Die neue Bundesliga-Saison steht in den Startlöchern – und der FC Bayern hat etwas gutzumachen. Eine titellose Saison und Platz drei in der Liga sind nicht der Anspruch des Rekordmeisters.
„Wir haben bei Guardiola nachgefragt“
Doch Herbert Hainer will nicht alles so kritisch sehen: „Dass man nach elf deutschen Meistertiteln auch mal ein Jahr hat, wo man bei den Männern nicht deutscher Meister wird, ist glaube ich auch zu verzeihen. Jede Serie reißt mal“, erklärte der Präsident der Münchner in der Jubiläumsausgabe des FC Bayern Podcasts.
„Er ist eine absolute Persönlichkeit“
„Was mich ein bisschen mehr besorgt gemacht hat, ist die Art und Weise, wie wir gespielt haben, dass wir leider keine Konstanz reingebracht haben“, zeigte sich der 70-Jährige dennoch nicht zufrieden.
Dass dies ein erfolgloses Jahr für den ganzen Verein gewesen ist, wollte der ehemalige Adidas-Chef indes so nicht stehenlassen: „Ich muss erstmal sagen: Ich bin der Präsident von allen, nicht nur von den Profis der Männer. Und wenn ich mir da die Saison anschaue, dann sind die Frauen deutscher Meister geworden und standen im Pokalendspiel. Die Basketballer haben den Pokal gewonnen und sind deutscher Meister geworden“, der Verein sei also sportlich nicht unerfolgreich gewesen.
Dennoch lässt sich festhalten: Das Prunkstück des Vereins, die Profi-Mannschaft der Männer, enttäuschte größtenteils. Das soll mit dem neuen Trainer, Vincent Kompany, in der kommenden Saison nun anders werden. Und Hainer zeigte sich auch durchaus begeistert von dem neuen Chefcoach: „Er ist eine absolute Persönlichkeit, nicht nur durch seine Körpergröße, sondern auch wie er sich verhält, wie er spricht“, schwärmt der Bayern-Präsident.
Unerfahrenheit kein Nachteil
Kompany habe einen klaren Plan und sei von seinem Können überzeugt, ohne dabei jedoch arrogant zu wirken. Dies sei auch auf seine Zeit als Kapitän bei Manchester City zurückzuführen. „Er war sieben Jahre Kapitän bei Manchester City, das zeigt schon, dass er eine Persönlichkeit sein muss, sonst bist du bei so einem großen Verein nicht sieben Jahre Kapitän“, ist sich Hainer sicher.
Dass der Belgier jedoch noch nicht viel Erfahrung als Trainer vorzuweisen hat, will er dabei nicht als Nachteil sehen. „Vielleicht tut uns das auch wieder gut, dass ein junger, frischer Typ kommt, der neue Ideen hat, der noch unverbraucht ist.“
Hainer betonte, dass sich der Klub im Vorfeld über den 38-Jährigen erkundigt habe: „Wir haben bei Pep Guardiola nachgefragt und bei ehemaligen Spielern. Wir haben ausschließlich positive Kommentare über ihn bekommen. Insofern war das sicherlich die richtige Wahl.“
Hainer: „Platz eins“
Diese letzte Saison hätte gezeigt, dass man nichts geschenkt bekomme. Es müsse noch mehr und härter gearbeitet werden, um den Erfolg sicherzustellen. Dass das für die kommende Saison gelingt, daran hat Hainer keinen Zweifel: „Ich bin überzeugt davon, dass wir das wieder hinkriegen, auch mit dem neuen Trainer, von dem ich einen sehr guten Eindruck habe.“
Und spätestens am Ende der nächsten Saison sollen die Bayern wieder da stehen, wo sie laut Hainer auch hingehören, „nämlich auf Platz eins.“