Ein Fanliebling geht, ein anderer kommt! Während Sven „Manni“ Bender den BVB verlassen hat, rückt Lukasz Piszczek nun auf die Position des Co-Trainers und komplettiert damit das Trio um Chefcoach Nuri Sahin. Im Gegensatz zu Fanliebling Piszczek sind die anderen zwei große Unbekannte. Eine klare Aufgabenverteilung soll es dennoch geben.
Darum ist Bender nicht mehr beim BVB
Co-Trainer verlassen BVB mehr oder weniger freiwillig
Bender kam erst im Winter, gemeinsam mit Nuri Sahin, zum BVB und arbeitete unter Edin Terzic als Co-Trainer mit dem Schwerpunkt auf die Defensive. Zuvor war der 35-Jährige im Nachwuchs des DFB tätig.
Nun kehrt er zurück in seine Heimat. Bender ist in Rosenheim geboren und war zuletzt mit seinem Zwillingsbruder Lars bei seinem Heimatverein TSV Brannenburg tätig, wo beide gemeinsam auf dem Platz standen. „Aufgrund seines privaten Umfelds“, wie der BVB erklärte, steht Bender nicht mehr zur Verfügung.
„Bei seiner vorherigen Station beim DFB konnte er Beruf und Familienleben noch gut vereinen, weil er immer wieder ruhigere Phasen hatten. Beim BVB war er aber ständig gefordert und konnte nicht mal eben schnell in die Heimat und zu seinen Liebsten“, erklärt SPORT1-Reporter Manfred Sedlbauer und ist sich sicher: „Der Abschied war ganz klar der Wunsch von Bender.“ BVB-Reporter Müller stimmt zu: „Wenn er gewollt hätte, wäre er weiterhin Teil des Trainerteams.“
Gepperts Zukunft „liegt ganz sicher an der Seite von Terzic“
Etwas anders schätzen die beiden Podcaster die Situation bei Sebastian Geppert ein, der unter Terzic vor allem für die Gegneranalyse und -vorbereitung zuständig war. Schon vor Terzics Zeit als Cheftrainer war Geppert eine enge Vertrauensperson und ein Wegbegleiter des Ex-BVB-Coaches. Müller ist überzeugt: „Die Trennung war für beide Seiten nur logisch. Seine Zukunft liegt ganz sicher an der Seite von Terzic. Ganz egal, wann und wo Edin unterkommt, wird Geppert Teil seines Trainerteams sein.“
Mit Lukas Piszczek, Joao Tralhao und Ertugrul Arslan rücken drei andere Co-Trainer nach. Gerade Erstgenannter ist in Dortmund kein Unbekannter.
BVB-Urgestein Piszczek übernimmt Benders Rolle
„Dem BVB kann man zu Piszczek gratulieren“, meint BVB-Reporter Oliver Müller und freut sich auf die, wenn auch überraschende, Rückkehr des Dortmunder Urgesteins: „Er ist einfach eine Maschine. Als Spieler war er zu seiner Hochphase einer der besten Außenverteidiger in Europa, ist er immer vorangegangen und wird den BVB auch als Trainer weiterbringen.“
Piszczek lief 382-mal für den BVB auf (19 Tore, 64 Vorlagen) und gewann unter anderen zweimal die deutsche Meisterschaft, dreimal den DFB-Pokal.
Dennoch hat „Piszczu“, wie er in Dortmund genannt wird, noch nicht allzu viel Erfahrung auf der Trainerbank gesammelt. Seit März 2023 war der Pole als Spielertrainer beim polnischen Viertligisten LKS Goczalkowice-Zdroj tätig. „Er (Piszczek; Anm. d. Red.) wird eine ähnliche Rolle übernehmen wie Bender vor ihm, nämlich mit dem Fokus auf die Defensive. Aber er soll vor allem auch als Identifikationsfigur und Vorbild fungieren, vor allem auch, um die jungen Spieler daran zu erinnern, was es bedeutet, für den BVB zu spielen.“
Sahin holt seine alten Bekannten zum BVB
Mit den beiden neuen Co-Trainern Joao Tralhao und Ertugrul Arslan arbeitete Sahin bereits in der Türkei, bei Antalyaspor zusammen, holte sie nun zum BVB. „Ich glaube, dass es immer von Vorteil ist, wenn absolute Vertrauenspersonen zusammenarbeiten, gerade bei der ersten Cheftrainerstation“, meint Müller.
Arslan war seit 2021 bei Antalyaspor als Co-Trainer tätig, Tralhao seit Sommer 2023. „Tralhao hat vor über 20 Jahren (seit 2002; Anm. d. Red.) seine Trainerlaufbahn in der Jugend von Benfica Lissabon, eine der besten Adressen von Jugendfußball, gestartet. Zudem war er bei der AS Monaco Co-Trainer unter Thierry Henry. Er hat also eine Menge Erfahrung“, gibt sich Sedlbauer erwartungsvoll.
Am 10. Juli startet Borussia Dortmund in die Saison-Vorbereitung. Die Gedankenspiele des neuen Trainerteams laufen aber bestimmt jetzt schon auf Hochtouren.