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Ein ganz großes Dortmunder Versprechen

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Ein ganz großes Dortmunder Versprechen

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Ein ganz großes BVB-Versprechen

Borussia Dortmund empfängt am Samstag zum Bundesliga-Auftakt Eintracht Frankfurt. Noch ist offen, ob das Dortmunder Eigengewächs Kjell Wätjen im Kader stehen wird - und dennoch: Der 18-Jährige ist ein Musterbeispiel dafür, wie der Sprung nach ganz oben gelingen kann.
Nach dem Abgang von Paris Brunner hat Borussia Dortmunds Trainer Nuri Sahin den deutschen U17-Weltmeister kritisiert.
Manfred Sedlbauer
Manfred Sedlbauer
Borussia Dortmund empfängt am Samstag zum Bundesliga-Auftakt Eintracht Frankfurt. Noch ist offen, ob das Dortmunder Eigengewächs Kjell Wätjen im Kader stehen wird - und dennoch: Der 18-Jährige ist ein Musterbeispiel dafür, wie der Sprung nach ganz oben gelingen kann.

Hochtalentierte und verheißungsvolle Talente haben es oftmals schwer im Profifußball. Beispiele, bei denen es am Ende nicht für ganz oben reicht, gibt es genügend. Nicht so bei Kjell Wätjen.

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Das Dortmunder Eigengewächs ist ein Musterbeispiel dafür, wie dieser steinige Weg gemeistert werden kann: Mit Bodenständigkeit und tadellosem Verhalten auf und neben dem Platz.

Der in Gevelsberg, etwa eine halbe Stunde Autofahrt von Dortmund entfernt, geborene Wätjen spielt seit der U10 für den BVB. Er durchlief nahezu alle Jugendmannschaften und reifte dort zum deutschen U-Nationalspieler. An Identifikation mangelt es Wätjen sicher nicht.

BVB-Juwel Wätjen: Märchenhafter Aufstieg des Eigengewächses

Im Verein halten sie große Stücke auf ihren Wunderknaben. Die Folge: Im März statteten die Dortmunder ihr Eigengewächs mit einem Profivertrag bis 2028 aus. Nur ein paar Monate später feierte er sein Debüt. Am 32. Spieltag der abgelaufenen Saison durfte der defensive Mittelfeldspieler gegen den FC Augsburg (5:1) direkt über die volle Distanz ran.

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Das Highlight: Der Assist zum vierten Dortmunder Treffer durch Marco Reus. Von der Klubikone, die jüngst einen Vertrag bei LA Galaxy unterschrieben hatte, war Wätjen schon Einlaufkind.

Mit 11,4 abgespulten Kilometern und 23 Sprints war er am Ende sogar lauffreudigster Dortmunder. Lob gab es daraufhin von allen Seiten. „Ein besseres Debüt kann man eigentlich gar nicht geben“, meinte Sebastian Kehl.

Der Lohn: Ein paar Tage später wurde Wätjen für das Champions-League-Rückspiel in Paris per Privatjet eingeflogen. Und das, obwohl er erst am Morgen sein Mathe-Abitur geschrieben hatte.

BVB-Trainer Sahin sieht in Wätjen sein Spiegelbild

Seine Bodenständigkeit und Leistungsbereitschaft auf und neben dem Platz ist absolut vorbildlich. Auch im Gegensatz zu Paris Brunner, der den Verein im Sommer wegen mangelnder Perspektive verlassen hat. „Ich arbeite sehr, sehr gerne mit Kjell Wätjen, weil ich weiß, dass er die Geduld mitbringt. Und er wird für Borussia Dortmund ein wichtiger Spieler“, sagte Sahin.

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Auch deshalb verdiente sich Wätjen einen Platz im BVB-Kader, hing sich sowohl auf der Asienreise als auch im Trainingslager in Bad Ragaz (Schweiz) enorm rein. Auch wenn nicht alles perfekt lief: Rückschläge, die er so noch nicht kannte, musste der Youngster hinnehmen. Muskuläre Probleme erschwerten seine Vorbereitung. „Er hat schon gestruggelt“, verriet Sahin.

Sahin sieht bei Youngster Wätjen Parallelen

Auch deshalb möchte der BVB-Coach, der in Dortmund Balljunge war und beim BVB mit 16 Jahren und 335 Tagen zum bis dahin jüngsten Bundesligaspieler der Geschichte wurde, nicht vorschnell in Euphorie verfallen.

Der 35-Jährige vergleicht Wätjens Situation mit seinen Anfängen als Profi: „Ich sehe bei Kjell das gleiche Problem, das ich in meinem zweiten Profijahr hatte. Im ersten Jahr kennt dich keiner und du bist der Shootingstar und alle schwärmen und alle lieben dich. Und im zweiten Jahr musst du dann leisten.“ Gerade mit Kritik müsse man als junger Spieler erstmal „umgehen“.

Dennoch: Sahin, sowie die Klubbosse sind große Fans des Dortmunder Eigengewächses. Besonders angetan ist der BVB-Coach von Wätjens „Box-to-Box-Qualität“: „Er kann dribbeln, er kann Meter machen, er kann laufen ohne Ende.“

Wätjen geht als Nummer fünf in die Saison

Dabei ist Wätjen noch lange nicht am Ende seiner Entwicklung angekommen.

„Wir versuchen natürlich auch Platz im Kader zu schaffen für solche Jungs. Und Kjell ist bei uns aktuell die Nummer fünf auf seiner Position, auf der Doppelsechs. Er muss sich entwickeln und wir wollen ihn dahin bekommen, dass er in den nächsten Jahren bei Borussia Dortmund sehr, sehr wichtig wird“, ist sich Sahin sicher. Auch wenn Wätjen in der Hierarchie noch hinten dran ist, verspricht Sahin: „Er weiß, dass wir komplett bei ihm sind. Er weiß, was ich von ihm halte und ich möchte ihn auch entwickeln. Als Nummer fünf in die Saison bei Borussia Dortmund gehen als junger Spieler, ist keine schlechte Situation.“

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Noch ist unklar, ob Wätjen am Samstag zu seinem dritten Bundesligaeinsatz kommt oder er überhaupt im Profikader stehen wird. Denn auch die U23 ist an diesen Tag, in der dritten Liga in Rostock, im Einsatz. Ein Rückschlag wäre das allerdings nicht.

Denn mit seiner Einstellung und Bodenhaftung wird Wätjen laut Sahin „ein sehr, sehr guter Spieler für Borussia Dortmund. Aber wir müssen da geduldig sein.“