Diese Aussagen werfen einige Fragen auf! Vor dem Bundesliga-Heimspiel gegen den SC Freiburg (Sonntag ab 17.30 Uhr im LIVETICKER) hat sich Sportvorstand Max Eberl den Fragen der Journalisten zum geplatzten Transfer von Leverkusen-Abwehrspieler Jonathan Tah geäußert.
Verwirrung um geplatzten Tah-Transfer
Über Wochen hatte sich die Thematik hingezogen, ein Wechsel kam am Ende aber nicht zustande. „Es wurde so viel darüber geschrieben. Ich habe mir eigentlich geschworen, ich möchte mich gar nicht erklären müssen. Was da passiert und was da nicht passiert ist“, leitete Eberl seine Aussagen auf SPORT1-Nachfrage ein.
„Es ist so, dass uns Leverkusen vor drei Wochen eine Deadline gesetzt hat, uns gesagt hat: ‚Hört zu, bis dahin müsst ihr diese Summe zahlen.‘ Und ich habe Simon Rolfes schriftlich gesagt: ‚Simon, danke für die Deadline, danke für den Betrag, den du uns genannt hast. Wir können beides nicht erfüllen‘“, erklärte Eberl.
Eberl spricht von Leverkusen-Deadline
Damit seien „die Verhandlungen beendet. Das war vor dreieinhalb Wochen. Und das ist die wahre Geschichte, die hinter diesem Transfer steht.“
Und weiter: „Natürlich habe ich jetzt noch mal nachgefragt, falls wir einen Verkauf hätten - und noch mal Geld zur Verfügung hätten -, ob wir es dann tun können. Sie hören den ganzen Konjunktiv dabei.“
Für Eberl geht aus den Verhandlungen „keiner als Verlierer raus, wenn man es hinter verschlossenen Türen macht“.
Aber: „So sind jetzt alle drei Parteien in der Öffentlichkeit und jeder erklärt sich irgendwie. Jonathan gestern, Leverkusen, wir. Das ist natürlich wieder ein gefundenes Fressen. Aber trotzdem: Es ist nichts Schlimmes, es ist nichts Verwerfliches. Es ist eine normale Transferperiode wo diskutiert, verhandelt, versucht wird. Im Rahmen der Möglichkeiten, die ein Verein bieten kann - und der andere eben fragt. Und wenn das eben nicht funktioniert, dann funktioniert es nicht.“
Zog sich Bayern zurück?
Überraschende Aussagen, wurde über die Situation in der jüngeren Vergangenheit doch durchaus anders berichtet.
So sollen sich beide Vereine mündlich auf eine Ablösesumme von 25 Millionen Euro plus fünf Millionen Euro an Bonuszahlungen geeinigt haben. Das berichteten Bild und Sky.
Angebliche Voraussetzung der Bayern für einen Transfer: der Abgang von Matthijs de Ligt. Und der Niederländer wechselte mit Noussair Mazraoui tatsächlich für 60 Millionen Euro zu den Red Devils.
In der Folge sollen die Bayern aber von einem Tah-Transfer abgerückt sein, was laut Sky für Unmut in Leverkusen sorgte. So soll unter anderem auch die Zusage des Münchner Aufsichtsrates gefehlt haben.
Freund verneinte Deadline
Spannend: Am Rande des Testspiels gegen die WSG Tirol sagte Bayerns Sportdirektor Christoph Freund Mitte August im Hinblick auf Tah: „Die Transferphase ist auch noch länger und noch nicht geschlossen.“
So habe es - entgegen den nun getätigten Aussagen von Eberl - nie eine Deadline gegeben haben, wie manche Medien berichtet hatten: „Da wurde extrem viel spekuliert. Aber das ist ja immer so in den Transferphasen.“
Gefallen sind diese Aussagen am 13. August - also nach den von Eberl genannten dreieinhalb Wochen.
Übrigens: Rund um die Verhandlungen kam es nur einen Tag später zu einem Angriff von Leverkusen-Geschäftsführer Fernando Carro in Richtung Max Eberl. Bei einem Treffen mit Bayer-Fans erklärte der 60-Jährige: „Also, ich halte von Max Eberl nichts, absolut nichts. Und ich würde nicht mit ihm verhandeln.“
Carro entschuldigte sich bei Eberl
In der Folge entschuldigte sich Carro öffentlich. So sei er ein „emotionaler Mensch“ und habe sich in einem „informellen Austausch“ mit Fans geäußert. Dass die Aussagen „in dieser Form aufgegriffen und multipliziert werden, war nicht beabsichtigt“, erklärte er der Bild, „das ändert aber auch nichts mehr an der Aussage, für die ich mich hiermit entschuldige.“
Bayerns Vorstandsvorsitzender Jan-Christian Dreesen hatte sich daraufhin „enorm irritiert“ gezeigt. „Das habe ich Fernando Carro in einem persönlichen Gespräch auch mitgeteilt, denn wir können und werden solche unsachlichen Angriffe auf den FC Bayern niemals dulden, geschweige denn akzeptieren“, hieß es in einer Mitteilung.
Der Vertrag von Tah in Leverkusen läuft im Sommer 2025 aus.