Nach einem irren Deadline Day hat der Abgang von Robin Gosens bei Union Berlin mächtig Staub aufgewirbelt. Der 20-malige deutsche Nationalspieler kehrt nach nur einem Jahr in Berlin nach Italien zurück, wo er fortan für den AC Florenz kicken wird. Die Verantwortlichen waren sich kurz vor Transfer-Schluss über eine Leihe mit Kaufpflicht einig geworden.
Union-Wut nach Gosens‘ Abgang
Ein Deal mit reichlich Nachwirkung. „Da muss ich ehrlich sagen: Es ist eine Katastrophe“, fand Rani Khedira nach dem Union-Sieg gegen St. Pauli (1:0) im Interview mit DAZN klare Worte. Der Kapitän klagte insbesondere über das Hin- und Her, das am Freitagabend nicht nur Transfer-Experten, sondern vor allem die Mannschaft und den Betroffenen selbst verwirrt habe.
„Da sollten sich die schlauen Menschen auch mal irgendwie Gedanken drüber machen, dass wir zwar Fußballspieler sind, aber auch Menschen sind“, monierte Khedira.
Transfer-Chaos bei Union: Gosens “völlig aufgelöst“
Der Mittelfeldmann teilte zudem mit, Gosens habe „fast schon mit Tränen in den Augen“ dagestanden und sei „völlig aufgelöst“ gewesen.
Denn: Eigentlich hatte sich der Routinier schon auf einen Bundesliga-Einsatz mit den Eisernen gegen St. Pauli eingestellt, ehe es doch zum Kofferpacken ging.
„Beim Mittagessen war es klar, dass er bei uns bleibt, dass er spielt. Und zwei Stunden später, nach seinem Mittagsschlaf, kommt dann die Nachricht, dass es dann doch so aufgeht“, beschrieb Khedira die kuriose Kehrtwende.
„Wenn man das so am Spieltag mitnehmen muss, finde ich das komisch. Entweder man macht es nach dem Spieltag oder ganz klar noch vor dem Spieltag. Aber nicht am Spieltag selbst. Das ist dann schon sehr, sehr schwierig für eine Mannschaft“, so Khedira weiter.
Auch Heldt von Kehrtwende überrascht
„Bis zehn nach vier bin ich davon ausgegangen, dass Robin heute auf dem Platz steht und spielt. Dann kam die Nachricht und dann haben wir das umgesetzt“, sagte der Geschäftsführer der Eisernen bei DAZN.
Trainer Bo Svensson, der nach dem Last-Minute-Abgang umplanen musste, wiederum bilanzierte, dass es ein „sehr, sehr komischer Tag“ gewesen sei.
Immerhin soll der Gosens-Transfer den Berlinern dem Vernehmen nach im kommenden Sommer eine Ablösesumme von 7,5 Millionen Euro einbringen.