mich hier wie zuhause und bin sehr stolz darauf, so lange im Verein zu sein.“