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Frühe Kaderplanung? Das ist dem FC Bayern nicht gelungen - Effenberg-Kolumne

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Frühe Kaderplanung? Das ist dem FC Bayern nicht gelungen - Effenberg-Kolumne

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Das hat der FC Bayern gebraucht

Stefan Effenberg freut sich auf die anstehende Bundesligasaison und erhofft sich einen spannenden Meisterschaftskampf. Dem FC Bayern legt er in seiner SPORT1-Kolumne nahe, Jonathan Tah lieber ablösefrei zu verpflichten. Zudem appelliert er bei Leon Goretzka an die Vernunft - und schwärmt von einem BVB-Neuzugang.
Fernando Carro hat scharf gegen Max Eberl und dessen Verhandlungstaktiken geschossen. Laut Rudi Völler bereut der Bayer-Boss jetzt seine Aussagen und hat sich bereits entschuldigt.
Stefan Effenberg freut sich auf die anstehende Bundesligasaison und erhofft sich einen spannenden Meisterschaftskampf. Dem FC Bayern legt er in seiner SPORT1-Kolumne nahe, Jonathan Tah lieber ablösefrei zu verpflichten. Zudem appelliert er bei Leon Goretzka an die Vernunft - und schwärmt von einem BVB-Neuzugang.

Liebe Fußball-Freunde,

die Bundesligasaison 2024/25 hat noch nicht einmal angefangen, da durften wir das erste Topspiel zwischen zwei Spitzenklubs bereits bestaunen. Was war das für ein Duell zwischen Bayer Leverkusen und dem VfB Stuttgart, welches die Werkself im Supercup für sich entscheiden konnte.

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Leverkusen ist nach zwei Titeln weiter hungrig

Sowohl der Deutsche Meister als auch der Vizemeister aus der vergangenen Saison zeigten sich schon vor dem Saisonstart in bestechender Form. Beide Klub werden - wenn sie das Niveau halten können - auf jeden Fall um die Deutsche Meisterschaft kämpfen.

Vor allem Bayer Leverkusen wird eine sehr gute Saison spielen. Sie haben sich sehr gut verstärkt, vor allem der Transfer von Aleix Garcia hat mir gut gefallen. Der zentrale Mittelfeldspieler kann neben Granit Xhaka, Robert Andrich und Exequiel Palacios den Unterschied im Mittelfeld ausmachen.

Die Mannschaft ist zusammengeblieben, sie haben mit Xabi Alonso den perfekten Trainer für das Team. Dass sie nach zwei Titeln weiter hungrig sind, haben sie gegen Stuttgart gezeigt.

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Der FC Bayern hat eine erste Duftmarke gesetzt

Doch nicht nur Bayer Leverkusen wird hungrig auf Titel sein. Der FC Bayern wird nach einer titellosen Vorsaison alles daran setzen, die Werkself wieder vom nationalen Thron zu stoßen und die Meisterschale zurückzugewinnen.

Die erste Duftmarke setzten die Münchner im DFB-Pokal mit einem 4:0-Sieg gegen den SSV Ulm. Gerade im Pokal hat der FC Bayern in den letzten Jahren katastrophal performt, da gilt es etwas nachzuholen.

Dafür hat sich der FCB namhaft verstärkt: Michael Olise und Joao Palhinha werden das Team von Vincent Kompany auf ein neues Level heben, das zeigten die beiden schon im Ansatz nach ihren Einwechslungen in Ulm.

Bayern hat einen Spieler wie Olise gebraucht

Vor allem von Michael Olise erhoffe ich mir viel, nicht umsonst waren viele Topklubs hinter dem Franzosen her. Er hat ein unglaubliches Tempo, ist zudem physisch sehr gut. Er hat einen starken linken Fuß und gilt als kreativer Spieler, der auf mehreren Positionen zum Einsatz kommen kann.

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Das ist etwas, was der FC Bayern gebraucht hat. Leider hatte er zuletzt immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen, er ist dennoch ein Gewinn für den FC Bayern und für die gesamte Bundesliga.

Auf der Zugangsseite könnte sich beim deutschen Rekordmeister noch etwas tun, ein möglicher Transfer von Jonathan Tah steht seit einiger Zeit im Raum. Die Frage ist nun: Braucht Bayern den DFB-Star überhaupt?

Schon in der vergangenen Saison verfügte der Münchner Kader über hohe Qualität auf der Innenverteidiger-Position. Dennoch verpasste es der Klub, Spielern wie Matthijs de Ligt, Minjae Kim und Dayot Upamecano Vertrauen auszusprechen und Stabilität aufzubauen.

Ein großer Fehler der Verantwortlichen, den sie nun wohl nicht noch einmal begehen wollen.

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Braucht Bayern Tah überhaupt?

Trotz des Abgangs von Matthijs de Ligt sind die Bayern mit Kim, Upamecano, Dier, Ito und auch Stanisic gut aufgestellt. Daher sollte sich Bayern nochmal überlegen, ob eine Tah-Verpflichtung überhaupt notwendig ist.

Hinzu kommt: Tah wäre, Stand jetzt, im kommenden Sommer ablösefrei zu haben. Er wird von seiner Qualität auch nicht schlechter, eher im Gegenteil. Ich würde das Auge darauf legen, ihn im nächsten Jahr ablösefrei zu verpflichten.

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Bayerns Kaderplanungen sind noch nicht abgeschlossen. Das zeigt auch der Fakt, dass der deutsche Rekordmeister noch einige Spieler in seinen Reihen hat, mit denen der Klub nicht in die neue Saison gehen will. Ob Leon Goretzka, Kingsley Coman oder Serge Gnabry - es gibt noch Bedarf, den einen oder anderen Spieler abzugeben.

Bei Bayern gibt es noch viele Fragezeichen, sie wollten früh mit der Kaderplanung fertig sein. Das ist ihnen nicht gelungen.

Vor allem Goretzkas Zeit beim FC Bayern dürfte in naher Zukunft enden. Der Mittelfeldspieler spielt in Kompanys Planungen kaum eine Rolle und wurde für das Pokalspiel in Ulm nicht einmal im Kader berücksichtigt.

Ein herber Dämpfer für den 29-Jährigen, der schon für die EM nicht nominiert wurde.

Ein Appell an Goretzka

Goretzka sollte nun vernünftig sein und sich einen neuen Verein suchen. Er will ja auch nicht jeden Tag zur Säbener Straße fahren und trainieren, obwohl er ganz genau weiß, dass er nicht im Kader stehen wird. Das macht einen Menschen ja auch mürbe.

Goretzkas Anspruch sollte es sein, auf Spielzeit zu kommen. Diese bekommt er nach aktuellem Stand nur bei einem anderen Verein. Er wird dabei auch sein Gehalt, was er bei Bayern verdient, herunterschrauben müssen. Das ist natürlich die Frage der Bereitschaft des Spielers, ob er das auch wirklich möchte.

Ich appelliere in solchen Situationen immer an die Vernunft des Spielers, der in der Regel genug Geld verdient.

Er muss sich natürlich fragen: Will ich drei oder vier Millionen Euro weniger verdienen und bin dafür gesetzt und komme auf Spielzeit - gerade auch im Hinblick auf die Fußball-WM 2026? Oder bleibe ich bei Bayern, verdiene mehr Geld und muss aber damit rechnen, kaum Spiele zu absolvieren?

Maxi Beier wird Shootingstar der neuen Saison

Borussia Dortmund ist in seiner Kaderplanung schon entscheidende Schritte weiter, weshalb mit den Schwarz-Gelben in der anstehenden Saison wieder im Meisterrennen gerechnet werden darf. Ganz entscheidend ist, dass der BVB eine echte Achse gefunden hat.

Im Tor haben sie einen herausragenden Gregor Kobel, davor mit Waldemar Anton, Nico Schlotterbeck und Niklas Süle drei starke Innenverteidiger. In der Zentrale ist Pascal Groß dazugekommen und vorne werden Serhou Guirassy und Maxi Beier für Torgefahr sorgen.

Damit hast du eine Achse, die Erfahrung hat, die die Bundesliga kennt. Und bei Maxi Beier bin ich mir sicher, dass er zum Shootingstar der Bundesliga wird.

Mit der Gelben Wand im Rücken und einem neuen euphorischen Trainer wird der BVB eine sehr gute Saison spielen und in den Titelkampf eingreifen.

Bis bald

Euer Stefan Effenberg

Stefan Effenberg hat 2001 mit dem FC Bayern die Champions League gewonnen. Mit den Bayern und Borussia Mönchengladbach wurde er zudem mehrmals Deutscher Meister und Pokalsieger. Seit Sommer 2018 gehört der 56-Jährige zum festen Experten-Team des STAHLWERK Doppelpass auf SPORT1.