So deutlich wurde er in der jüngeren Vergangenheit selten: Serge Gnabry hat auf die Gerüchte um seine sportliche Zukunft beim FC Bayern reagiert.
Abschied? Gnabry wird deutlich
In einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung erklärte der 29-Jährige mit Verweis auf ein unter anderem kolportiertes Angebot von Newcastle United: „Ich finde es, ehrlich gesagt, ein bisschen crazy, wie wild hin und her spekuliert wird, nicht nur mit meinem Namen, auch mit den Namen meiner Mitspieler. Zumal wir alle noch gültige Verträge haben und nach wie vor auf höchstem Niveau Fußball spielen.“
Gnabry hat noch zwei Jahre Vertrag
Gnabry hat beim deutschen Rekordmeister noch einen Vertrag bis 2026, war in der vergangenen Saison aber immer wieder durch Verletzungen zu Zwangspausen gezwungen worden und hatte so auch die Teilnahme an der Heim-EM verpasst.
Auf Nachfrage, demnach bei den Bayern bleiben zu wollen, entgegnete Gnabry: „Ich will gesund bleiben und wieder angreifen. Ich glaube an mich und weiß, was ich der Mannschaft geben kann.“ Er habe „nicht gesagt, dass ich gehen will“.
Auf die Aussagen von Klub-Ehrenpräsident Uli Hoeneß, der vor wenigen Tagen verkündet hatte, es müssten erst Spieler gehen, bevor weitere neue kommen könnten, entgegnete der Flügelspieler: „Ich kann nur für mich sprechen: Ich will wieder in Form kommen und so performen, wie man das von mir gewohnt ist. Ich habe noch zwei Jahre Vertrag, es gibt keinen Druck.“
Dabei betonte der deutsche Nationalspieler (45 Länderspiele) auch: „Es bleibt dabei, dass ich offensiv flexibel bin und alle Positionen spielen kann. Aber inzwischen würde ich sagen, dass der linke Flügel meine Lieblingsposition ist.“
FC Bayern: Olise als Gnabry-Konkurrent
Dass die Bayern gerade für mehr als 50 Millionen den bei den Olympischen Spielen groß auftrumpfenden Franzosen Michael Olise verpflichtet haben und offenbar an weiteren Offensivspielern interessiert sind, beunruhigt Gnabry nach außen hin wenig: „Ich spiele seit über zehn Jahren Profifußball, ich kenne das doch. Es werden jedes Jahr neue Leute geholt, so ist es nun mal. Jeder von uns weiß, was in so einem Fall zu tun ist: Es geht darum, sich keine großen Gedanken darüber zu machen und sich auf sich selbst zu konzentrieren. Wenn man seine beste Leistung abliefert und der Trainer auf einen setzt, dann wird man spielen.“
Als Vertrauensentzug betrachte er Neuverpflichtungen an der Säbener Straße keineswegs: „Wie lange bin ich jetzt hier? Sechs Jahre. In der Zeit wurden schon einige andere Flügelspieler geholt, und wenn ich gesund war, habe ich trotzdem gespielt. Ich glaube, da kann ich jetzt für alle sprechen, die gerade angeblich hinterfragt werden: So schlecht waren unsere letzten Jahre nicht.“
In der Kommunikation mit den Vereinsverantwortlichen hinsichtlich seiner persönlichen Aussichten und einer möglichen Erwartungshaltung an seine Person, meinte Gnabry: „Ich glaube, dass die meisten von uns gestandene Spieler sind. Man muss uns nicht wie 18-Jährigen die Perspektiven erklären. Über den Punkt sind viele von uns schon hinaus. Wir wissen alle, was wir können, wir haben jahrelang auf Topniveau gespielt.“
„Hervorragenden Eindruck“ von Coach Kompany
Wenig anfangen kann der Routinier mit Behauptungen und dem Blick auf ihn sowie andere langjährige Führungsfiguren wie Joshua Kimmich, Leon Goretzka, Leroy Sané oder Kingsley Coman, es müsse sich womöglich die Hierarchie im Team verändern.
Er verstehe zwar, „dass die Aufregung in der Öffentlichkeit groß ist, wenn man nach elf Meistertiteln hintereinander mal einen nicht gewinnt“ - dies sei „wahrscheinlich normal und irgendwie auch verständlich. Unser Learning daraus muss sein, dass wir wieder besser und konstanter spielen. Aber noch mal: Wir sind alle Topspieler und haben bei Bayern einen der besten Kader der Welt. Deshalb sollten wir uns da nicht aus der Ruhe bringen lassen.“
Vom neuen Trainer Vincent Kompany habe er bislang „einen hervorragenden Eindruck“, betonte Gnabry: „Wir hatten gleich am Anfang ein entspanntes, cooles Gespräch. Seine Kabinenansprachen gefallen mir, das Training gefällt mir.“