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Bundesliga: Das Beste, was Wolfsburg passieren konnte

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Bundesliga: Das Beste, was Wolfsburg passieren konnte

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Das Beste, was passieren konnte

Der VfL Wolfsburg hat den FC Bayern München am ersten Bundesligaspieltag an seine Grenzen gebracht. Trainer Ralph Hasenhüttl ist das Beste, was den Wolfsburgern passieren konnte, findet SPORT1-Kolumnist Tobias Holtkamp.
Dem FC Bayern ist der Start in die neue Saison geglückt, allerdings muss der Rekordmeister beim 3:2 in Wolfsburg gehörig zittern. Auch weil die Bayern Wolfsburg zweimal einladen.
tholtkamp
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Der VfL Wolfsburg hat den FC Bayern München am ersten Bundesligaspieltag an seine Grenzen gebracht. Trainer Ralph Hasenhüttl ist das Beste, was den Wolfsburgern passieren konnte, findet SPORT1-Kolumnist Tobias Holtkamp.

Ralph Hasenhüttl ist das Beste, was dem VfL Wolfsburg passieren konnte. Das war rein fußballerisch auch schon zum Ende der vergangenen Saison zu sehen, was die Ordnung und klare Linie betraf, die der österreichische Cheftrainer in das Spiel seiner neuen Mannschaft brachte. Im März hatte Hasenhüttl, der vorher in Southampton und Leipzig arbeitete, den VfL übernommen.

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Gleich der 1. Spieltag machte jetzt aber deutlich, was sowohl der Verein, aber eben auch die Bundesliga von Hasenhüttls Wolfsburgern erwarten kann. Zumindest gab es einige deutliche Hinweise!

Das Sportliche ist das eine, der VfL wirkt unter Hasenhüttl konzentriert und einem (gemeinsamen) Plan folgend, wie es in den ersten zwei Dritteln der vergangenen Saison selten bis nie der Fall war.

Wolfsburger provozieren Fehler

Gegen Bayern, fußballerisch sicher noch ein Regal weiter oben einzuordnen, stellten sie immer wieder die Räume zu, ließen den Gegenspielern wenig Luft zum Atmen. Andere Gegner werden mit dieser Herangehensweise und dem folgenden sehr schnellen Umschaltspiel definitiv ihre Probleme bekommen.

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Die Wolfsburger provozieren mit ihrer Gangart ständig Fehler im Aufbau und im Passspiel, es wird sie in vielen Spielen zum Erfolg führen.

Was außerdem auffiel: Die Bereitschaft, viele (auch mal unnütze) Wege zu gehen, sich zu zerreißen und zu zermürben, war extrem groß. Stand der VfL in den vergangenen Jahren vor allem für besondere Individualisten, die, wenn alles passte, auch richtig gut kicken konnten, gerade nach vorne, so war gegen Bayern die Mannschaft der stärkste Spieler.

Hasenhüttl ist das „Zusammen“ wichtig

Wer Ralph Hasenhüttl kennt, der weiß, wie wichtig ihm dieser Punkt ist. Welchen Stellenwert er dem „Zusammen“ einräumt, daran und dafür arbeitet, dass allein über den Willen am Ende gefühlt ein bis zwei Spieler seiner Farben mehr auf dem Platz stehen.

Auch da gilt: Gelingt es Hasenhüttl, diesen Spirit seiner Mannschaft auch gegen „kleinere“ Gegner zu vermitteln, sich eben nicht von hoch motivierten Heidenheimern oder Augsburgern den Schneid abkaufen zu lassen, dann kommt auch die hohe fußballerische Qualität zu tragen. Dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie ihre Spiele gewinnen, und zwar oft.

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Trainer legt Finger in die Wunde

Dazu kommt der vielleicht wichtigste Punkt: Mit seinen freundlich formuliert motivierenden Worten in Richtung der Wolfsburger Zuschauer („Es war mir ein bisschen zu ruhig. Als wir das Spiel drehen, war mal kurz Stimmung und nach dem zweiten Tor ist wieder Friedhof, das kann nicht sein“), hat Hasenhüttl den Finger in die bedeutendste Wunde des Klubs gelegt.

Die Stadionbesucher sollen sich eben nicht als Zuschauer fühlen, wie im Theater oder der Oper, wo vorne auf der Bühne etwas aufgeführt wird und man das in Ruhe vom Platz verfolgt, sondern als elementarer Teil der Vollgas-Veranstaltung, die seine Mannschaft auf dem Rasen abzieht!

Man könnte diese Kritik für sich behalten, viele Trainer machen das, um bloß nicht das Publikum gegen sich zu stellen. Doch der Weg, den Hasenhüttl gewählt hat, und zwar gleich zum Saisonstart, ist richtig und wertvoll für den Verein und für die Mannschaft.

Die Spieler fühlen genau, wie sich ihr Trainer mit seinen Worten für sie bemüht, wie er ihnen bessere Bedingungen und damit größere Chancen auf Erfolg schaffen will. Ralph Hasenhüttl, diese Sicht wächst gerade in der Liga, kann mit Wolfsburg in dieser Saison einiges erreichen. Sie müssen ihn nur lassen.