Was für eine irre Parallele für Juwel Antonio Nusa und RB Leipzig! Der Neuzugang der Sachsen wurde beim Bundesliga-Start gegen den VfL Bochum (1:0) eingewechselt und traf kurz darauf - schon wieder!
Wieder Nusa-Wahnsinn!
Denn fast genauso war es schon bei seinem Pflichtspieldebüt im DFB-Pokal gelaufen. Doch der Reihe nach.
Wie im DFB-Pokal: Nusa glänzt als Edeljoker
Gegen Bochum lief die 55. Minute, als Nusa Nicolas Seiwald ersetzte. Ganze zwei Ballkontakte des Norwegers später zappelte der Ball im Netz (59.), Nusa hatte für seinen ersten Treffer in der Bundesliga nur 3:40 Minuten gebraucht.
Das Irre daran: Vor einer Woche im Pokal bei Rot-Weiss Essen (4:1) kam er in der 83. Minute, nur 74 Sekunden später netzte er ebenfalls mit seinem zweiten Ballkontakt zum zwischenzeitlichen 3:1 – was für ein Einstand des jungen norwegischen Talents.
Nur wenige Tage zuvor wurde der 19-Jährige vom belgischen Erstligisten FC Brügge für 22 Millionen Euro geholt – eine Investition, die sich jetzt schon doppelt bezahlt gemacht hat.
Orban fliegt wegen Notbremse mit Rot vom Platz
Dank Nusas Treffer feierte der Red-Bull-Klub einen siegreichen Start in die neue Bundesliga-Saison, obwohl Abwehrchef Willi Orban in der Schlussphase (85.) wegen einer Notbremse gegen Myron Boadunoch mit Rot vom Platz flog.
Champions-League-Starter Leipzig hatte gegen den Fast-Absteiger der Vorsaison mehr Mühe als erwartet. Der VfL blieb beim Cheftrainer-Debüt von Peter Zeidler in der Bundesliga offensiv blass, machte Leipzig mit einer stabilen Defensive aber lange das Leben schwer.
„Wir erlauben uns zu träumen“, hatte Leipzigs Trainer Marco Rose vorab zu den Ambitionen in der neuen Spielzeit gesagt. Für die Ziele in der Bundesliga war ein Sieg gegen die Bochumer, die in der Vorsaison den Sturz in die Zweitklassigkeit erst in der Relegation verhindert hatten, Pflicht.
Leipzig war zu Beginn zwar das bestimmende Team, hatte trotz des hohen Ballbesitzanteils aber Mühe in der Spielgestaltung. Viel lief über den niederländischen EM-Star Xavi. Der im Sommer umworbene 21-Jährige, der sich für ein weiteres Jahr in Leipzig entschieden und unter anderem dem FC Bayern eine Absage erteilt hatte, war in seinen Aktionen aber oft überhastet.
Übler Leipzig-Bock von Bochum nicht bestraft
Das galt auch für seine Teamkollegen. Leipzig verlor den anfänglichen Schwung und leistete sich zu viele einfache Ballverluste. Das rächte sich fast: Nach einem ungenauen Zuspiel von Castello Lukeba patzte Torhüter Peter Gulacsi bei der Ballannahme. Der Ball landete bei Lukas Daschner, dessen Schuss Lukeba mit Mühe und viel Einsatz blockte (30.).
Zuvor hatten Xavi und Lois Openda Leipzigs beste Konterchance nach schwacher Ballverarbeitung leichtfertig vergeben (25.). Kurz vor der Pause erhöhten die Sachsen nochmals den Druck und stießen wiederholt ins letzte Drittel vor. Openda (40.) verzog, Amadou Haidara (42.) und Orban (43.) scheiterten per Kopf.
Leipzig kam schläfrig aus der Kabine und ließ Bochum im Zentrum gewähren. Ein Pass landete bei Philipp Hofmann am Elfmeterpunkt, der offenbar selbst überraschte VfL-Angreifer zielte zu zentral (46.). Rose reagierte auf das zähe Aufbauspiel und bescherte Nusa das Bundesliga-Debüt.
Und der Norweger, der vom FC Brügge gekommen war, machte wie zuletzt im DFB-Pokal bei Rot-Weiss Essen sofort von sich reden. Gut vier Minuten nach seiner Einwechslung staubte Nusa aus der zweiten Reihe ab.
-----
Mit Sport-Informations-Dienst (SID)