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Gibt‘s die überraschende Davies-Wende?

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Gibt‘s die überraschende Davies-Wende?

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Davies-Poker: Bayerns Wunschszenario

Bei Alphonso Davies und dem FC Bayern standen die Zeichen lange Zeit auf Trennung. Doch nun deutet sich eine Kehrtwende an. Die Gründe dafür sind vielschichtig.
Lange galt ein Abschied von Alphonso Davies aus München als das wahrscheinlichste Szenario. Doch nun könnte es zu einer Kehrtwende kommen.
Bei Alphonso Davies und dem FC Bayern standen die Zeichen lange Zeit auf Trennung. Doch nun deutet sich eine Kehrtwende an. Die Gründe dafür sind vielschichtig.

„Ich weiß“, sagte Alphonso Davies am Mittwoch, „dass dieser nächste Monat etwas Besonderes sein wird.“ Und meinte damit: Etwas Besonderes für ihn und das kanadische Nationalteam, das sich zum ersten Mal überhaupt bei der Copa América mit Brasilien, Argentinien und Co. messen darf.

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Etwas Besonderes könnte der kommende Monat allerdings auch für Davies und den FC Bayern sein - vor allem mit Blick auf die Frage, ob und wie lange die beiden Parteien noch eine gemeinsame Zukunft haben.

Der Poker um die Zukunft des 23-Jährigen, der in München noch einen Vertrag bis Sommer 2025 hat, zieht sich seit Monaten wie Kaugummi. Ein Abschied des Linksverteidigers in Richtung Real Madrid schien zwischenzeitlich bereits so gut wie beschlossen, zu verhärtet schienen die Fronten zwischen dem Davies-Lager um Berater Nick Huoseh und den Bayern-Bossen.

„Wir sind in Gesprächen mit seinem Berater. Man wird sehen, wie kompliziert das wird“, meinte der Vorstandsvorsitzende Jan-Christian Dreesen Ende Februar bei der Vorstellung des neuen Sportvorstands Max Eberl. Und der bekam kurz darauf bereits zu spüren, wie kompliziert es sein würde.

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Davies-Wende nach öffentlichen Giftpfeilen

Öffentlich flogen die Giftpfeile hin und her: Eberl sprach von einem „sehr konkreten, wertschätzenden Angebot“, das Davies vorliegen habe, und setzte zugleich ein Ultimatum. Huoseh hingegen fühlte sich und seinen Mandanten unfair behandelt, was wiederum Eberl auf die Palme brachte.

Schwierige Vorzeichen für eine weitere Zusammenarbeit - doch nun deutet sich tatsächlich die große Davies-Wende an. Das liegt einerseits an Real Madrid, das angesichts dessen jüngster Leistungen und der üppigen Ablöse nicht mehr ganz so heiß auf eine Verpflichtung des Kanadiers zu sein scheint - und zum anderen an prominenten Fürsprechern beim FC Bayern.

„Er ist ein guter Freund von mir. Es ist immer gut, wenn man seine Freunde um sich hat“, betonte Jamal Musiala zuletzt bei Sky. Er habe zwar seit einigen Tagen nicht mehr mit seinem Bayern-Kollegen gesprochen und Verträge seien ohnehin nie Thema zwischen den beiden - Musialas Meinung zu Davies‘ Zukunft aber wurde auch so deutlich.

Bringt Kompany Davies wieder in Form?

Diese deckt sich offenbar mit jener eines noch entscheidenderen Davies-Fürsprechers: Der neue Bayern-Trainer Vincent Kompany will Davies laut Sky ebenfalls gerne behalten und ist sich offenbar sicher, den Flügelflitzer zurück auf sein altes Leistungsniveau bringen zu können.

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Denn sportlich hatte Davies in der vergangenen Saison mehr Fragezeichen aufgeworfen, als dass er Ausrufezeichen setzen konnte. „Es ist schwer zu widersprechen“, gestand selbst Ex-Bayern-Trainer Thomas Tuchel, als er im Januar auf das Formtief seines Schützlings angesprochen wurde. Auch im Donnerstag bei der 0:4-Pleite seiner Kanadier gegen die Niederlande machte Davies nicht immer eine glückliche Figur - insbesondere bei den ersten beiden Gegentoren.

Davies‘ Potenzial aber ist weiterhin unbestritten - und aus wirtschaftlicher Sicht scheint ein Verbleib für die Münchner die lukrativste Lösung. Alternativen sind rar gesät und - wie beispielsweise der zwischenzeitlich gehandelte Theo Hernández vom AC Mailand - nicht gerade günstig. Da könnte sich die vom Davies-Lager angestrebte Gehaltserhöhung durchaus rentieren, auch wenn der Wunsch nach einer Verdopplung auf rund 20 Millionen Euro Jahressalär utopisch bleibt.

Im äußersten Fall scheint sogar ein ablösefreier Davies-Wechsel im Sommer 2025 nicht mehr ausgeschlossen. Zwar sagte Eberl bei seiner Vorstellung, kein Verein wolle Spieler ablösefrei verlieren, „auch Bayern München nicht“. Die vergleichsweise geringe Ablöse von 14 Millionen Euro, die der FCB 2019 an die Vancouver Whitecaps überweisen musste, und der Ertrag, den Davies seither geliefert hat, stehen aber zumindest in einem vernünftigen Verhältnis.

So sieht Bayerns Wunschszenario aus

Das Wunschszenario, nicht nur für Musiala, Kompany und die Bayern-Bosse, sondern auch für viele Bayern-Fans, ist dennoch ein anderes: Der neue Trainer kitzelt aus Davies und der gesamten Mannschaft wieder Leistung heraus, der Kanadier fühlt sich in einem stabilisierten Bayern-Umfeld wieder wohl und stimmt einer Vertragsverlängerung zu leicht erhöhten Bezügen letztlich zu.

Denn auch wenn der Linksfuß erst im Alter von 18 Jahren nach München wechselte: Gefühlt ist Davies doch eine Art Eigengewächs, die Debatte um seine Zukunft hat daher auch nicht zuletzt eine emotionale Komponente.

„Die Qualität des Trainings hat sich drastisch verbessert und ich glaube, jeder genießt die Einheiten. Jeder hat sich auf das eingelassen, was er versucht uns beizubringen“, berichtete Davies am Mittwoch noch - und sprach dabei natürlich über die kanadische Nationalmannschaft unter Neu-Trainer Jesse Marsch.

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In München dürften sie sich wünschen, dass er ähnliches in ein paar Wochen auch über den neuen FC Bayern unter Vincent Kompany zu berichten hat.