Jetzt könnte alles ganz schnell gehen. Paris Brunner könnte nach SPORT1-Informationen noch in dieser Woche die Dortmunder verlassen. Den 18-Jährigen wird es, vorbehaltlich des Medizinchecks, nach Frankreich, zur AS Monaco ziehen. Bei Youssoufa Moukoko sind die Verhandlungen zwar noch nicht so weit fortgeschritten, aber auch sein Abschied scheint unvermeidbar.
Keine Chance für BVB-Youngster?
Zudem stehen die Zeichen bei Sumaila Coulibaly auf Trennung. Tom Rothe hat dem Verein schon in der vergangenen Woche den Rücken zugekehrt. Doch wieso schafft keiner den Sprung in die Profi-Mannschaft? Hat der BVB ein Nachwuchs-Problem?
BVB-Fans trauern Abgängen von Eigengewächsen nach
Nicht nur in der ersten Reihe brechen dem BVB Talente weg.
Insgesamt 13 Spieler aus der U23 werden in der kommenden Drittliga-Saison nicht mehr für die Schwarz-Gelben auf Punktejagd gehen - darunter auch Spieler wie Ole Pohlmann, Samuel Bamba und Antonios Papadopoulos, die allesamt schon Profi-Einsätze verbuchen konnten. Dazu wechselte bereits im Winter Hendry Blank zu RB Salzburg.
Einige Anhänger trauern diesen Eigengewächsen hinterher. „Es ist eine nachvollziehbare Sehnsucht der Fans, Spieler aus der Jugend in die A-Mannschaft zu bringen“, meint BVB-Reporter Oliver Müller in der aktuellen Ausgabe des SPORT1-Podcasts „Die Dortmund-Woche“. Dennoch sei eben für viele die „Messlatte zu hoch, egal wie gut sie in der Jugend waren.“
Gerade der Transfer von Brunner ist für SPORT1-Reporter Manfred Sedlbauer der beste Beweis dafür, dass „ein hoffnungsvoller Nachwuchsspieler nicht nur auf dem Platz, sondern eben auch abseits des Rasens überzeugen muss“.
Müller ergänzt: „Mit Skandalen oder Skandälchen stehst du dir eben oftmals selbst im Weg.“
BVB hält an Philosophie fest
Die Philosophie der Dortmunder Nachwuchsarbeit ist bekannt: Junge, hoffnungsvolle Spieler, im besten Falle für die Profi-Mannschaft ausbilden oder eben gewinnbringend verkaufen.
„Natürlich geht es in erster Linie darum, BVB-Spieler zu formen, aber auch wirtschaftliche Erfolge zu erzielen, ist alles andere als falsch“, erklärt Müller und ist sich sicher: „Sorgen um eine nicht vorhandene Durchlässigkeit zwischen Jugend und Profis müssen sich die Dortmunder nicht machen.“
BVB-Talente warten auf Durchbruch
Das beste Beispiel dafür, dass junge Spieler auch in Dortmund den Durchbruch schaffen können, zeigt die aktuelle BVB-Vorbereitung.
Mit Cole Campbell (seit 2022 beim BVB), Filippo Mané (seit 2022), Kjell Wätjen (seit 2015) und Almugera Kabar (seit 2019) standen insgesamt vier Spieler aus der eigenen U19 im Kader der Profis.
Auch Paris Brunner gehört in diesen Kreis - noch. Dies sei nach wie vor „keine Selbstverständlichkeit“, meinte Lars Ricken, Geschäftsführer Sport und ehemaliger Leiter des Dortmunder NLZ.
Julien Duranville könnte ebenfalls noch für die U-Mannschaft spielen. Den 18-Jährigen sehen die Verantwortlichen aber deutlich weiter und fest im Profi-Kader.
BVB-Trainer Sahin macht Talenten Hoffnung
Nuri Sahin machte den Talenten in Bad Ragaz Hoffnung: „Die Tür ist offen. Kein Verein, kein Trainer würde sich gegen junge Spieler wehren. Ich auch nicht!“
Der BVB-Trainer appellierte aber auch an seine Youngster und erinnerte sich an seine Anfänge als Fußballprofi: „Ich war selbst ein junger Spieler, bin mit 16 Profi geworden. Bert van Marwijk (Sahins Trainer beim Profidebüt; Anm. d. Red) hat mich nicht spielen lassen, weil ich gut aussehe oder grüne Augen haben. Sondern, weil ich so weit bin.“
Das erwartet Sahin nun auch von seinen Youngstern.