Scharfe Attacke von Fernando Carro in Richtung von Max Eberl. Der Geschäftsführer von Bayer Leverkusen schoss am Rande eines traditionellen Treffens mit mehreren hundert Vertretern der Leverkusener Fanklubs heftig gegen Bayerns Sportvorstand.
Auch die Bayern-Reaktion überrascht
„Also, ich halte von Max Eberl nichts, absolut nichts!“, fällte der Spanier ein vernichtendes Urteil. Carro zeigte sich aufgrund der zähen Verhandlungen um Innenverteidiger Jonathan Tah frustriert und fügte an: „Und ich würde nicht mit ihm verhandeln.“ Die extreme Reaktion des 60-Jährigen sorgt auch im Netz für großen Wirbel. Viele User können die harten Aussagen des Spaniers schwer nachvollziehen.
Ein User schrieb auf Facebook: „Dem ist doch nur die Meisterschaft zu Kopf gestiegen. Da hat der Konzern Bayer noch Nachholbedarf für die Herstellung einer „Auf-den-Boden-zurückbringen-Pille.“ Auf Instagram zeigte sich ein User zudem gerade von den öffentlichen Worten irritiert: „Wenn er nichts von Eberl hält, dann ist es halt so und seine eigene Meinung. Aber dann sollte man auch dazu stehen. Er hatte das nicht ohne Grund oder zum Spaß gesagt.“
Durch die Attacke könnte das Feuer zwischen dem Doublesieger Leverkusen und Rekordmeister Bayern durchaus nochmal mehr lodern. Trotz der starken Saison steht Leverkusen in der Öffentlichkeit trotzdem oft nicht so im Fokus. Ein User will deshalb einen Grund für die Attacke erkannt haben: „Wer hat ihn zu seiner Meinung über Eberl gefragt? Oder ist er nur eifersüchtig, weil Eberl fast jeden Tag in den Medien zu sehen ist und er fast nie?“
Steigt Leverkusen der neue Druck zu Kopf?
Im Laufe des Mittwochs ruderte Carro zurück und entschuldigte sich beim FC Bayern und Eberl: „Ich bin ein emotionaler Mensch. Die Aussagen zu Max Eberl habe ich in einem informellen Austausch mit Bayer 04-Fans getätigt. Dass sie in dieser Form aufgegriffen und multipliziert werden, war nicht beabsichtigt“, erklärte er; „Das ändert aber auch nichts mehr an der Aussage, für die ich mich hiermit entschuldige.“
Für Beruhigung bei den Fans sorgte aber auch die Entschuldigung nicht. Auf Instagram kritisierte ein User die Dünnhäutigkeit von Carro: „Hat Sch**** gelabert und rudert jetzt zurück. Leverkusen muss erst noch lernen mit dem Erfolg und dem damit einhergehenden Druck der Medien umzugehen, kennen sie ja bisher nicht!“
Bayern-Statement sorgt für Schmunzeln
Trotz der Entschuldigung Carros meldete sich am Mittwoch auch Bayern-CEO Jan-Christian Dreesen zu Wort.
„Uns hat die persönliche Attacke von Fernando Carro auf Max Eberl enorm irritiert. Das habe ich Fernando Carro in einem persönlichen Gespräch auch mitgeteilt, denn wir können und werden solche unsachlichen Angriffe auf den FC Bayern niemals dulden, geschweige denn akzeptieren“, wird Dreesen in einer Mitteilung auf Bayerns Vereinsseite zitiert: „Dass er hier einen Fehler gemacht hat, hat er mit seiner öffentlichen Entschuldigung eingeräumt. Bei aller sportlichen Konkurrenz sollten wir uns dennoch von gegenseitigem Respekt leiten lassen.“
Auch die Reaktion der Bayern kommt bei den Fans durchaus gemischt an. Auf X schrieb ein User: „Schön draufhauen da, Herr Dreesen.“ Ein anderer Fan versteht nicht, dass Bayern überhaupt reagiert - nicht ohne es mit einer sarkastischen Spitze Richtung Leverkusen zu verknüpfen: „Lasst dem armen Carro doch seinen Moment im Rampenlicht. Morgen kennt ihn wieder niemand.“
Sarkasmus bestimmt generell viele Reaktionen auf den Schlagabtausch - auch in Richtung München: „Der FC Bayern spricht von Respekt. Immer wieder lustig.“ Auf Facebook schlugen die User in eine ähnliche Kerbe: „Wenn es Bayern München nicht selbst ist, die über andere herziehen, sind sie irritiert. Mitleid werden Sie allerdings nur intern erzeugen.“
Einige User reagierten zudem mit Humor auf die Reaktion: „Holt lieber mal gescheite Innenverteidiger, jetzt wo ihr den Besten abgegeben habt, anstatt hier rumzuheulen.“ Ein weiterer Fan forderte den Konflikt auf andere Weise zu klären: „Werdet Männer und klärt das Ding im Oktagon.“ Ganz geklärt scheint der Konflikt auf jeden Fall noch nicht. Ob es in der Auseinandersetzung eine weitere Runde gibt, bleibt offen.