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Friseur der Bundesliga-Stars gibt Einblicke: "Alaba hatte nicht genug Geld dabei"

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Friseur der Bundesliga-Stars gibt Einblicke: "Alaba hatte nicht genug Geld dabei"

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„Alaba hatte nicht genug Geld dabei“

Er sorgt dafür, dass Fußballer nicht nur spielerisch ins Auge fallen: Star-Friseur Ibo berichtet im exklusiven SPORT1-Interview über besondere Frisurentrends und Stylingwünsche von Spielergenerationen.
Ibo ist der "Friseur der Fußballstars" - er schnitt unter anderem Spielern wie David Alaba die Haare. SPORT1 erzählt er kuriose und lustige Geschichten über seine Begegnung mit dem Österreicher.
Er sorgt dafür, dass Fußballer nicht nur spielerisch ins Auge fallen: Star-Friseur Ibo berichtet im exklusiven SPORT1-Interview über besondere Frisurentrends und Stylingwünsche von Spielergenerationen.

Haarstyling wird für Fußballer immer wichtiger: Leroy Sané trägt geflochtene Zöpfchen, Robert Andrich mitunter pink gefärbte Haare und Toni Kroos einen Undercut. Der Münchner Friseur Ibo, der mit bürgerlichem Namen Ibrahim Othman Braim heißt, ist tief im Thema. Rentnern schneidet er kostenlos die Haare, aber auch ehemalige und aktuelle Fußballprofis kommen zu dem 43-Jährigen.

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SPORT1 hat den Iraker in seinem Salon schräg gegenüber des Grünwalder Stadions zum Interview getroffen und mit ihm über die haarigen Angelegenheiten der Stars gesprochen.

„Menschlichkeit kommt heutzutage leider oft zu kurz“

SPORT1: Ibo, Sie sind in München sehr beliebt. In den vergangenen Jahren haben Sie vor allem die Rentner glücklich gemacht, indem Sie ihnen kostenlos die Haare schneiden. Sie zeigen also viel Herz für ältere Menschen und wurden dafür auch schon von der Stadt München ausgezeichnet.

Ibo: Ganz genau. Die älteren Menschen können sich nicht mehr viel leisten und haben auch nicht so viel Geld. Ich möchte einfach etwas zurückgeben. Menschlichkeit kommt heutzutage leider oft zu kurz. Mir wurde früher auch viel geholfen.

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SPORT1: Zu Ihnen kommen auch viele Fußballer, die sich die Haare schneiden und stylen lassen. Ist das Äußere auf dem Platz wichtiger geworden im Gegensatz zu früher?

Ibo: Natürlich. Fußballer wollen auch auf dem Rasen gut aussehen, nicht nur am Ball, sondern auch optisch glänzen. Viele richten sich auf dem Platz die Haare, gehen oft jede Woche zum Friseur. Früher war der Style ganz anders als heute. Rudi Völler, Jürgen Klinsmann oder Diego Maradona haben alle hinten lang getragen. Da gab es keinen Undercut wie heute bei Toni Kroos oder Emre Can. Viele Jugendliche kommen zu mir und wollen eine Frisur wie ein Fußballstar. Viele wollen so aussehen wie Nico Schlotterbeck, Marco Reus oder Thomas Müller.

„Manche lassen alle paar Tage nachschneiden“

SPORT1: Obwohl Thomas Müller noch eine ganz normale Frisur trägt.

Ibo: Das stimmt. Müller hat einen ganz normalen Haarschnitt. Die Leute lieben ihn trotzdem. Sie lieben ihn wegen seiner natürlichen Art. Er versteht die Jugendlichen. Und er ist sehr menschlich, setzt sich viel für Waisenkinder ein. Das finde ich sehr schön.

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SPORT1: Warum haben so viele Fußballer den Undercut?

Ibo: Dieser Schnitt ist einfach leichter zu stylen. Emre Can trägt ihn auch. Er muss einfach nur mit den Händen drüberfahren und der Undercut sitzt perfekt.

„Ich kann Can total verstehen“

SPORT1: Manche Fußballer lassen sich die Haare sogar alle paar Tage nachschneiden, wie Emre Can zuletzt bei der EM verriet, damit es nicht unsauber aussieht. Können Sie das nachvollziehen?

Ibo: Ich kann Can total verstehen. Jeder Fußballstar kämpft um seinen Platz. Und jeder Fußballer möchte gerne schön, cool und gut gepflegt aussehen. Ein Fußballer will besonders sein. Sport bedeutet Gesundheit und Schönheit. Fußballer lassen sich auch die Augenbrauen zupfen. Sie wollen einfach gut aussehen.

SPORT1: Emre Can hat sich über die Diskussion zu Friseuren gewundert und gesagt, er verstehe diese nicht.

Ibo: Ich kann ihn da schon verstehen. Jeder Fußballer hat seinen eigenen Stil. Okay, der Undercut ist inzwischen wirklich oft zu sehen. Ein Profi will auf dem Rasen nicht nur zeigen, dass er gut spielen, sondern auch gut aussehen kann. Ich verstehe die Diskussion über Friseure auch nicht. Viele Fußballer haben immer noch keine gute Frisur. Auch manche Trainer sehen schrecklich aus. Sie sollten zu Ibo kommen! Eine schöne Frisur ist das A und O für einen Fußballer.

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SPORT1: Nationalspieler Robert Andrich hat sich während der Europameisterschaft die Haare pink färben lassen. Was haben Sie da gedacht?

Ibo: Ich fand das okay. Es gibt immer einen Spieler im Team, der optisch auffallen will. Bei den Brasilianern war auch immer ein Spieler dabei, der anders war. Ohne coole Frisur ist der Fußballer nicht komplett.

„Alaba hatte nicht genug Geld dabei“

SPORT1: Ein weltbekannter Fußballer ist David Alaba. Er kam zu seiner ersten Zeit beim FC Bayern zu Ihnen. Wie war das?

Ibo: Ich erinnere mich gerne an die Zeit. Alaba kam mit seinen Kumpels zu mir in den Laden. Ich bin selbst ein Flüchtling und dachte, er sei auch ein Flüchtling. Damals hätte ich nicht gedacht, dass er Österreicher ist. Alaba sah nicht aus wie ein Europäer. Ich nannte ihn nicht Alaba, sondern Araber. (lacht) Er musste damals immer lachen. Er hatte nicht genug Geld dabei, also habe ich ihm umsonst die Haare geschnitten. Alaba kam viele Jahre zu mir. Dann wurde er nach Hoffenheim ausgeliehen und sagte zu mir: „Betest du für mich, damit ich einen guten Vertrag bekomme?“ Ich meinte damals nur zu ihm: „Ich wünsche dir von Herzen, dass du ein großer Fußballer wirst.“ Und das ist er auch geworden, doch er kam nie mehr zu mir. Aber ich bin Alaba nicht böse. Ich freue mich für ihn, dass er erfolgreich ist.

SPORT1: Aber Sie hätten sich sicher gefreut, wenn Alaba zu seiner zweiten Bayern-Zeit wieder mal vorbeigeschaut hätte, oder?

Ibo: Na klar. Ich hätte ihn schon gerne mal wiedergesehen. David, wenn du das hier liest, komm‘ doch beim nächsten München-Besuch vorbei. Ich schneide dir die Haare wieder umsonst. (lacht)

„Eine schöne Frisur ist das A und O für einen Fußballer“

SPORT1: Auch Julian Weigl, der heute bei Borussia Mönchengladbach spielt, war Ihr Kunde. Zu ihm gibt es auch eine witzige Geschichte. Erzählen Sie mal…

Ibo: Vor seinem Wechsel von 1860 zu Borussia Dortmund war Weigl mit seinen Kollegen Daniel Adlung und Christopher Schindler bei mir. Julian sagte zu mir: „Deine Hände sollen mir Glück bringen, damit es in Dortmund gut klappt.“ Das war ein wirklich schöner Moment. Leider hat er sich bis heute gar nicht mehr gemeldet. Aber wie bei Alaba bin ich da nicht traurig. Ich freue mich einfach, dass ich ihm einen schönen Haarschnitt verpassen durfte. Weigl war unter Thomas Tuchel beim BVB sehr erfolgreich. Noch heute kommen Jugendspieler von Bayern und 1860 zu mir. Wie Weigl und Alaba damals.

„Als ich mit Breno und Ribéry einen Döner gegessen habe“

SPORT1: Ein weiterer prominenter Kunde von Ihnen war Breno. Er hatte eine schwere Zeit beim FC Bayern, saß 2011 wegen schwerer Brandstiftung im Gefängnis.

Ibo: Oh ja. Ich erinnere mich. Breno war so ein lieber Kerl. Er kam schon vor dieser Geschichte zu mir und war mein Stammkunde. Er wollte seine Haare und den Bart immer perfekt geschnitten haben. Am Anfang habe ich ihn gar nicht erkannt, da meinte er nur: „Ich bin Breno vom FC Bayern.“ Ich sagte nur: „Na und?“ (lacht) Als ich mit Breno und Franck Ribéry einmal einen Döner gegessen habe, war es so schön, sie waren ganz normale Menschen. Reiche Leute sind nur vorsichtiger. Ribéry hätte mich mit seiner Karre fast mal überfahren, als ich auf dem Weg zu McDonald‘s war. Er stieg aus und sagte total nett: „Sorry, was kann ich für dich tun?“

SPORT1: Auch Roy Makaay, der heute Klub-Botschafter bei Bayern ist, lässt sich von Ihnen die Haare schneiden. Wie ist es mit ihm?

Ibo: Er war ein überragender Stürmer. Makaay kommt immer noch zu mir, um sich die Haare schneiden zu lassen. Er ist ganz normal geblieben und so hilfsbereit. Ich wollte ihm mal einen Undercut schneiden, aber er sagte nur: „Bloß nicht, ich bin ein alter Hase. Die Seiten auf sechs Millimeter und oben etwas mit der Schere kürzen und ein wenig Wachs rein.“

Der größte Wunsch? „Wenn Müller kommen würde“

SPORT1: Sie haben einen Wunsch, nämlich, dass Thomas Müller mal vorbeischaut. Warum gerade er?

Ibo: Ich würde mich so freuen, wenn Müller mal zu mir kommen würde. Ich würde ihm mit meiner goldenen Schere die Haare schneiden - das mache ich umsonst, weil er auch viel Gutes tut. Ich schneide auch vielen Waisenkindern die Haare. Vielleicht können Müller und ich gemeinsam etwas für die Kinder machen.