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FC Bayern: Müllers leiser Abschied

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FC Bayern: Müllers leiser Abschied

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Droht Müller ein trauriger Abschied?

Thomas Müller macht es anders als Toni Kroos, der sich auf seinem fußballerischen Zenit verabschiedete. Dennoch geht die Bayern-Legende als Held.
Thomas Müller hat nach 14 Jahren seine Karriere in der deutschen Nationalmannschaft beendet. Wir werfen einen Blick auf die eindrucksvollen Zahlen des Weltmeisters von 2014.
Alexander Kortan
Alexander Kortan
Thomas Müller macht es anders als Toni Kroos, der sich auf seinem fußballerischen Zenit verabschiedete. Dennoch geht die Bayern-Legende als Held.

Erlebt Thomas Müller das fußballerische Schicksal, das Toni Kroos unbedingt vermeiden wollte? Denn, obwohl beide unbestritten zu den größten Legenden ihrer Klubs und des Landes zählen, wird man sie wohl auf unterschiedliche Art und Weise in Erinnerung behalten - zumindest die Endphasen ihrer jeweiligen Karrieren.

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Während Kroos die Bühne des Fußballs trotz seiner 34 Jahre auf seinem fußballerischen Zenit verlässt, sich mit seinem sechsten Henkelpott von Real Madrid und bei der EM im eigenen Land schließlich in Topform von der deutschen Nationalmannschaft verabschiedete, wählt Müller einen anderen Weg.

Zwar beendet der ebenfalls 34-Jährige nun auch seine Nationalmannschaftskarriere, wird seine Schuhe nach dem verdienten Urlaub aber weiterhin mindestens eine Saison (Vertrag bis 2025) für den deutschen Rekordmeister schnüren. Doch blüht dem Münchner Urgestein dort ein trauriger Abschied?

Müller geht leise - aber als Held

Schließlich spielte er beim DFB dem ersten Eindruck nach bereits eine untergeordnete Rolle. Lediglich zweimal wurde Müller während der EM eingewechselt, während Kroos lediglich beim früh entschiedenen Auftaktspiel gegen Schottland ausgewechselt wurde und ansonsten jede Minute des Turniers auf dem Feld stand.

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Trotz sportlich kleinerer Rolle geht Müller jedoch als Held für sein Land, nur eben ein wenig leiser als Kroos - und viel leiser, als er es aufgrund seiner Errungenschaften eigentlich verdient hätte.

Unglaubliche 131 Einsätze mit dem Adler auf der Brust absolvierte der Weltmeister von 2014 und liegt damit lediglich hinter Miroslav Klose (137) und Lothar Matthäus (150) auf Platz drei, dazu schoss er 45 Tore seit seinem Debüt im März 2010.

Seine Statistiken auf Klubebene (707 Einsätze, 510 Torbeteiligungen) sind nicht weniger beeindruckend, zumal sie noch nicht final sind.

Wie wird man Müller bei Bayern in Erinnerung halten?

Doch wird man Müller nach seinem Karriereende - wenn es dann so weit ist - in München anders in Erinnerung haben, als Real-Fans Kroos?

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Schließlich wird man nicht mehr ausschließlich an Müller in seinen besten Jahren denken, der mit Robert Lewandowski eines der gefährlichsten Offensiv-Duos der Bayern-Historie bildete. Man wird wohl auch an den Müller denken, der in seinen letzten Jahren sportlich nicht mehr an alte Zeiten anknüpfen konnte und öfter auf der Bank Platz nahm.

Oder trügt der Schein? Denn Müllers Statistiken aus der abgelaufenen Saison entsprechen nicht wirklich der allgemeinen Wahrnehmung. Der Routinier lieferte nämlich weiterhin ab.

Allein in der Bundesliga gelangen ihm in der abgelaufenen Spielzeit 16 Torbeteiligungen während seiner 31 Einsätze, in denen er 20-mal in der Startelf stand. Auch Müllers Fitnessniveau ist eine positive Erwähnung wert, schließlich verpasste er keine Bundesliga-Partie verletzungsbedingt.

Dazu stellte sich Müller, der unter Ex-Trainer Thomas Tuchel häufig zusehen musste, nie negativ in den Vordergrund, wenngleich seine abnehmende Rolle unter den letzten Bayern-Trainern in den Medien viel diskutiert wurde.

Inzwischen hat sich seine Rolle aber etwas geändert. Die Bayern-Legende geht eben nicht mehr ausschließlich mit Leistung auf dem Platz voran, sondern setzt die Maßstäbe eben auch in der Kabine und in der Öffentlichkeit.

Mitunter fungiert er als Sprachrohr und Chef-Kritiker nach außen - bei der EM zeigte er aber auch eine andere Funktion.

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Müller besetzt uneigennützig die Rolle, in der er einer Mannschaft am meisten helfen kann.

Müller bleibt in neuer Roller beim FC Bayern wichtig

Ein Wandel vom Leistungsträger zum Bankdrücker - aber auch zum absoluten Teamplayer, der sich einer Mannschaft und ihrem Erfolg unterordnet - hat bei Müller in den vergangenen Jahren bereits stattgefunden.

Wohl nur deshalb war er überhaupt Teil der DFB-Mannschaft bei der EM. Einem Leon Goretzka und Mats Hummels hatte Bundestrainer Julian Nagelsmann das augenscheinlich nicht zugetraut.

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Sieht man es aus dieser Perspektive, ist es gut, dass es Müller nicht wie Kroos macht. Denn Müller hat eine Qualität entwickelt, die ihn auch im hohen Alter noch wichtig macht.

Der Ur-Bayer muss inzwischen nicht einmal mehr auf dem Feld stehen, um eine Mannschaft dennoch besser zu machen.